Shar Pei als Wach und Schutzhund?

5 Antworten

Hallo,

die meisten Hunde melden zuverlässig wenn Leute das Grundstück betreten. Wenn deine Frau sich nachts nicht um die Häuser traut würde ich mir über andere Maßnahmen Gedanken machen. Der Hund hat da wohl höchstens eine abschreckende Wirkung und wie hoch die bei einem Faltenhund ist - nun ja.

Ich würde kein krankes Tier kaufen.
Die haben wirklich oft Probleme mit den Augen und werden teils sogar blind weil die Wimpern am Augapfel kratzen. :(

Such dir bitte ne gesunde Rasse. Die wacht am besten weil sie lange genug lebt genau zu wissen was sie tun soll. Da hat man einfach lange was davon.

Dobermänner haben eine Herzkrankheit in vielen (allen?) Linien. Da kann dir ein junger agil wirkender Hund plötzlich tot umfallen. Würde ich persönlich nicht haben wollen.

Wachen für den 0815-Haltet tun die meisten Hunde genug. Reicht wenn der bellt falls einer länger am Haus rumfuhrwerkt oder testmäßig klingelt. Die Hunde die zum Wachen gezüchtet wurden und oft keinen Besuch im Haus dulden wegen ihres Wachtiriebs sind für viele Familien eher zu viel und werden oft wieder abgegeben. Gerade wenn man Kinder hat und unkompliziert mal Freunde der Kinder einladen will sind richtige Wachhunde oft nicht so geeignet.

Und ich muss sagen. Allein ein Hund im Haus zu haben ist für Diebe abschreckend, allein weil die krach machen und die Nachbarn bei der Polizei anrufen könnten. Der muss körperlich nicht beängstigend sein.

bei dem SharPei erhoffe ich mir einen Wachhund gegen Einbrecher, und einen Schutzhund, falls meine Frau mit ihn mal Nachts eine Runde dreht, sodass er sie im zweifelsfall beschützen kann.

Oooh da bekomme ich Bauchschmerzen. Ihr stellt euch das wahnsinnig naiv vor.

So ziemlich jeder Hund wird Einbrecher melden und euch beistehen wenn es wirklich nötig ist.

Ich habe seit vielen Jahren Schäferhunde (inkl. Mixe und sehr ähnlichen Rassen) also genau der Typ Hund den du suchst. Hunde mit Wach- und Schutztrieb leben diesen auch aus. Ihr macht den riesigen Fehler zu glauben, dass der Hund Situation nach euren menschlichen Standards beurteilen wird und auch so reagieren wird. Spoiler: Wird er nicht! Gerade wenn ihr den Hund nicht richtig führt, wenn ihr unsicher seid, wenn ihr zu viele Fehler macht (und das werdet ihr als Anfänger!) wird der Hund euch als inkompetent einordnen und dieses Problem für euch übernehmen. Es wird gerade Winter, es wird früh dunkel... Ihr begegnet einem Jogger? Jemand kommt neben euch mit bepackten Einkaufstüten zwischen parkenden Autos hervor? Eine komisch geformte und laufende Frau (=Baby im Tragetuch)? Oder wie wäre es mit einem Kleinkind? Die sind mit Hunden die sowas nicht kenben sowieso gerne mal ein Problem. Glaub bloß nicht, dass der Hund deine Einschätzung einer Situation automatisch teilt. Was glaubst du passiert, wenn der Hund diese Personen als "komisch" einstuft, er wegen Dunkelheit eh schon noch wachsamer ist und deine Frau in der Dunkelheit etwas unsicher ist oder gar mal kurz erschrickt? .... Im Ernst, denk euren Plan mal bis in letzter Konsequenz zu Ende. Hunde sind Lebewesen, keine Roboter. Sie haben ein eigenes Hirn und nutzen das auch. Soll heißen, er wird mit Nichten immer so reagieren wie ihr euch das vorstellt.

Als Halter eines solchen Hundes muss man nicht nur den Hund, sondern auch eine Situation IMMER unter Kontrolle haben. Ihr wollt den Hund weil ihr nachts unsicher seid? Absolutes NoGo! Mit so einem Hund ist Unsicherheit nicht drin. Denn in dem Moment wo der Hund die Unsicherheit spürt (und glaub mir, der merkt das noch vor dir selbst), handelt der (und das mit 100%iger Sicherheit nicht so wie ihr euch das jetzt ausmalt).

