Sind Funkwellen im Vakuum schneller als Licht?
Ich habe hier einen Bericht gefunden, von einem angeblichen Hilferuf einer fremden Zivilisation aus der Andromeda Galaxie. In dem Bericht steht, dass das Signal 80.000 Jahre alt ist, es aber in dieser Zeit eine Strecke von 2,5 Millionen Lichtjahren zurück gelegt haben soll.
Steh ich grad auf dem Schlauch oder kann das passen? Bislang dachte ich immer das Funkwellen im Vakuum so schnell wie das Licht sind. Dann müsste dieses Funksignal aber doch bereits vor 2,5 Millionen Jahren abgesendet worden sein. Und nicht erst vor 80.000 Jahren. Kann mir das jemand erklären?
Hier gehts übrigens nicht um den eigentlichen Inhalt des Berichts. Und auch nicht darum ob man es glaubt oder nicht. Da soll sich jeder seine eigene Meinung machen. Also bitte keine sinnlosen Diskussionen deswegen.
Möchte nur wissen ob Funkwellen in 80.000 Jahren eine Distanz von 2,5 Millionen Lichtjahren überwinden können und ob sie damit schneller als das Licht wären.
PS. Nochmal, da es leider einige nicht verstanden haben, worum es mir geht:
Mir ist die angebliche Sensation über ein vermeintliches Signal von Außerirdischen völlig egal und ich glaub die ganze Sache nicht im geringsten! Mir geht es einzig und allein um die Aussage das ein Funksignal in 80.000 Jahren, eine Distanz von 2,5 Millionen Lichtjahren zurück gelegt haben soll. Mich interessiert deshalb nur, ob das theoretisch möglich wäre!
11 Antworten
Licht und Funkwellen sind das gleiche und nach dem was wir meinen zu Wissen kann nichts schneller sein als das Licht. Licht hat in etwa die selbe Wellenlänge wie Atome deswegen kommt es so gut wie nicht durch kompakte Objekte.
"Licht" und Radio-/Funkwellen sind beide einfach elektromagnetische Wellen. Der einzige Unterschied liegt in einer anderen Wellenlänge.
Dennoch können sich alle elektromagnetischen Wellen - unter allen Umständen - niemals schneller als mit Lichtgeschwindigkeit bewegen.
Unter absolut keinen Umständen.
Ich habe mal von Phänomenen gehört, nach denen es angeblich Beobachtungen gab, wo sich angeblich etwas mit Überlichtgeschwindigkeit bewegt hat.
Allerdings waren das alles entweder Fehlmessungen oder es gab ein anderes Phänomen, durch das es nur so schien als ob sich etwas mit Überlichtgeschwindigkeit bewegt hat.
Deine Überlegung ist völlig korrekt. Funkwellen breiten sich mit Lichtgeschwindigkeit aus, auch im Vakuum.
Hallo peace1187,
Funkwellen können nicht schneller sein als Licht - und auch nicht langsamer, weil sie selbst eine Art Licht sind. Was sie unterscheidet, ist allein die Frequenz. Beides sind elektromagnetische Wellen, und ihr Ausbreitungstempo
c = 1/√{ε₀μ₀} = 299792458m/s
(der Wert ist seit der Redefinition des Meters 1983, die innerhalb der letzten Fehlergrenzen von 1973 liegt, exakt) folgt direkt aus den Gesetzen der Elektrodynamik, den MAXWELL - Gleichungen für ρ=0 (keine Ladungen) und j›=0 (keine elektrischen Ströme):
(M3) rot(E›) = –dB›/dt
(M4) rot(B›) = ε₀μ₀dE›/dt.
Dabei ist 'rot' die Rotation des jeweiligen Feldes, gewissermaßen ein Maß für seine 'Ringelrum-Anteile' (H.Schulz: Physik mit Bleistift). Die räumlichen und zeitlichen Änderungen des Magnetfeldes triggern sich gegenseitig, auch ganz ohne Ladungen und Ströme, und treiben die Welle voran.
Ihr Tempo c ist daher selbst ein Naturgesetz und unterliegt GALILEIs Relativitätsprinzip (RP). Deshalb ist es auch in jedem Koordinatensystem gleich, also zum Beispiel einem (Σ), in dem der Erdboden ruht und ein Zug mit v› darüber fährt, aber auch in einem (Σ'), in dem der Erdboden eine Art riesiges Laufband ist, das sich mit –v› bewegt und alles mit sich nimmt, nur den Zug nicht.
Deshalb sind weder der Zeitabstand Δt noch der räumliche Abstand
(1) Δs = √{Δx² + Δy² + Δz²}
für sich genommen absolut, d.h. unabhängig vonder Wahl des Bezugssystems, sondern nur eine Kombination aus beidem, nämlich der zeitartige Abstand
(2.1) Δτ = √{Δt² – Δs²/c²}, cΔt > Δs
respektive der raumartige Abstand
(2.2) Δς = √{Δs² – c²Δt²}, cΔt < Δs
zwischen zwei Ereignissen. Interessant ist dabei, dass raumartig getrennte Ereignisse gar keine feste zeitliche Reihenfolge haben.
Das ist der Hauptgrund dafür, dass Überlichtgeschwindigkeit für nichts möglich ist, das eine innere zeitliche Ordnung hat, also Materie und Information. Ansonsten könnte man ein Antitelefon bauen, mit dem man in die Vergangenheit telefonieren könnte. Die Lichtgeschwindigkeit ist also weniger das Tempo eines bestimmten Phänomens als die Geschwindigkeit von Kausalität überhaupt, an die sich auch Licht-und Funkwellen halten.

man ist in dieser Hinsicht immer noch völlig verwirrt durch StarTrek etc. Diese fliegen ja wie bei einem Bildschirmschoner an den Sternen vorbei. In Wirklichkeit ist Licht kosmologisch gesehen wirklich langsam. aber sie ist nun mal die Höchstgeschwindigkeit bei allem.