Simulationshypothese - aber mit einem anderen Ansatz! Eure Meinung?

2 Antworten

Der Kern der Simulationshypothese ist die Frage: Was können wir über die Außenwelt sicher wissen? Und die Antwort lautet seit Kant: Nichts! Denn wir haben keinen unmittelbaren Zugang zur Außenwelt, sondern nur unsere Sinnesdaten, deren die vermutlich durch was auch immer dort verursacht werden.

Wenn ich samt meiner Welt also eine Simulation in meiner "Hinterwelt" bin, so kann ich das nur bemerken, wenn die Simulation das zulässt, also entweder als absichtlich eingebautes Feature oder als Fehler. Wobei ein Fehler unwahrscheinlich sein dürfte, da die Schöpfer und Betreiber einer solchen Simulation technisch sehr fortgeschritten sein müssten und es vermutlich eine riesige Zahl solcher Simulationen geben würde, so dass der Fehler längst aufgefallen und behoben sein müsste.

Als meine "Hinterwelt" bezeichne ich im Folgenden die Welt, in der die Simulation von mir und meiner Welt läuft und in der die Betreiber dieser Simulation existieren oder existiert haben (sie könnten ja inzwischen verschwunden sein, z. B. weil sie ihrerseits Simulationen auf der nächsten Ebene waren und gelöscht wurden).

Die meisten gehen davon aus, die "Realität" müsste genau so aussehen wie unsere Welt und nach den gleichen Regeln folgen. Aber wer sagt denn, dass es so sein muss?
Wenn wir uns das Universum anschauen: Es gibt konkrete Regeln, Gesetze, ...

Wenn du mit "Realität" meine Hinterwelt meinst: Ich kann nicht wissen, wie die aussieht; und du auch nicht, falls du in derselben Simulation existierst wie ich. (s. Kant bzw. Neurowissenschaften)

Das Universum, das wir (= Menschen in derselben Simulation) uns anschauen, seine Regeln & Gesetze, sind Teil der Simulation. Wir kennen kein anderes Universum, mit dem wir es vergleichen könnten.

Einwände gegen die Simulationshypothese:

  • Es ist derzeit völlig unklar, ob und wie ein künstliches System Bewusstsein erlangen könnte (das alte Körper-Geist-Problem, neuerdings "The Hard Problem of Consciousness" (David Chalmers)".
  • Das Moore'sche Gesetz vom exponenziellen Wachstum der Rechenleistung geht in absehbarer Zeit seinem Ende entgegen: Die Strukturgrößen der Hardware nähern sich dem physikalisch minimal Möglichen (Größenordung eines Elektrons), auch bei Quantencomputern.
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidaktisches Studium, Lehrbeauftragter VHS München
Mein Punkt ist aber nun dieser: Warum muss die Realität so etwas wie Raum und Zeit in einer Form haben, wie wir es kennen? 

Eine relativ steile aber interessante Frage.

Stellt sich nur die fundamentale Frage: braucht man Raum, um existieren zu können? Zeit braucht man definitiv, das schon mal vorab, und Zeit kann es nur in einer Form geben. Und dann kommt halt noch eine weitere Frage auf: könnte Raum auch in anderen Formen bestehen?


Richard30 
Beitragsersteller
 21.03.2022, 14:17

Ja dass es auch immer so etwas wie Zeit geben muss das denke ich auch, nur hier scheint es ja kleinste Zeiteinheiten zu geben und sie ist Relativ je nach Geschwindigkeit und Masse.

Also ich finde halt, wenn man sich das mit den Feldern und so anschaut: Wenn dann an der String oder die Schleifenquantengravitation, dann hätten wir sogar Pixel die halt in einer art Matrix angeordnet sind und wir wären dann nur Anregungen dieser Pixel, mehr nicht. Selbst jetzt sind wir nur die Anregung der Felder.

Was man sich dann aber unweigerlich fragen müsste: Warum.

Also warum sollte so etwas "gebaut" werden? Aber warum bauen wir Computer und nutzen Ki´s? Die erledigen halt Aufgaben für uns. Und diese Frage wäre ja dann auch wieder eine andere, führt aber zu einer weiteren: Wenn etwas "simuliert" wird, ist es dann weniger real?

Naja eine KI die jetzt auch so ein Bewusstsein hätte wie wir, diese wäre ja nicht weniger Real als wir, sie würde einfach nur auf einer anderen Ebene als wir existieren und wenn wir jetzt dafür sorgen, dass die KI an ihrer Arbeit spaß hat und damit zufrieden ist, dann wäre es auch nicht verwerflich, dass sie eben "Eingesperrt" ist auf dieser Ebene.

Ergosum17  21.03.2022, 14:46
@Richard30

Zeit ist nichts anderes als Bewegung, und Bewegung muss es geben, damit Leben ent- und bestehen kann, nur zum Verständnis.

Also ich finde halt, wenn man sich das mit den Feldern und so anschaut: Wenn dann an der String oder die Schleifenquantengravitation, …

Tut mir leid, hierüber können wir nicht diskutieren, da ich mich auf diesem Gebiet dafür nicht gut genug auskenne.

Was man sich dann aber unweigerlich fragen müsste: Warum. 
Also warum sollte so etwas "gebaut" werden? 

Fragen nach den großen „Warum“ sind immer sinnlos. Das heißt nicht, dass es sinnfrei ist, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen, nur wird man nie eine Antwort auf sie finden, zumindest mit den aktuell verfügbaren Mitteln der Menschheit nicht.

Wenn etwas "simuliert" wird, ist es dann weniger real?

Ich bin mir nicht sicher, ob ich das richtig verstehe. Du sprichst hier vermutlich nicht von der Wahrnehmung, ob etwas real ist, sondern von der Wahrhaftigkeit. „Wäre eine Simulation unauthentischer, als eine „wahrhafte Realität“?“ Das meinst du damit, oder?

Richard30 
Beitragsersteller
 21.03.2022, 16:15
@Ergosum17
Ich bin mir nicht sicher, ob ich das richtig verstehe. Du sprichst hier vermutlich nicht von der Wahrnehmung, ob etwas real ist, sondern von der Wahrhaftigkeit. „Wäre eine Simulation unauthentischer, als eine „wahrhafte Realität“?“ Das meinst du damit, oder?

Ja zumindest in dieser Ebene halt. Für die KI in meinem Beispiel, wäre das was es erlebt real und es ist ja auch tatsächlich vorhanden, eben nur anders. So etwas wie räumliche Dimensionen sind für die KI zwar anders als wir es wahrnehmen, dennoch ist das Grundprinzip dahinter schon recht vergleichbar, es wird nicht versucht etwas zu "Simulieren" was nicht wirklich da ist.

Gut der Begriff Simulation ist dann vielleicht falsch, merke ich auch gerade^^

Wenn die KI wissen will wie unsere Welt aussieht, würde es auch nichts bringen ihr Kamerabilder zu zeigen, für sie wären das nur Daten. Wenn, dann müsste es ihr anhand ihrer Welt erklären mit Vergleichen.

Wenn wir dann als Vergleich den Film "Matrix" nemen, dort wäre es ja nochmal anders, dort wird ja versucht das Original möglicht realistisch nachzuahmen, für diese Menschen dort hatt es aber dennoch echte Konsequenzen. Das wird dann philosophisch.