Sind die deutschen Böden ausgelaugt?

DerJens292  15.01.2024, 13:32

Was verstehst du unter "ausgelaugt"?

Husteplume 
Beitragsersteller
 15.01.2024, 13:33

Arm an Nährstoffen

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Im Großen und Ganzen muss man die Frage wohl mit "ja" beantworten.

Hier geht es nicht nur um den Himalaya, sondern auch um Deutschland.

"Die Öko Rebellen vom Himalaya"

https://www.youtube.com/watch?v=Uv7K-q3UbYc

Ändern kann man daran etwas, wenn man die "konventionelle" Lebensmittelproduktion links liegen läßt und Bioprodukte kauft, damit die Bio-Landwirtschaft zunimmt. Und die industriell verarbeiteten Lebensmittel lassen sich auch gut meiden.

Dann kann man noch viel im Kleinen machen. Jeder, der etwas Grundstück hat, kann drauf achten, dass sich dort Ökosysteme entwickeln, die der Natur guttun. Also erstmal den Rasenmäher in Rente schicken, dann schauen, was sich da entwickelt, minimal eingreifen und nur soweit, dass die entstandene Wildnis eine "Frisur" bekommt.

Syntropie und Syntropische Agroforstwirtschaft 🌳🌲🍎🍐 Was ist das?

https://www.youtube.com/watch?v=BlZBQK_-xGw

Wie wir mit Humus den Klimawandel beeinflussen können | Terra X plus

https://www.youtube.com/watch?v=pYMar-697ts

Wir haben also schon mal zwei Möglichkeiten, wie wir die Bodenqualität positiv beeinflussen können. Zum Einen können wir in unserem direkten Umfeld kleine Ökooasen schaffen und zum Anderen diejenigen Landwirte durch Kauf von deren Produkten unterstützen, denen die Bodenqualität auch am Herzen liegt.

Das kann man pauschal nicht beantworten, da die Böden in Deutschland extrem unterschiedlich beschaffen sind. Also völlig unterschiedliche Ausgangsvoraussetzungen herrschen.

Und dann betreiben Bauern ja auch Fruchtwechsel, also bauen jährlich unterschiedliche Dinge an, eben damit die Böden weniger auslaugen. Hinzu kommt Dünger (Wintersaat zum unterpflügen, Gülle, Mineralstoffdünger, usw.).

Also ja, kann passieren. Aber wenn es professionell betrieben wird, achtet der Bauer natürlich darauf, dass die Böden gepflegt werden und das eben nicht passiert.

Manche Naturschutzflächen werden "ausgehagert", damit die Nährstoffe im Boden weniger werden, damit sich die Blühpflanzen gegen die Gräser durchsetzen können.

Ausgelaugte, nährstoffarme Böden sind demnach Naturschutzziel.

Normal bewirtschaftete Böden bekommen die entzogenen Nährstoffe durch Dünger wieder ersetzt.

Manche betrachten auch den Humusgehalt in Ackerböden als zu niedrig. Das hat die Bodenlockerung so an sich, dabei wird Humus abgebaut. Um so intensiver die Bodenlockerung, um so intensiver der Humusabbau. Z.B. beim Gemüseanbau.

Das Gegenteil davon ist Grünlandwirtschaft, vorrangig mit Rindvieh. Dabei wird Humus aufgebaut, und der Boden wird immer fruchtbarer.

So sind die fruchtbaren Schwarzerdeböden in Europa entstanden.

Man muss es nur wollen, und nicht ideologisch verblendet die Rinderhaltung verteufeln und abschaffen wollen.

https://www.farmingforabetterclimate.org/resource/integrating-livestock/

Böden in Deutschland verarmen an Humus. Damit verlieren sie langfristig ihre Fruchtbarkeit. Gründe dafür sind mineralische Düngung, Anbau von zuviel Humuszehrern in der Fruchtfolge (Mais)und Bodenverdichtung und Chenikalieneinsatz.

Fruchtbarkeitsverlust ist durch Umstellung der Landwirtschaft aufzuhalten und zu regenerieren, aber das braucht Zeit.