Sind Kimmkieler für Weltumsegelungen zu gebrauchen?
Hallo meine frage steht oben :)
ich wollte auch wissen ob diese boote leichter kentern als ein zb. Langkiel boot Und ob vielleicht jemand Erfahrung auf hoher see mit einem Kimmkieler hat.
Pder taugen sie nur im Wattmeer etwas ?
Danke für die hilfe!
2 Antworten
Die häufigsten Ursachen für Schiffsverluste bei Langzeitseglern sind Feuer, Wassereinbruch oder Strandung.
Nicht Kenterung....
Nicht umsonst gibt es bei den Langzeitseglern einen immer größeren Anteil, der mit einem Mehrrumpfboot unterwegs ist.
Der einzige Vorteil den ein Kimmkieler gegenüber einem traditionellen Langkieler oder einem modernen Flossenkieler haben dürfte wäre das problemlose trockenfallen, vielleicht auch noch ein bisschen weniger Tiefgang als Boote mit geteiltem Lateralplan.
Wenn das Boot vernünftig konstruiert wurde dürfte das aufrichtende Moment nicht schlechter sein als bei anderen Verdränger-Rumpfformen.
Dafür dürften die Leichtwind- und Kreuzeigenschaften doch spürbar schlechter sein als bei modernen Konstruktionen.
Es gibt nicht viele Werften die Kimmkieler erfolgreich bauten und bauen, aber z.B. die englischen Werften sind / waren bekannt für die Seetüchtigkeit ihrer Boote.
Ich persönlich hätte wahrscheinlich nicht pauschal was gegen einen Kimmkieler, ich würde aber wohl nicht gezielt nach einem suchen.
Wenn das Boot was ich im Auge hätte ansonsten meinen sonstigen Anforderungen entsprechen würde könnte es auch ruhig ein Kimmkieler sein, das würde also nicht grundsätzlich ein Ausschlußkriterium darstellen.
Ich würde die Größe des zukünftigen Bootes an deinen persönlichen Bedürfnissen und dem zukünftig bevorzugten Fahrtgebiet- bzw. der Nutzungsintensität festmachen, da ergibt sich dann ein bestimmter Schiffsgrößenbereich quasi automatisch.
Der eine braucht für selbst extreme Reisen nur ein vergleichsweise spartanisch ausgestattetes kleines Boot ( nach heutigen Maßstäben... ), der andere braucht für überschaubare Urlaubstörns bei schönem Wetter unbedingt ein Riesenboot mit allen Schikanen.
Wir haben diesen Sommer in Kaeseberga in Schweden einen Amerikaner getroffen, der mit seinem ziemlich bodenständigen 29 ft. Boot den Atlantik überquert hat und sich dann monatelang auf der Ostsee und der Nordsee rumgetrieben hat. Viele Segler die ich kenne würden mit dem Boot wahrscheinlich nicht mal von Rügen nach Bornholm segeln wollen. https://www.youtube.com/watch?v=B9WCnnQoRZM
Die Snapdragon ist grundsätzlich ein ordentliches, seetüchtiges Boot und in vernünftigem Zustand natürlich auch oft für eher kleines Geld zu haben. Bei Booten dieser Altersklasse sollte man allerdings besser zwei mal in die dunklen Ecken schauen, damit man sich keinen Geldfresser ans Bein bindet.
Weil auch ein noch so günstiges Boot wird schnell zum Ärgernis, wenn mal eben das stehende Gut vom Rigg neu gemacht werden muß weil alles eben schon 40 Jahre oder älter ist....
Und selbst wenn vielleicht der Motor noch anstandslos läuft...: wenn es noch der erste ist könnte die nächste größere Reparatur den Exitus bedeuten, weil es vielleicht keine wesentlichen Ersatzteile mehr gibt.
Grundsätzlich ist eine Bootsgröße von acht bis neun Metern auch für lange Reisen brauchbar, wenn man sich lieb hat auch für zwei Personen...😉
Und ob der Tiefgang nun bei 1,0 m oder 1,3m liegt spielt auch keine wesentliche Rolle, insofern brauche ich mir deswegen nicht extra einen Kimmkieler zulegen.
Na ja, Thor Heyerdahl ist mit der Kon-Tiki, einem Floß aus Balsaholzstämmen und Hanfseilen mit Steckschwertern, über den Pazifik gesegelt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kon-Tiki
hast du das hier schon gelesen
https://www.segeln-forum.de/thread/50671-segeleigenschaften-kimmkiel-oder-alternativen/
EDIT: sinnentstellende Zeichensetzungsfehler beseitigt
Danke, ich hab mir vorhinn so eine snapdragon 29 angeschaut gibts für kimmkieler da vielleicht eine empfehlenswerte größe?