Sind Menschen die Pronomen benutzen und sich die Haare färben psychisch krank?

11 Antworten

Die Frage ist nicht ernstgemeint, oder? Wirklich jeder benutzt ständig irgendwelche Pronomen, seien es Personalpronomen, Possessivpronomen, Demonstrativpronomen, Indefinitpronomen oder welche auch immer. Eine germanische oder romanische Sprache funktioniert ohne Pronomina praktisch nicht.

Und Leute, die sich die Haare färben? Das tun schon Leute, so lange ich denken kann. Als ich vor 50 Jahren in den Kindergarten ging, fiel mir schon auf, dass sich bestimmt die Hälfte der Mütter der Kinder unserer Gruppe die Haare färbten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigene Lebenserfahrung, Gespräche, Studium

Okay, ja, ich weiß, was du meinst.

Ich würde hier unterschieden zwischen Menschen, die sich ernsthaft mit einem Pronomen unwohl fühlen und ein anderes, gebräuchliches durchgehend für sich deklariert haben wollen (also: Tina möchte Tino genannt werden und möchte nun, dass man mit "er" über sie spricht).

Grenzwertig finde ich die Alternativpronomen im Englischen (? eventuell auch im Deutschen: xier etc.) Hier sagt also jemand, dass er sich mit konventioneller Sprache nicht gemeint fühlt.

Grundsätzlich: Pronomen verwendet man in der Regel in Abwesenheit der Person, nur selten mal in Anwsenheit, z.B. bei einer größeren Diskussion. Insofern wäre das mir schon mal egal. In meiner Abwesenheit dürfen sie von mir als Wasserbüffel reden, wenn sie sonst nett und höflich zu mir sind.

In diesem Fall kann ich schwer einschätzen, ob so ein Neopronomen aus meiner Sicht gerechtfertigt ist oder eine Art, sich wichtig zu machen.

Ein Thema, das mich auch lange beschäftigt hat, ist diese Manie unter Teenagern, völlig beliebige Wörter wie "cat, sky, bun" als Pronomen zu "fordern" und dann von den Freunden zu erwarten, dass man sagt "Charlotte is ill today, cat has the flu", weil Charlotte sich als Katze sieht und das auch unbedingt von ihren Freunden reflektiert sehen möchte.

Abgesehen davon, dass der Satz so für viele keinen Sinn mehr ergibt, weil man "cat" nicht als Pronomen versteht, sondern denkt, dass Charlottes Katze oder die des Sprechers die Grippe hat, ist es auch überfordernd, sich für jeden nun solche völlig willkürlichen Pronomen zu merken.

Hier habe ich zwei Erklärungen gefunden:

Erstens: Pure Aufmerksamkeitsmasche, man hat nichts, mit dem man sich wichtig machen kann, für das man anerkannt wird, flüchtet sich in eine Fantasiewelt, sieht sich als Katze ("Otherkin") und hat nun etwas, mit dem die Freunde einem das Gefühl der Besonderheit geben könne (sie müssen Rücksicht auf das Pronomen nehmen).

Zweitens: Die Person hat ein echtes Problem und eine psychische Störung, bei der sie sich tatsächlich als Katze sieht und die Umwelt traut sich nicht, das anzusprechen, um nicht intolerant zu wirken und unterstützt das so. Das wäre je nach Art, Grad und Stadium der Störung sinnvoll bis sinnlos. Wenn dein Kleinkind sagt, es wäre ein Hund, stellst du ihm ja auch keine Schüssel mit Hundefutter hin oder legst ihm ein Halsband an.

Fazit: Bei Otherkin: Einfach mal gnadenlos durchziehen, bis die Betroffenen 25 sind und eingestehen müssen, dass die Phase vorbei ist und sie sich nicht wirklich als Katze ansehen.

Man kann den Leuten keinen großen Vorwurf machen. Die sind alle mit Social Media aufgewachsen, die wissen, dass Aufmerksamkeit eine wichtige Währung ist und man mehr davon bekommt, je skurriler man ist, je mehr man aus der Masse hervorsticht. Also tun sie das, was sich ihnen anbietet.

Es kann eine Form von Einsamkeit sein - ich habe nichts anderes, aber wenigstens ein besonderes Pronomen, Menschen müssen aufpassen, wie sie mit mir reden, dadurch fühle ich mich wertgeschätzt/ besonders.

Das Problem dabei: Einige könnten in ihre Fantasie rutschen und das, was sie anfangs nur halbbewusst als Aufmerskamkeitsmittel genutzt haben zu ernst nehmen.

Grundsätzlich steht jedem Aufmerksamkeit und Wertschätzung zu. Wer beides nicht anders als durch so etwas bekommen kann, ist zu bedauern. Er hat keine wertschätzende Familie, keine Begabungen, die ihm bekannt sind, keine liebenswerten Eigenschaften, durch die er Zuneigung und Wertschätzung bekommen könnte, keine Leistungen, auf die er stolz sein könnte, wohl auch keine Freunde, die ihm Aufmerksamkeit geben - er muss zu solchen Mitteln greifen. Insofern kann man sie ihm gönnen. Wenn er etwas anderes hätte, würde er das doch einsetzen.

Schwierig wird es aber, wenn man dann über bestimmte Menschen sehr selten redet oder sogar vermeidet, MIT ihnen zu reden, weil das schlicht zu anstrengend ist. Das ist dann die Kehrseite dieser Sache.

Haare färben: Nun ja, wir alle wollen schön aussehen und jeder findet dazu andere Mittel, die nicht immer jeder Mitmensch gleich schön findet. Das sollte man jedem selbst überlassen und nicht kommentieren, egal, wie man es findet.

Absoluter Blödsinn.

Jeder Mensch präferiert irgendwelche Pronomen, die in Gesprächen über ihn benutzt werden sollten.

Und unwahrscheinlich viele Menschen färben sich die Haare. Manche auffälliger als andere, aber eigentlich doch alle nur, weil sie es schön bei sich selbst finden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – selbst bisexuell und trans

Du benutzt keine Pronomen?

Sind Menschen die Pronomen benutzen und sich die Haare färben psychisch krank?
Was denkt ihr?

Man kann weder von Pronomen noch von gefärbten Haaren auf psychische Krankheiten schließen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Doktor der Englischen Sprachwissenschaft
Menschen die Pronomen benutzen

Du benutzt also keine Pronomen? Und wie redet man dann über dich? Oder mit dir?

Um deine Frage zu beantworten:

1. Jeder Mensch benutzt Pronomen. Wenn du Menschen meinst, die sich ihre Pronomen aussuchen: nein, sie sind nicht psychisch krank.

2. Gefärbte Haare sind ebenfalls kein Indikator für eine psychische Krankheit.

Beides ist absolut harmlos und nur, weil jemand gefärbte Haare hat, heißt das nicht, dass dir Person psychisch krank ist. Was ist Unsinn.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Teil der LGBTQ+ Community