Sind Hauptschüler dumm?

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Dass kann man nicht verallgemeinern.

Es kann viele Gründe geben, warum jemand eine zeitlang nicht so gute Note hatte und letztlich auf eine Hauptschule gekommen ist.

Noten sagen auch nicht zwingend etwas über die Intelligenz aus und fast jeder hatte im laufe seiner Schullaubahn mal stärkere und schwächere Phasen.

Entscheidend ist was am letztlich aus sich macht. Ich war selbst einige Jahre auf einer Hauptschule und studiere nun. Ich kenne auch andere die nach der Hauptschule die Fachhochschulreife oder das Abitur absolviert haben.

Der Weg dorthin ist an sich garnicht mal so umständlich. In NRW kann man sich z.B. nach der 9. Klasse für die 10B qualifizieren, welche die Fachoberschulreife macht. Erreicht man hier die Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe, kann man danach auch das Abitur anfangen.

Natürlich muss man es auch wollen und auch das Potential haben dies zu schaffen, aber letztlich gibt es immer Möglichkeiten sich hochzuarbeiten und sich entsprechend zu entwickeln. Ich finde es ist kein Grund grundweg "schwarz zu sehen" nur weil jemand eine Hauptschule besucht/besucht hat.

Außerdem ist die Frage woran man es überhaupt festmachen will, ab wann ein Mensch "dumm" ist.

Jeder hat auch wiederum in unterschiedlichen Bereichen seine Stärken und Schwächen. Auch jemand der "nur" einen Hauptschulabschluss hat.

Jemand der einen Hauptschulabschluss hat, aber einen Plan hat was er will und z.B. eine Ausbildung machen möchte ist für mich keineswegs "schlechter" als jemand der sein Abitur macht, aber überhaupt keinen Plan hat was er danach machen möchte.

"Intelligenz" bedeutet für mich z.B. auch, einen Plan zu haben was man aus seinem Leben machen möchte, sich selbst einschätzen und reflektieren zu können. Dinge hinterfragen zu können und aus Fehlern zu lernen sowie gemeinschaftsfähig zu sein. Der Schulabschluss hat hier für mich keine oberste Priorität.

Nein, wenn man als Kriterium den IQ heranzieht schneiden sie letztlich geringfügig schlechter ab als Gymnasiasten. Viele Hauptschüler wie Gymnasiasten sind im Bereich des Durchschnitts. Letztlich sind es hier andere Eigenschaften die den Unterschied wenn er existiert ausmacht, etwa Fleiß, Fähigkeit Wissen zu reproduzieren... wenn jemand eine Lese-Rechtschreibschwäche hat, kann er ebenso einen Nobelpreis bekommen, nur ist eben die Wahrscheinlichkeit dass man insbesondere ohne elterliche wie professionelle Unterstützung dorthin kommt sehr gering. Noch immer mag es Lehrer geben die solche Schüler einfach als Deppen aussortieren und bestenfalls für die Hauptschule tauglich halten - die Lehrerausbildung ist einfach nicht so gut und zu viele Ungeeignete studieren dieses Fach. Umgekehrt erleichtert eine gute Lesefähigkeit die Schulvita auch wenn man sonst mit Grammatik und Gleichungen kämpft.

Wie kommst Du da denn drauf?

Ich habe auch schon ganz viele Abiturienten stranden sehen. Viele davon haben sogar ein Studium und wussten dies auf dem Arbeitsmarkt nicht zu nutzen.

Intelligenz hat nix mit Schulbildung zu tun! Wem nutzt denn ein Abi, wenn jemand mit dem normalen Leben nicht klar kommt? ^^

Nein, der wesentliche Unterschied zwischen Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien ist die Schnelligkeit des Lernens. In der Hauptschule wird den Schülern etwas langsamer beigebracht wie z.B. denen im Gymnasium. Man ist nicht dumm, nur weil man auf einer Hauptschule ist. Im Endeffekt wird trotzdem jedem das selbe beigebracht, aber auf dem Gymnasium geht das Thema noch tieferer. Da lernt man quasi noch "unnötige" Fakten dazu.
Ich persönlich bin auf dem Gymnasium und kann jetzt nur von meinen Erfahrungen berichten. :)


Hunterallstar99  29.04.2017, 11:19

Im Endeffekt wird trotzdem jedem das selbe beigebracht, aber...

Jaja... nicht so ganz. Du widersprichst dir ja schon selbst. An einem Gymnasium hängt die Latte schon spürbar höher. Es geht eigentlich nicht einmal um die "unnötigen Fakten" (von denen tatsächlich eine Menge Teil der Allgemeinbildung sind), die dir beigebracht werden, sondern um andere Sachen, die du durch das Beschäftigen mit diversen Themen lernst und die deine "Sinne schärfen".

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LashCash  29.04.2017, 11:43

wer glaubt man würde auf einem gymnasium irgendetwas tiefgründig lernen liegt schon falsch. Ein gymnasium schafft mittlerweile jeder weil die anforderungen so weit gesunken sind. erst in einem MINT Studium an einer TU gehts um die wurst

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iamquestioning  29.04.2017, 15:55

Die Anforderungen gesunken? Jooooo wahrscheinlich :D Gehst du überhaupt momentan zum Gym? Ich bin jetzt in der 11. Klasse, die Jahrgänge werden immer schlechter und viele bleiben sitzen oder wechseln die Schule. Warum? Weil die Erwartungen und Anforderungen so extrem hoch sind. Entweder man kommt mit oder eben nicht. Ich hatte eine Gymempfehlung mit einem ziemlich guten Zeugnis. Von Jahr zu Jahr wird man immer schlechter und bekommt nur zu hören "Wenn du so faul bist ist das ja kein Wunder". Aber an die eigene Nase fassen tut sich da keiner. Schon komisch, dass sich in jedem Unterricht kaum jemand meldet und dabei nur Unterkurse und Befriedigend als Note rum kommen. Außerdem ist es sogar bewiesen, wie sche*sse es den Schülern mittlerweile geht. Ich persönlich bin in einer Therapie und die Gründe, wieso ich dort bin, ist der ganze Schulstress. Solche "Storys" hört man momentan nicht selten. Joaaaa, das alles kann man noch viel länger ausführen. An deiner Stelle würde ich mich erstmal richtig informieren, wenn man sich über soetwas äußert. Ansonsten lieber den Mund halten. Danke.

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Grundsätzlich nein. Das ist oft ein gesellschaftliches Vorurteil und kann man nicht verallgemeinern. Ein gewissen kleinen Prozentsatz dumme Menschen hast Du überall.

Das Problem ist natürlich, dass sich das Berufsspektrum zu Ungunsten der Hauptschüler verlagert hat. Berufe, für die früher ein Hauptschulabschluss ausreichend war, verlangen jetzt einen Realschulabschluss.

Aber letztendlich sollte die Praxis ausschlaggebend sein, ob ein Bewerber geeignet ist, nicht nur der Schulabschluss.