Sind mehr mindestens 50% der Türken integriert in Deutschland?

4 Antworten

Ja und nein.

Junge  Deutschtürken bekennen sich stärker zum Islam als ihre Eltern. Im Auftrag der Universität Münster hat das Forschungsinstitut Emnid 1.200 türkische Einwanderer sowie deren Nachkommen ab 16 Jahren befragt. Die Ergebnisse der Studie geben einen Überblick über das Zugehörigkeitsgefühl der jungen Generation.
So geben sich die Kinder und Enkel türkischer Migranten heute religiöser. Bezeichnen sich 62 Prozent der Angehörigen der ersten Generation als sehr religiös, sind es unter ihren Nachfahren 72 Prozent. Gleichzeitig nimmt die Bedeutung der religiösen Gesetze für das alltägliche Leben ab. Stimmen in der ersten Einwanderergeneration noch 57 Prozent dem Satz "Die Befolgung der Gebote meiner Religion ist für mich wichtiger als die Gesetze des Staates, in dem ich lebe" zu, teilen in der zweiten und dritten Generation nur 36 Prozent diese Ansicht.
Forscher sehen diese Entwicklung als Zeichen dafür, d ass Religion zum "Identitätsmarker" geworden ist. "Möglicherweise spiegeln die Antworten auf diese Frage weniger die 'tatsächlich gelebte' Religiosität wider als vielmehr ein demonstratives Bekenntnis zur eigenen kulturellen Herkunft", sagte der Leiter der Untersuchung, der Religionssoziologe Detlef Pollack, dazu.

https://www.zeit.de/gesellschaft/2016-06/integration-tuerkische-muslime-deutschland

Der Text stammt von 2016. Doch seither hat sich, aus meiner Sicht, nicht viel verändert.

Viele Türken sind integriert, ja. Dennoch gibt es grade auch mit Türken mit die meisten Integrationsprobleme:

"Sie weisen die größte Schulabbrecherquote, den geringsten Abiturientenanteil, die meisten Menschen ohne Berufsausbildung, die geringste Erwerbstätigenquote und die wenigsten Selbstständigen auf. Da gerade diese Gruppe stärker als andere Einwanderer zunimmt, während gleichzeitig die Noch-Mehrheitsgesellschaft rapide schrumpft, wird ihre mangelnde Integration zum zentralen Problem der ganzen Gesellschaft. Es droht, wird diese Entwicklung nicht aufgehalten, ein >Kulturabbruch<, wie der Demograf Herwig Birg schreibt."
Dr. Necla Kelek

Zitiert in Deutschland schafft sich ab von Dr. Thilo Sarrazin, S. 286

Laut dem Mikrozensus von 2016, auf welchen sich Sarrazin 2018 berief, haben 27,3 Prozent der Türken keinen Schulabschluss (weiblich: 32,5 Prozent) und 12,5 Prozent Abitur (weiblich: 11,8 Prozent). Bei den Persern haben lediglich 8,2 Prozent keinen Schulabschluss (weiblich: 10,3 Prozent) und satte 62,4 Prozent Abitur (weiblich: 63,8 Prozent)!

In Deutschland schafft sich ab berief er sich auf Holger Seibert. Demnach haben Deutsche türkischer Herkunft zu 33 Prozent keinen Berufsabschluss und türkische Staatsangehörige zu 54 Prozent.

Schwer zu sagen.

Ich gehe da vor allem nach der Sprachkompetenz und das ist oft ein Problem. Aber meist eher bei den Männern. Somit sollten insgesamt mehr als 50% integriert sein.


Kristall08  18.12.2022, 22:14

Frauen, die kein Deutsch können, gibt es auch mehr als genug. Auch bei den jüngeren.

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Ich glaube das ist regional sehr stark schwankend.

Hier würde ich von 90% bzw. darüber sprechen. Wenn ich mir aber den Ruhrpott ansehe oder Hamburg - na ja 🤷‍♂️

Vielleicht kommt es auch auf die Größe der Stadt an.