Schwanger/ Arbeitgeber?

4 Antworten

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Bei einem Beschäftigungsverbot bekommt der Arbeitgeber das alles zurück erstattet.

Alles andere ist nunmal der Lauf der Dinge und wegen eines Jobs auf den Kinderwunsch zu verzichten ist ziemlich dumm. Klar kannst du im ersten Monat schwanger werden, aber was wenn du erst in einem halben Jahr oder in einem Jahr schwanger wirst? Nicht umsonst darf man bei der Frage ob man schwanger ist lügen, weil sonst wird man immer benachteiligt und nicht eingestellt. Gleiches gilt bei der Frage nach der Familienplanung.

Ich würde den Job annehmen und erstmal nichts sagen. Wenn du schwanger bist, dann kannst du es ihr direkt sagen (Beschäftigungsverbot) oder du wartest die ersten drei Monate ab, dänischen ganz dir überlassen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Mutter 🤱🏼

Altersweise  25.08.2022, 16:10

Das ist leider nicht ganz richtig. Er bekommt zwar 100 Prozent der laufenden Lohnkosten erstattet, bleibt aber auf den "Nebengeräuschen" wie dem anteiligen Weihnachtsgeld, den Aufwendungen für die Betriebsrente und dem anteiligen Urlaubsanspruch sitzen. Und zwar für die gesamte Dauer des Beschäftigungsverbots und des Mutterschutzes. Da laufen schon einige Tausend Euro zusammen, ganz nabgesehen von den Aufwendungen für die Akquise von Ersatzpersonal.

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Qiboo  25.08.2022, 16:42
@Altersweise

Also wäre die Konsequenz dass kein Arbeitgeber mehr Frauen im gebärfähigen Alter einstellen sollte? Genau dafür wurde doch das Umlageverfahren geschaffen, damit Frauen nicht benachteiligt werden, da sie schwanger werden können.

Alle anderen Zahlungen sind vertrags- oder tarifabhängig und nicht jeder bekommt sie.

Ersatzpersonal muss auch bei Krankheit beschafft werden oder bei Renteneintritt.

Genau wegen solchen Ansichten muss man als Frau einen Kinderwunsch verheimlichen und verheimlicht dann auch noch die erste Zeit der Schwangerschaft, weil ja noch was passieren könnte und man danach Angst vor einer Kündigung haben muss.

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Altersweise  25.08.2022, 20:16
@Qiboo

Genau deswegen gibt es ja das Mutterschutzgesetz. Von dem Moment an, in dem eine Frau ihre Schwangerschaft kundtut, ist sie vor einer Kündigung - auch einer Probezeitkündigung - geschützt.

Ich habe da kein antiquiertes Weltbild, sondern ein leider sehr realistisches. Sich nicht mit der Möglichkeit der Schwangerschaft bei einer Frau im gebärfähigen Alter auseinanderzusetzen ist fahrlässig, wenn man die Personalentwicklung in seinem Betrieb im Auge behalten will. Deswegen ist eine gut durchmischte Belegschaft immer die beste Lösung.

Frage da mal in einer Arztpraxis nach!

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Qiboo  25.08.2022, 20:26
@Altersweise

Das stimmt und deswegen sollte auch keine Frau wegen einem bestehenden Kinderwunsch auf einen Job verzichten, nur weil man ein schlechtes Gewissen hat weil man dem Arbeitgeber davon nichts sagt und vielleicht schon kurz nach der Einstellung dann schwanger wird.

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Altersweise  25.08.2022, 21:04
@Qiboo

Ich kenne das, wie gesagt, auch aus der Arbeitgeberperspektive. Betriebswirtschaftlich knirscht man da mit den Zähnen, aber ich habe mich noch über jeder Frau gefreut, die guter Hoffnung ist. Das Leben besteht eben nicht nur aus Betriebswirtschaft. Ich möchte nur darstellen, dass auch diese Medaille zwei Seiten hat.

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Qiboo  25.08.2022, 21:12
@Altersweise

Natürlich, aber der Arbeitgeber steht besser da, die Frau hingegen würde vor einem finanziellen Supergau stehen.

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Sissi141 
Beitragsersteller
 25.08.2022, 14:14

Danke, dass seh ich genauso.

