Sind Kalmare gefährlich für Menschen?
Sind Kalmare gefährlich für Menschen? Es gibt da viele "Horrorstories" aus dem Mittelalter, auch einige modernere Berichte. Alles nur Panikmache oder sind Kalmare wirklich gefährlich?
Würde ein Riesen- oder Kolosskalmar einen Menschen angreifen, wenn dieser z.B. von einem Schiff über Bord geht und Kalmare in der nähe sind?
Gab es schon tödliche Angriffe auf Menschen, die bekannt sind?
Danke für Euren Input!
4 Antworten
Es gab tödliche Angriffe von Humboldt-Kalmaren auf Fischer (da wurde aus dem Räuber die Beute) oder Taucher. Dabei beißen die Kalmare zu, und da sie in große Gruppen unterwegs sind kann da hunderte von schmerzhaften und in der Summe tödliche Wunden herbeiführen.
Der Riesenkalmar - im Seemansgarn gerade früherer Zeiten gern enthalten - ist für den Menschen aber nicht gefährlich. Er lebt in sehr großen Tiefen (tiefer als Sporttaucher kommen können) und nur Kadaver können bei geeigneten Bedingungen an die Oberfläche kommen. Da sich unsere Lebensräume nicht kreuzen (und das soll beim Menschen etwas heißen!) kam es auch nie zu gefährlichen Situationen.
Es wurde lange angenommen, dass Riesenkalmare Lauerjäger sind. Erste Lebendaufnahmen deuten aber ein aktiveres Jagdverhalten an. Über die Ernährung ist sehr wenig bekannt. So ist nicht bekannt, dass er Aasfresser ist - wobei man in der kargen Tiefsee möglicherweise eben auch nicht wählerisch sein darf.
Für einen Aasfresser in der Tiefsee ist es natürlich unbedeutend welcher Spezies da vor das Mauls schwimmt (ggf. ist Größe oder Dicke der Haut noch wichtig). Wenn ein Riesenkalmar auch Aas frisst, dann würde er sicher auch einen menschlichen Leichnam fressen. Wahrscheinlicher sind dann aber bekannte Aasfresser der Tiefsee, zum Beispiel die fast einen halben Meter groß werdende Riesenassel.
Prinzipiell sind Kopffüßler eigentlich nicht gefährlich und i.d.R. auch nicht aggressiv. Es gibt allerdings durchaus Fälle wo Taucher von Kraken angegriffen wurden (Ein Buddy von mir hat es live miterlebt). Dabei wurden allerdings gravierende Fehler von den Tauchern gemacht. In dem genannten Fall wurde der Kraken bei der Paarung gestört und sehr bedrängt. Schließlich hat er dann bei einem der Taucher den Kopf umschlossen und versucht diesem den Regler aus dem Mund zu reißen. Das war durchaus lebensbedrohlich und man erkennt daran, wie intelligent diese Tiere sind (er wusste ganz genau was die Schwachstelle des Tauchers ist). Hätten die Taucher sich daran erinnert das wir nur Gäste unter Wasser sind und sich entsprechend verhalten, wäre es auch nicht zu diesem Vorfall gekommen.
Hallo, danke! Sehr interessanter Vorfall. Weisst Du noch, wie sich Dein Freund dann aus dieser "misslichen" Lage befreit hat? Ich kann mir vorstellen, dass der Griff eines Kopffüßlers, richtig angesetzt, schon sehr stark sein kann...
Konnte er sich mit Händen wehren oder mit mehereren Personen dran gezerrt oder hat er zu seinem Tauchermesser gegriffen (wobei damit in Kopfnähe und in der Nähe des Reglers und der luftführenden Schläuche doch große Vorsicht geboten sein muss... ... aber wenn nix anderes hilft...? )
Wie kam er denn frei?
Mein Freund war tatsächlich nicht der angegriffene sondern der Guide der sie geführt hat. Daran sieht man dann auch die (miese) Qualität einer Tauchschule wenn unter Wasser Tiere bedrängt werden.
Ich habe ein Video dazu gesehen. Da es ein Ausbildungstauchgang war, hatten sie (zum Glück des Guides) mehrere Tauchlehrer dabei. Die waren auch nötig um den Kranken vom Kopf des Guides zu kriegen. Danach haben sie den Oktopus getötet mit der Begründung "er stelle eine Gefahr für die Schüler dar". Meiner Meinung nach war die größte Gefahr im Wasser diese Tauchlehrer und das Bild was sie vermitteln. Sollen froh sein das ich nicht dabei war. Ich hätte die rund gemacht nach dem Tauchgang.
Es gibt Kalmare die Boote angreifen ja.
Die Storys kommen aber eher von Toten treibenden Kalmaren die gesichtet wurden.
So entstehen halt Geschichten von übernatürlichem.
Es gibt ja auch Berichte das Kinder von Welsen an Seen gefressen werden.
"geh nicht zu nah ans Wasser"
Riesen oder kolosskalmare leben normalerweise in tieferen meeresregione und kommen wenig mit Menschen in Kontakt können aber gefährlich werden.
Humboldtkalmare um die 2 Meter lang können gefährlich werden und sind es auch wenn man zu ihnen ins Wasser geht. Fischer zb würden lieber mit Haien oder barrakudas ins Wasser gehen als mit diesen Kalmaren. Sie werden nicht ganz zu Unrecht dialbolo rojo rote Teufel genannt. Sie greifen viel eher an als Haie oder auch Piranhas. Es ist Ihre Strategie wenn Sie fressen recht schnell anzugreifen auch schwache und verletze Artgenossen
Ist es aber dennoch denkbar, dass wenn man auf hoher See über Bord geht, ertrinkt, und die Leiche dann im Meer 200 - 300 m absinkt, man (bzw. der/die Tote) dann zur "Beute" von einem Riesenkalmar wird, oder ist es ausgeschlossen und man wird vorher von anderen Meeresbewohnern gefressen? Was denkt ihr?