Kurz: Gerade wenn man das Gefühl hat den Schutz eines Hundes zu benötigen, holt euch bloß keinen Hund mit Schutztrieb.

Mal ein paar persönliche Erfahrungen: In meine Hunde fließt sehr viel (Erziehungs)arbeit (= täglich, ihr Leben lang) und auch sehr viel Know How und trotzdem, gerade im Dunkeln sind sie anstrengend. Ich weiß um jedes Lebewesen, jede Auffälligkeit in meiner Umgebung, alles wird mir gemeldet, alles wird genauestens inspiziert und alles was potentiell gefährlich ist (also auch andere Menschen, rein aufgrund ihrer Größe), wird genauestens im Auge behalten, der Radius um mich wird reduziert und Präsenz gezeigt. Und dazu muss dieser andere Mensch von ihnen noch nicht mal als "komisch" eingeordnet werden oder uns sehr Nahe kommen.

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Ich bin übrigens einmal in die unangenehme Situation gekommen die Hilfe meines Hundes wirklich zu brauchen und besagter Hund hat das ganz wunderbar gelöst. Es war ein Eurasier, also absolut nicht das was man sich als Wach- und Schutzhund holt. Der Hund war die ganzen 17 Jahre seines Lebens ein Schaf und ich hätte nie damit gerechnet, dass sie mich irgendwie verteidigen würde. Hat sie aber, als es eben dieses eine Mal wirklich nötig wurde und das absolut angemessen. Nicht mehr als nötig, aber auch nicht weniger.

Was ich damit sagen will, wenn ihr einen Hund wollt (und nicht nur eine Alarmanlage) holt euch einen netten, freundlichen Hund der in euer Leben passt. Achtet wegen mir drauf, dass er recht dunkel gefärbt ist. Das reicht vollkommen aus.

Wie wäre es zB mit einem Berner Sennenhund? (wobei ihr da wirklich gut auf die Züchter achten solltet, also nicht nur zwingend im VDH, sondern den Züchter auch wirklich dort nochmal seperat nach gesunde und langlebige Vorfahren fragen) Sennenhunde waren, wie der Name schon sagt, die Hunde der Senner und wurden Jahrhunderte als Hofhunde gehalten. Sie sind groß, schwarz und wissen durchaus wie man einen einsamen Alpenhof beschützt, gleichzeitig sind sie aber sehr ruhige, freundliche und entspannte Hunde, denen man dieses Erbe im Alltag nicht anmerkt. Oder einem (dunklen) Eurasier?

Aber, auch dafür muss ein klar sein, Hunde sind sehr anspruchsvolle, aufwändige und teure Haustiere. Ihr müsst das wirklich wollen. Wenn ihr nur einen Beschützer sucht der eure Unsicherheit ausgleicht, wird das mit jedem Hund schief gehen (und einen Berner hält zumindest deine Frau nicht mehr eben einfach so) und ist extremst unfair diesem hochintelligenten und hochsozialen Lebewesen gegenüber. Dann holt euch lieber eine Alarmanlage (sind eh sicherer) und geht nachts gemeinsam spazieren wenn euch danach ist.

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Übrigens zu euren Rassen. Ein Shar Pei ist eine Qualzucht und auch durchaus recht eigensinnig (verdammt schlechte Kombi mit Schutztrieb!). Dobermänner haben oft Probleme mit ihrer Nervenstärke und DCM (tödliche Herzkrankheit) und Rottweiler sind viel zu eigensinnig und stehen teilweise auf der Liste und machen entsprechend Probleme wenn ihr wo hin fahren wollt.