Ich würde wenn die 3Monate abwarten, es kann ja immer was passieren..leider..

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Ich kenne das Problem von der anderen Seite des Tisches her. Nun, als Arbeitgeber kann man da nichts machen außer sich still zu ärgern, weil es so richtig, richtig viel Geld kostet und man von der eingestellten Arbeitskraft nichts hat. Immerhin muss man in der Pflege ja nicht nur von einer Mutterschutzfrist ausgehen, sondern von einem sofortigen Beschäftigungsverbot.


Familiengerd  25.08.2022, 17:14
weil es so richtig, richtig viel Geld kostet

Das solltest Du aber mal erklären, wieso das den Arbeitgeber (angeblich!!) "so richtig, richtig viel Geld kostet"!!

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Altersweise  25.08.2022, 20:21
@Familiengerd

Der Arbeitgeber bekommt zwar 100 Prozent der laufenden Lohnkosten erstattet, bleibt aber auf den "Nebengeräuschen" wie dem anteiligen Weihnachtsgeld, den Aufwendungen für die Betriebsrente und dem anteiligen Urlaubsanspruch sitzen. Und zwar für die gesamte Dauer des Beschäftigungsverbots und des Mutterschutzes. Da laufen schon einige Tausend Euro zusammen, ganz abgesehen von den Aufwendungen für die Akquise von Ersatzpersonal.

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Familiengerd  25.08.2022, 21:03
@Altersweise
wie dem anteiligen Weihnachtsgeld

Wenn es denn gezahlt werden muss ...

Aufwendungen für die Betriebsrente

Wenn es denn welche gibt ...

Usw.

Im Übrigen betrifft das auch sonstige Personalausfälle wegen Erkrankung.

Und da ist dann ein "Jammern", dass das den Arbeitgeber "so richtig, richtig viel Geld kostet", "einige Tausend Euro", so ziemlich übertrieben.

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Altersweise  25.08.2022, 21:06
@Familiengerd

Ich weiß nicht, mit welchen Schwierigkeiten du schon konfrontiert warst, in Mangelberufen Mitarbeiter zu akquirieren.

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Altersweise  25.08.2022, 21:12
@Altersweise

Ich sicher permanent nach Fachkräften für Kindertageseinrichtungen. Da sind nun mal viele junge Frauen darunter und ich hatte nicht nur einen Fall, wo der "Braten schon in der Röhre" war. Ich freue mich ja persönlich über jede Frau, die ein Kind bekommt, weil ich Kinder sehr gerne mag und sie für die Zukunft halte, aber eine Personalplanung ist da ganz schnell über den Haufen geschmissen und wenn dir förderungsrelevante Begriffe wie Anstellungsschlüssel oder Fachkraftquote etwas aussagen, weißt du sicherlich auch, dass bei Fachkräftemangel mitunter die Öffnungszeiten einer Kita eingeschränkt werden müssen - sehr zum Gaudium anderer Mütter mit kleinen Kindern.

Ich arbeite im Öffentlichen Dienst, der ohnehin nicht gewinnorientiert agiert.

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Familiengerd  25.08.2022, 21:26
@Altersweise
Schwierigkeiten [...], in Mangelberufen Mitarbeiter zu akquirieren

Das ist aber ein anderes Thema.

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isebise50  25.08.2022, 14:44
weil es so richtig, richtig viel Geld kostet 

Darf ich fragen, was du damit meinst.

Meines Wissens erhalten die Arbeitgeber durch die U2-Umlage einen Ausgleich aller finanziellen Belastungen aus dem Mutterschutz, eben damit wegen möglicher Aufwendungen für den Arbeitgeberzuschuss nicht weniger Frauen einstellt werden.

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Altersweise  25.08.2022, 20:20
@isebise50

Der Arbeitgeber bekommt zwar 100 Prozent der laufenden Lohnkosten erstattet, bleibt aber auf den "Nebengeräuschen" wie dem anteiligen Weihnachtsgeld, den Aufwendungen für die Betriebsrente und dem anteiligen Urlaubsanspruch sitzen. Und zwar für die gesamte Dauer des Beschäftigungsverbots und des Mutterschutzes. Da laufen schon einige Tausend Euro zusammen, ganz abgesehen von den Aufwendungen für die Akquise von Ersatzpersonal.

