Sich selbst erziehen?
Hallo, ich (W14) würde gerne wissen, wie ich mich selbst erziehen kann, wenn man sich nicht auf die Eltern verlassen kann, oder sie wahrscheinlich bald nicht mehr da sind. Wie kann ich reif werden bzw. mich erwachsen verhalten, alte Verhaltensweisen ablegen, und das Beste aus mir machen. Habe schon länger psychische Probleme und habe Angst, dass ich es nicht schaffe.
Bitte nur ernst gemeinte Antworten.
Danke <3
(Für Kontext meinen anderen Beitrag lesen.)
7 Antworten
Meine Güte, Du bist da aber auch in einer schwierigen Situation (ich habe Deinen anderen Beitrag auch gelesen). Du kannst Dich nicht wirklich erziehen, aber Du kannst Deinen Weg selber gehen und mit den Gedanken, die Du Dir machst, bist Du ja schon auf einem guten Weg. Das beste aus Dir machst Du, indem Du mit offenen Augen durch Dein Leben gehst, Dir andere Menschen suchst, die Deine Vorbilder und Lehrer sein können, Dir Deiner Stärken bewusst bist und diese weiterentwickelst.
Du bist ja schon dabei, eine wichtige Entscheidung für Dein Leben zu treffen und Deinen Weg zu gehen. Du hast das Ziel, zu lernen und besser zu werden. Geh Deinen Weg weiter, Reife und Erfahrung kommen dann von selber. Und glaub mir, "erwachsen verhalten" gibt es nicht. Erwachsene sind auch nicht unbedingt klüger als Du oder treffen die besseren Entscheidungen. Sei, wie Du bist, versuche nicht jemand anderes zu sein, erkenne und akzeptiere Deine Schwächen und Deine Stärken und geh Deinen Weg.
Reife bedingt Erfahrung, Lebenserfahrung.
Man kann sich nicht vornehmen, reif zu werden, das geht nicht von einem Tag zum anderen.
Alte Verhaltensweisen kannst Du ablegen, indem Du sie erkennst und nicht mehr haben möchtest.
Wie kann ich reif werden bzw. mich erwachsen verhalten, alte Verhaltensweisen ablegen, und das Beste aus mir machen.
Alleine, dass Du Dich reflektierst ist schon ein Blick in die richtiger Richtung.
Mit 14 Jahren bist Du in der Findungsphase, im Reifeprozess, der bis zum 20. Lebensjahr andauern kann.
Du schaffst das schon, aber Du bist selbst Dein schärfster Kritiker, hab mehr Umsicht und Geduld mit Dir selbst.
Es sieht gerade immer mehr danach aus, dass ich mich bald, vielleicht sogar in den nächsten Monaten, um mich selbst kümmern muss bzw. nicht mehr die Unterstützung meiner Eltern habe. Ich habe einfach Angst, dass ich nicht "stark" genug bin, da auch meine Psyche am Ende ist.
Du kannst Dir immer Hilfe suchen, alleine wirst Du nicht sein.
Wenn Du psychologische Hilfe brauchst kannst Du Dich an diese Möglichkeiten wenden, oder über die Krankenkasse einen Termin bei einem Notfalltherapeuten bekommen.
Telefonseelsorge: 0800-1110111 und 0800-1110222
Mailberatung: https://ts-im-internet.de/new.php
Chatseelsorge: https://chat.telefonseelsorge.org
Vor-Ort-Beratung: http://www.telefonseelsorge.de/?q=node/7647
Kummertelefon speziell für Kinder und Jugendliche: 0800-1110333 (nur Montag bis Samstag, 14 - 20 Uhr)
DGS: https://www.suizidprophylaxe.de/hilfsangebote/adressen/
Deutschland: Nummer gegen Kummer – 0800 111 0 333 oder 116 111
0800/111 0 111 und 0800/111 0 222 falls du ein Erwachsener bist
https://www.youth-life-line.de/
https://www.u25-deutschland.de/
Bleibe Dir treu und handle immer so, dass Du Dich selbst im Spiegel ansehen kannst, Authentizität ist sehr wichtig im Leben und zeugt von Reife und Weitblick.
Ich hatte mit 17 Jahren meine Lehre beendet, aber reif war ich nicht.
So um die 30 bi 35 Jahren kam so langsam viel mehr Verständnis, Wissen und Reife auf, da hatte ich manches Tal schon durchwandert und mich wieder hochgekämpft.
Auch die Berufserfahrung hat mich reifer gemacht.
Du siehst, dass man in Deinem Alter nur bedingt reif sein kann, das ist vollkommen normal.
Sei nicht so streng zu Dir selbst.
Alles Gute für Dich.
Woher ich das weiß:
eigene Erfahrung
Erziehen kannst du dich nicht selbst. Wenn du das Knowhow dazu hättest, bräuchtest du es ja nicht mehr. Logisch?
Aber Erziehung ist nun gerade NICHT Erwachsenwerden.
Erwachsenwerden ist die Selbständigkeit.
Also gerade das Loslösen von der Erziehung. In dem Sinne würdest du in keiner Situation eher erwachsen als der der Elternlosigkeit.
Ob das ein wünschenswerter Preis für die schnelle Selbständigkeit ist, steht auf einem anderen Blatt.
Dazu gibt es ein paar Methoden.
Ich glaube, vielen hilft es, seine täglichen Notizen oder auch ein Tagebuch zu schreiben. Bestimmt gibt es Leute, die damit Erfahrung haben, und die du vielleicht kennen lernst oder vielleicht schon kennst.
Reif ist man dann, wenn man nicht mehr nötig hat zu betonen "reif" zu sein - ansonsten merkt man es oft selber gar nicht, weil es sich einfach so ergibt aus wachsender Lebenserfahrung, Menschenkenntnis und weiteren Gedanken heraus - das kommt einfach mal und man merkt es allenfalls daran, dass man an "mehr" denkt, dass man weiter denkt, dass das Allgemeinwissen besser geworden ist und man weiß, was man kann und was man nicht kann und besser sein lässt.
Zum Thema Erziehung sei gesagt, dass man sich von den Eltern bestenfalls in eine gewisse Richtung schieben lassen kann, für den Rest, der daraus entsteht oder nicht entsteht, aber selbst verantwortlich ist. Wenn man es so will, "erzieht" bzw. formt und prägt einen das Umfeld und das Erleben oft mehr als dass es die Eltern und die Familie getan hat.
Danke. Ich weiß nicht ob ich "reif" bin. Mir wurde es zwar schon öfter gesagt, aber ich wusste nie, an was sie das ausgemacht haben. Es sieht gerade immer mehr danach aus, dass ich mich bald, vielleicht sogar in den nächsten Monaten, um mich selbst kümmern muss bzw. nicht mehr die Unterstützung meiner Eltern habe. Ich habe einfach Angst, dass ich nicht "stark" genug bin, da auch meine Psyche am Ende ist.
Danke ❤️