Sind die Menschen durch eine Laune der Natur entstanden?

11 Antworten

Die Redensart "Laune der Natur" beschreibt nicht etwa irgendeinen emotionalen Zustand, den vielleicht irgendeine Naturgottheit empfand, als sie irgendein Lebewesen hervorbrachte. Es ist vielmehr ein Ausdruck für eine Kuriosität. Einen Baum mit einer ungewöhnlichen Wuchsform, ein Tier mit außergewöhnlichen Eigenschaften, mit denen es sich von seinen Artgenossen abhebt, oder auch Menschen mit spektakulären Missbildungen werden als "Laune der Natur" bezeichnet. In der Natur kommen solche Kuriositäten recht selten vor, weshalb sie uns verblüffen. Die Redensart drückt also nicht etwas aus, was die Natur empfindet, sondern was wir beim Betrachten von Kuriositäten empfinden. Es ist alos vielmehr unsere eigene Laune, die hier beschrieben wird.

Leute, die nichts von Naturforschung verstehen oder sich mit naturwissenschaftlichen Themen nicht viel auseinandergesetzt haben, verwenden Redensarten oft kontextual falsch. So wird "Laune der Natur" oft auch synonym mit "merkwürdiger Zufall" verwendet, was aber den Sinn verfälscht. Wenn du in deiner Frage darauf hinaus wolltest, ob der Mensch durch einen merkwürdigen Zufall entstanden ist, dann outest du dich damit auch als Mensch, der sich mit Evolution und Entstehung der Artenvielfalt nicht besonders gut auskennt. Der Zufall spielt bei der Evolution nämlich gar keine so große Rolle.

Es sind vielmehr ganz spezifische Faktoren, die eine Anpassung einerseits ermöglichen, andererseits aber auch unmittelbar fordern. Innerhalb der Artentwicklung kommt es nämlich einzig und allein darauf an, wie bestimmte Individuen es schaffen, ihre Gene an die nächste Generation weiterzugeben. Sie alle stehen nämlich unter dem Druck ihrer sie umgebenden Umwelt: Sie stehen vor der Herausforderung, sich vor Fressfeinden zu schützen und natürlich selbst etwas zu fressen, ein Revier und einen Fortpflanzungspartner zu finden. Jene Individuen, die dies aufgrund ihrer genetischen und phänotypischen Eigenschaften "zufällig" am besten können, geben ihre Gene häufiger weiter als die übrigen Individuen. Die Merkmale und Eigenschaften dieser Individuen werden in der nächsten Generation also bereits verstärkt. Wenn nun lange Zeitspannen ins Land gehen, in welchen die Umweltbedingungen ungefähr gleich bleiben und weiterhin die Individuen mit diesen spezifischen Eigenschaften bevorzugt werden, setzen sich diese Eigenschaften schließlich in der gesamten Population durch.

Am Anfang der Entwicklung zum Menschen stehen ebenfalls solche Umweltveränderungen, an die sich unsere Vorfahren anpassen mussten. Einer unserer frühesten Vorfahren, Sahelanthropus tschadensis, lebte vor etwa 7 Millionen Jahren als Waldbwohner in der Gegend des heutigen Tschad. Als sich die Umwelt veränderte und die Sahara sich auszubreiten begann, mussten sich diese Waldbewohner eine neue Heimat suchen. Eine Population wanderte weit nach Süden und fand sie in den Regenwäldern des Kongobeckens, wo sie die Eigenschaften, auf Bäume zu klettern und im Wald zu Überleben weiter spezialisierten und sich zu den heutigen Schimpansen weiterentwickelten.

Eine andere Population, quasi die ihrer Geschwister, ließ sich dagegen in Ostafrika nieder. Der Große Afrikanische Grabenbruch veränderte hier die Landschaft in einen Mix aus Wald und Savanne, was besonders jene Individuen begünstigte, die sich längere Zeit auf zwei Beine aufrichten und so das hohe Gras überblicken konnten. Diese konnten Fressfeinde wie Leoparden und Säbelzahnkatzen schneller erspähen und wurden seltener gefressen. Ihre Gene setzten sich in den folgenden Generationen durch, sodass bald alle Vertreter der Population aufrecht laufen konnten. Schließlich entstand eine neue Art: Orrorin tugenensis steht an der Basis zur Entwicklung des Menschen und bereits abseits der gemeinsamen Linie anderer Menschenaffen.

Du siehst nun, dass "Laune der Natur" ein irreführender Ausdruck ist, denn niemand hatte hier irgendeine Laune, sondern einfach nur den Wunsch, zu überleben.

Woher ich das weiß:Hobby – Die Beschäftigung mit der Urzeit ist seit Jahren mein Hobby.

Wie Du durch Deine tags schon geschrieben hast, sind wir Produkt der Evolution.

Zunächst waren "Wir" etwa spitzmausartige Wesen, die sich immer weiterentwickelt haben. Nun gehören wir weiter gefächert zu der Gruppe der "Trockennasenaffen".

Eine Laune der Natur insofern, dass aus Bakterien sowas entstehen konnte.

Nein — Menschen sind nicht durch eine Laune der Natur entstanden, sondern durch den Willen Gottes:

“Und Gott sprach weiter: „Laßt uns Menschen machen in unserem Bilde, gemäß unserem Gleichnis ... Und Gott ging daran, den Menschen in seinem Bilde zu erschaffen, im Bilde Gottes erschuf er ihn; männlich und weiblich erschuf er sie. Auch segnete Gott sie, und Gott sprach zu ihnen: „Seid fruchtbar, und werdet viele, und füllt die Erde“ (1. Mose 1:26-28).

„Laune der Natur“ setzt einen intellektuellen Prozess der Natur voraus. Deshalb spricht man wohl auch gern von „Mutter Natur“. Der Natur ist jedoch kein Intellekt zu eigen.

Liebe Grüsse ...

Nein. Niemals. Die "Natur" ist auch nur ein Teil der Schöpfung.


nein, denn:

ihre aufgabe ist es eine kraft zu erbilden, die es noch niemals im kosmos gegeben hat!