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Sissi141 
Beitragsersteller
 25.08.2022, 13:39

Ja, das versteh ich... aber war auch am überlegen ihm abzusagen, aber man weiss ja auch nicht wann es denn dann endlich mal klappt und ganz ohne Geld will ich dann auch nicht da stehen..

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guterfrager5  25.08.2022, 13:51
@Sissi141

Du kannst doch (rein theoretisch) fragen, ob du die Stelle auch zum nächsten möglichen Zeitpunkt nach der Schwangerschaft noch bekommen könntest.

Wenn der Arbeitgeber von dir überzeugt war, würde er so etwas bestimmt auch zustimmen. Ist dann besser für beide Seiten denk ich.

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Sissi141 
Beitragsersteller
 25.08.2022, 14:16
@guterfrager5

Ja gut, aber wenn es erst in 6 Monaten passiert, dann habe ich ja die arschkarte, da ich kein Geld verdiene

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isebise50  25.08.2022, 14:50
@guterfrager5

Gerade eine Frau mit Kinderwunsch oder auch eine Schwangere sollte finanziell abgesichert sein - unter anderem dazu trägt das MuSchG bei und das ist auch gut so.

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guterfrager5  25.08.2022, 15:04
@isebise50

Sicher ist das gut so. Ich mache mich jetzt einfach mal (wieder 😅) zum altmodischen Arsɕhloch und sage, dass der Fragensteller einen Partner hat, der auch Geld verdienen kann, bis das für beide wieder möglich ist.

Ich könnte halt nicht mit reinem Gewissen eine Arbeit anfangen, wenn ich wüsste, dass ich innerhalb der nächsten Monate und kurz nach Einstellung eine Last für den Arbeitgeber darstellen würde.

Klar kann man da nicht rausgeworfen werden und er muss bezahlen aber es sorgt halt für ein eher schlechtes Verhältnis und man legt es ein bischen darauf an, bei der nächsten Gelegenheit rausgeschmissen zu werden. Wenn man einfach fragen würde, ob man später eine Stelle zugesichert bekommt, sorgt das eher dafür, dass man gut ankommt.

(falls du jetzt sauer sein solltest: ja du hast Recht, ich stimme dir in allem was du schreibst zu, ich habe dich ganz doll lieb, werde aber nicht antworten)

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Sissi141 
Beitragsersteller
 25.08.2022, 15:10
@isebise50

Ich bin abgesichert, mein Freund verdient genug, möchte aber finanziell nicht vom Amt abhängig sein, würde schon ganz gerne einen Job haben, nur fraglich mit schwangerschaft. Abgesehen davon würde ich vom Amt auch nichts bekommen :)

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Sissi141 
Beitragsersteller
 25.08.2022, 15:12
@guterfrager5

Alles gut, verstehen tue ich das schon. Aber nächste Zeitpunkt wäre quasi in 2 Jahren.

Und ich möchte ja jz arbeiten gehen, ich weiss ja auch nicht wann es klappt, aber bevor ich 6 Monate zuhause sitze und mein leben chille würde ich doch eher Arbeiten vorziehen. Auch wenn es für den AG dann blöd ist. Aber davon kann ich das auch nicht abhängig machen, immerhin werde ich ja auch nicht jünger 🤣✌️

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Sissi141 
Beitragsersteller
 25.08.2022, 15:17
@Sissi141

Und von meinem Freund möchte ich auch nicht abhängig sein 🙈

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isebise50  25.08.2022, 15:28
@guterfrager5

Warum sollte ich sauer sein (selbst wenn du mich nicht „ganz doll lieb“ hast)?

der Fragensteller einen Partner hat, der auch Geld verdienen kann, bis das für beide wieder möglich ist.

Genau aus dieser Ecke (nämlich der finanzielle Abhängigkeit vom Partner) hätte ich Frauen gerne raus.

Ich könnte halt nicht mit reinem Gewissen eine Arbeit anfangen, wenn ich wüsste, dass ich innerhalb der nächsten Monate und kurz nach Einstellung eine Last für den Arbeitgeber darstellen würde.