Ich empfehle einen Spitz oder einen Hovawart. Letztere haben die Aufgabe sogar im Namen. Spitze sind hervorragende Wachhunde. Sie bellen nicht übermäßig viel, solange es keinen Grund gibt. Mit Hovawarten kenne ich mich jetzt nicht so aus. Kannst dich ja mal bezüglich der beiden Rassen schlau machen.


blabla8151  04.11.2020, 06:21

Einen Spitz im Schutzdienst zu arbeiten kann ich mir ehrlich gesagt nicht wirklich vorstellen. Dafür wären die mir viel zu sensibel im Sinne von "anfällig für Fehler". Und ob ein Hovawart Spaß daran hat, als normaler Hofwachhund natürlich, aber im Schutzdienst🤔

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Csarasz  04.11.2020, 07:17
@blabla8151

Der will doch keinen Hundesport machen. Ich glaub der Typ bat sich einfach null informiert und denkt, die Ausbildung erledigt irgendeiner für ihn.

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blabla8151  04.11.2020, 11:36
@Csarasz

Ja klar, aber als nicht Hundesportler-Ich-will-halt-meine-Frau-schützen-Hund ist ein Spitz ja noch viel weniger geeignet finde ich.

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fishfan90  04.11.2020, 13:24
@blabla8151

Ja die Kommis hab ich erst gelesen, nachdem ich meine Antwort schon geschrieben hatte. Steht ja in der Frage oben nicht drin, wozu der Hund verwendet werden soll, außer als Wachhund. Dafür sind Spitze hervorragend geeignet... Gut, Schutzhund steht drin, aber wer weiß, vielleicht versteht da manch einer was anderes drunter...

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Er eignet sich als Wachhund ist aber sehr oft eine qualzucht.

welcher sich besser eignet kommt darauf an, was du von dem Hund erwartest und wasdu dem Hund bieten kannst


bitfuture 
Beitragsersteller
 03.11.2020, 22:26

ist er generell ein qualzucht und bezogen worauf? Ich möchte bei einem anerkanntem züchter mir einen Shar Pei kaufen.

ich habe aber auch zB gehört dass sich die Falten entzünden können... das ist bei einem sharpei meiner bekannten passiert, aber im internet steht dazu wenig.

Zuerst dachte ich an einen Rottweiler, dieser soll sich aber schwieriger erziehen lassen als ein sharpei, und nicht so kinderfreundlich sein.

bei dem SharPei erhoffe ich mir einen Wachhund gegen Einbrecher, und einen Schutzhund, falls meine Frau mit ihn mal Nachts eine Runde dreht, sodass er sie im zweifelsfall beschützen kann.

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Csarasz  03.11.2020, 22:38
@bitfuture

Das ist in Deutschland verboten. Die Idee kannst du sogleich in die Tonne treten. Sollte der Hund irgend jemandem etwas tun, kommt er weg.
Und dabei ist es völlig egal ob er jemanden auf der Strasse dumm kommt, oder dem Einbrecher in eurem Haus. Gesetz ist Gesetz.

Bevor du solche Ideen hast würd ich mich halt mal mit dem Gesetz auseinandersetzen.

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bitfuture 
Beitragsersteller
 03.11.2020, 22:43
@Csarasz

Vielleicht verstehe ich es falsch, aber es gibt doch in Deutschland Schutz und Wachhundausbildungen.

und nebenbei lassen viele ihr Firmengelände von Hunden bewachen.

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Lysandra13  03.11.2020, 22:46
@bitfuture

Und hast du diese Ausbildung? Meist wird der Hund zusammen mit dir ausgesucht. Das kannst du nicht alleine entscheiden

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Csarasz  03.11.2020, 22:50
@bitfuture

Genau. Firmengelände. Aber auch diese Hunde dürfen nicht beissen, sondern ur anschagen.
Wenn sie zubeissen weiss ich nicht wie das rechtlich geregelt ist.

Ein Hund darf in Deutschland, im Privaten Haushalt, niemanden beissen. Auch keinen Einbrecher.
Du kannst auch angezeigt werden, wenn dein Hund Passanten anbellt oder anspringt.
Hunde sins in Deutschland so zu halten, dass sie IMMER unter Kontrolle sind und keinem anderen Menschen Schaden zufügen.

Man darf als Privat Person Schutzhunde Ausbilden, aber nur im Sportlichen Sinn. Heisst im Klartext, dein Hund darf NIEMALS eine Person beissen.
Wenn ein Ausgebildeter Sporthund jemanden ausserhalb des Trainings beisst, dann ist er definitiv weg.

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