Seid ihr mit der Polizei zufrieden in Deutschland?

10 Antworten

Im großen und ganzen schon . Was ich ein schade finde , ist der mangelnde Rückhalt der Politik und zum Teil auch der Medien. Das ist bei Soldaten aber nicht anders . Im Gegensatz zur Politik steht ein Großteil der Bevölkerung hinter der Polizei und diese Berufsgruppe genießt auch mitunter das meiste Vertrauen.

Sie tun nur ihre Pflicht und ich finde es in Ordnung Raser, Schmuggler, die Typen die die Häuser ansprayen, Vergwaltiger und Mörder zur Strecke bringen. Zu mir kommen jeden Tag 2-3 Polizisten/innen und die sind nett wie du, er/sie und ich. Sie kommen zum Essen. Heute war nur einer da.

Hallo Elchicken,

ein kleines Beispiel: ein Polizist kam einmal zu mir in ein Zugabteil und wollte dort einfach nur Platz nehmen. Er war sich seiner Präsenz bewusst, hatte mich begrüßt und sofort gesagt: das Abteil ist sicher. Ich musste schmunzeln - und so hatten wir eine Verbindung und auch ein Gespräch über die ganze lange Fahrt hinweg.

Es ist mir aber immer wieder aufgefallen - und das hatte ich auch offen angesprochen - dass viele Polizist*innen in ihrem Auftreten Menschliches vermissen lassen. Ein Beispiel sind Bundespolizist*innen am Flughafen, die mit so einer strengen und abweisend empfundenen Mine und Ansprache Menschen entgegentreten, dass dies einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Das sei aber - nach Ausage des Polizisten im Zug - bekannt - und es gäbe eine Initiative, da sehr viel mehr Bürgernähe zu schaffen.

Mein persönlicher Eindruck: viel der ehemaligen Freunde und Helfer sind auf Abstand und verunsichern oder verängstigen die Bürger*innen. Dazu kommen immer wieder Berichte von Übegriffen auf z.B. Journalisten oder auf unterlassene oder verweigerte Hilfeleistung gegenüber Verletzten bei Demonstrationen. Da mögen ggf. Einzeltaten die ganze Institution in Misskredit bringen.

Da ist noch sehr viel Luft nach oben - und der Polizist im Zug hatte davon gesprochen, dass Polizist*innen gerne die Bürger*innen grüßen dürfen, sie auch ansprechen, ob z.B. alles in Ordnung sei - einfach aus Interesse und natürlich, um zu helfen, wenn dem nicht so sei.

In der COVID-19 Pandemie hatte die Polizei in einigen Fällen den Ruf, sich zur Beschaffung von Geldern über Geldbußen instrumentalisieren gelassen zu haben. Da mag kein*e Polizist*in sich so recht verweigern können - doch darf in solchen Momenten auch eine Verhältnismäßigkeit an Stelle der strengen Regelements zum Tragen kommen.

Meiner Meinung nach fehlt es an Präsenz der Polizei. Und so fühlen sich viele Bürger*innen gerade zu besonders kritischen Zeiten unsicher. Polizist*innen, die irgendwo Streife gehen, wie alle Menschen dort spazieren gehen, würden zum Allgemeinbild gehören und eine Sicherheit ausstrahlen - wie auch das mit Schmunzeln sichere Abteil in dem Zug.

Es gab mal einen Werbespruch, den ich leider nicht mehr ganz wörtlich wiedergeben kann: Macht keine Angst vor uns Polizei, damit Ihr zu uns kommt, wenn Ihr Angst habt. Das ginge in eine Richtung, die Freiraum schafft, wo sich viele Menschen beobachtbar über die Zeiten hinweg eher eingeengt gefühlt haben.

Und so werden wir vielleicht doch immer Freund*innen und Helfer*innen wieder unter uns haben.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Elchicken 
Beitragsersteller
 11.04.2022, 23:34

Ich denke, dass viele Polizisten, besonders neuere Angst haben etwas falsch zu machen und deswegen auf Distanz gehen und eigentlich nur versuchen professionell zu sein und wollen garnicht abweisend gegenüber denn Bürgern sein.

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Es geht so. Allerdings wäre etwas mehr Fachkompetenz oft dringend nötig. Gerade im Bereich der StVO und im Gefahrgutrecht. Das werfe ich aber ausdrücklich nicht den einzelnen Beamten vor, sondern Ihren Vorgesetzten, die jegliche Art von Fortbildung wohl oft als überflüssig ansehen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

HfPol110  11.04.2022, 18:19

Die Ausbildung ist für den normalen Streifenbeamten, vor allem in der StVO völlig ausreichend

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Hikker  11.04.2022, 18:24
@HfPol110

Ach? Weswegen werden dann etwa ein Drittel der Bußgeldverfahren (bei Widerspruch unsererseits) eingestellt? Sicher doch nicht wegen der überragenden Aus- bzw. vor allem Fortbildung, oder?

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HfPol110  11.04.2022, 18:40
@Hikker

Nö, häufig sind das einfach nur Fehler in der Sachbearbeitung. Kleine Fehler führen hier schon zur Einstellung. Das hat aber nichts mit fachlichen Kompetenzen zu tun.

Bis jetzt wurde eine meiner Bußgeldbescheide erfolgreich angefochten. Und ich habe schon hunderte bearbeitet.

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Ich kann mich nicht beschweren. Habe in den letzten Jahren mehrmals die Polizei gerufen und die waren super! Einmal Entenfamilie auf der Autobahn (kam gleich Motorradpolizei und Feuerwehr), einmal ein ausgebrochenes Pony, einmal ein dementer Opi.
Ich habe natürlich auch schon mal eine Ermahnung bekommen, weil ich ohne Licht gefahren bin 🙈