Dann sollten also Frauen gleich „zur Vorsicht“ besser ganz vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden? Denn schließlich kann eine Schwangerschaft auch jederzeit (selbst mit über 40) ungeplant auftreten. Und was ist, wenn sich aber trotz Kinderwunsch gar keine Schwangerschaft einstellt?

Welche Last? Es gibt ja die U2-Umlage zum Ausgleich aller finanziellen Belastungen aus dem Mutterschutz, eben damit wegen möglicher Aufwendungen für den Arbeitgeberzuschuss nicht weniger Frauen einstellt werden.

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isebise50  25.08.2022, 15:38
@Sissi141
mein Freund verdient genug, 

Das meine ich ja - finanzielle Abhängigkeit, ob nun vom Partner oder vom Staat. Siehe dazu gerne meinen Beitrag beim Kommentar von guterfrager5.

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Qiboo  25.08.2022, 17:48
@guterfrager5

Es geht hier ja nicht nur um die Schwangerschaft. Wenn sie schwanger wird, dann bekommt sie bei einem bestehendem Arbeitsverhältnis im Beschäftigungsverbot Mutterschutzlohn. Wenn sie arbeitslos ist bekommt sie Hartz 4 weil sie nicht vermittelbar ist. Für ihr Elterngeld bedeutet der erste Fall ca 65% vom Gehalt der letzten Monate, war sie vorher arbeitslos werden die Monate mit 0 bewertet. Das zählt dann für die gesamten 12 Monate vor Geburt und würde dann 300€ Elterngeld bedeutet. Ziemlich blöde Rechnung wenn man auf so viel Geld verzichtet, grade in Zeiten wie diesen.

Wenn es sich dann auch noch um einen befristeten Arbeitsvertrag handelt, dann wird dieser wohl nicht verlängert, aber sie ist zumindestens finanziell abgesicherter und kann im Anschluss an den Mutterschutz oder die Elternzeit einen neuen Job suchen. Außerdem kann es auch durchaus Monate dauern bis man schwanger wird, bis dahin soll sie dann also was dem Arbeitsamt sagen „Sorry ich will schwanger werden aber möchte keinen Arbeitgeber belasten, mein Freund füttert mich durch“? Da wird sie vom Arbeitsamt dann auch keine Leistungen bekommen, warum sollte denn auch die Allgemeinheit dafür aufkommen, wenn ein Arbeitgeber extra dafür in eine Kasse einzahlt um die Kosten wiederzubekommen?

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Sissi141 
Beitragsersteller
 25.08.2022, 20:35
@Qiboo

DANKE!! Harz4 würde ich selbst auch dann nicht bekommen 🙈

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Huhu,

Wärst nicht die erste die kurz nach der Probezeit ne Schwangerschaft verkündet. Kommt einfach ganz auf den Job an. Natürlich ist das für die Firma erstmal doof aber auch berechenbar bei Frauen in einem gewissen Alter.

Grüße Anna


Sissi141 
Beitragsersteller
 25.08.2022, 13:38

Naja Probezeit fällt ja dann weg da sie einen dann ja eh nicht Kündigen dürfen.

Ja bin halt auch am Überlegen der Stelle abzusagen, aber man weiss ja auch nicht wann es denn dann klappt.

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Anni1337  25.08.2022, 13:41
@Sissi141

Ich würde den Job antreten und einfach schauen wann es den klappt bei machen geht's fix bei anderen dauert es Jahre, da musst einfach auf dich selbst schauen. Viel Erfolg dabei :)

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Sissi141 
Beitragsersteller
 25.08.2022, 13:42
@Anni1337

Okay, vielen Dank für deine Antwort :)

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nach der Probezeit wäre gut.


Sissi141 
Beitragsersteller
 25.08.2022, 13:40

Wieso? Wäre eh nur ein Befristeter Jahresvertrag..

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Melinda1996  25.08.2022, 14:04
@Sissi141

in der Probezeit kann man ohne angaben von gründen gekündigt werden.

Wenn es dan eben nicht die schwangerschaft ist dan ist es ein anderer grund.

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Sissi141 
Beitragsersteller
 25.08.2022, 14:15
@Melinda1996

Nein, wenn man ss ist dürfen sie einen nicht Kündigen!.

Deshalb mache ich dass wenn schriftlich, dann ist man abgesichert

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