Segelboot-Sharing gute Idee?
Wir sind zu zweit und haben ein Inserat gefunden, bei dem eine Partei für ein Segelboot-Sharing gesucht wird (einer habe gemerkt, dass er doch zu wenig Zeit hat und deshalb ausgestiegen). Ich habe unsere Situation geschildert (1 Segelschein aber keine Erfahrung da wir wegen der Distanz leider nur sehr selten zum segeln kommen). Es ist in der Schweiz und sie sind 5 Parteien. Für 6 Parteien schätzt er die Kosten pro Jahr auf etwa Fr. 1'300.- pro Jahr und pro Partei, letztes Jahr war es angeblich etwas weniger. Wir haben schon stundenweise ein Boot mieten können und da ist es sogar sehr günstig, abgesehen von komischen Zeiten. (Normal bei kurzfristiger Anfrage ca. 200.- pro Tag, 50.- pro Nacht).
Wir fahren selten so weit (130km pro Weg), so hätten wir aber einen Grund, da ich selber den Schein auch noch machen möchte. Aus meinem Umfeld hat mir aber jeder davon abgeraten (segelt aber auch keiner davon). Sie meinten wir würden wegen fehlender Erfahrung abgezockt werden, zB. würde uns vorgeworfen werden wir hätten einen Schaden verursacht und so.
Was wir bisher erfahren haben:
Sie haben einen Gruppenchat und eine Liste wo alle Parteien in Wochenenden über das ganze Jahr fix eingeteilt wird. Man kann auch untereinander tauschen. Sie haben auch eine App, wo man sich wie in eine Waschtagsliste eintragen kann unter der Woche. Kosten bis 200.- darf man selber kaufen und einfach in eine Liste eintragen, alles darüber wird in der Gruppe besprochen.
Was meint ihr dazu? Hat jemand Erfahrungen mit Kosten eines Segelbootes in der Schweiz? Sind diese Kosten realistisch? Brauchen wir noch zusätzliche Versicherungen oder Rechtsschutz um uns abzusichern?
Vielen Dank im Voraus für Tipps und Ratschläge!
3 Antworten
Du hast leider ein paar wichtige Faktoren bei deiner Frage ausgelassen. Was für ein Schiff? Typ, Alter, Vorgeschichte etc. Nur anhand eines Betrags lässt sich nicht festmachen ob das nun viel oder wenig ist.
Allgemein sind Haltergemeinschaften nichts ungewöhnliches. Einfach weil man sich Zeit und Geld teilt und selber das Boot aber nicht 24/7 nutzen kann. Es gibt zB Bootseigner, die ihr Schiff über einen Makler vermieten (verchartern) und selber nur 1-2 Wochen auf ihrem eigenen Schiff untewegs sind. So gesehen ist das nichts merkwürdiges.
Bevor ich einer Haltergemeinschaft beitreten würde wäre mein wichtigstes Kriterium die Leute und das Schiff kennen lernen. Deine Bekannten raten dir ab. Soweit gehe ich nicht. Aber ohne zu wissen um was es geht und wer die Mithalter sind würde ich das nicht machen.
Okay. Wenn 6 Parteien jeweils ca 1300,- jährlich für ein solches Schiff ausgeben sollen, dann stimmt da was nicht. Rechne das mal hoch: 7800 pro Jahr für ein Schiff, dass wenn man sich mal die Preise für gebrauchte Etap 23 ansiehtschon sehr hoch liegt. Hier https://www.boat24.com/de/segelboote/etap/etap-23/ wird zB gerade eine für 7000€ angeboten. Da passt die Relation nicht.
Danke fürs recherchieren! Hmmm ja das kommt mir auch etwas komisch vor... er sagte, das wären die ungefähren jährlichen Kosten mit Hafengebühr usw die man teilt... ich habe schon gehört, dass das in der Schweiz teuer sein kann... welcher Betrag denkst du wäre korrekt pro Partei und Jahr?
Ah richtig. Stimmt die Hafengebühr und Versicherungen hab ich tatsächlich voll übersehen. Sorry. Die sind natürlich mitunter beachtlich je nachdem wo das Schiff liegt. Schätze einfach mal Bodensee? Dann sieht die Welt auch schon wieder etwas anders aus. Dann könnte es sogar passen mit den 1300,-
Für ein etwa 7,60 m großes Boot kommt mir das ziemlich teuer vor. 1600 € pro Partei sind knapp 10000 € im Jahr. Der Liegeplatz und die Versicherung dürften nicht mehr als 2500 Euro kosten, selbst in der Schweiz. Wofür ist der Rest? Du erwirbst ja kein Eigentum am Boot.
Bei 6 Parteien hast du kaum mehr als 4-5 Wochenenden Zugriff aufs Boot, und in Ferienzeiten gibt’s Stress.
Ohne die anderen Parteien kennenzulernen, kann man nichts sagen. Ebenso das Boot. Wenn alle :3 Jahre neue Segel angeschafft werden, kommt das mit den Kosten schon hin, das braucht allerdings keiner, der nicht Regatta segelt.Mir scheint allerdings, der Eigner will auf diese Art sein Boot finanzieren, nicht nur die laufenden Kosten, sondern auch die Anschaffung.
Ich finde so ein Arrangement schon mit Bekannten schwierig. Mit völlig fremden Leuten würde ich wohl eher die Finger davon lassen. Zumal ihr auch noch recht weit entfernt wohnt.
Danke für deine Antwort! Habe nachgefragt, es ist eine ca. 40 jährige Etap 23. Vorgeschichte kenne ich jedoch nicht.