Schwein und „Fleisch“ Haram?

4 Antworten

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So ungefähr. Denn laut Koran sind auch Tiere Tabu, die nicht im Namen Allahs geschlachtet wurden. Das steht alles in einem Satz.


Sünden als schlimmer zu bewerten ist für uns Menschen nicht nötig, da wir nicht wissen wie du erzogen wurdest, was du erlebt hast, wie du dich gefühlt hast, ob du klar im Kopf bist und vieles mehr. Du machst es dir ziemlich einfach mit deiner Frage aber da wir nicht die Umstände kennen und Allah, Gott diese kennt und einzig alleine daraus ableiten kann ob dies schlimmer wäre.


Torres58  12.09.2024, 08:42

Genau und diese Gelehrten wirst du auch hier ganz bestimmt finden ;)

Lukasbn 
Beitragsersteller
 11.09.2024, 10:21

Aber ich denke Gelehrte können schon ca. Sagen wie viel Sünden wiegen.

Allah hat beides im Koran verboten.

Ich möchte trotzdem antworten, obwohl ich keiner Religion angehöre. Deshalb möchte ich auch keine Regeln, Verbote, die Gläubige der jeweiligen Glaubensdoktrin bestätigen.

Aber an deinen eigenen Verstand appellieren:

Um Fleisch zu essen, egal, welches, muss man töten. Man muss ergo auch Tiere töten, von denen man so genanntes "erlaubtes" Fleisch, oder "reines" Fleisch haben möchte. Man muss töten.

Ich frage deshalb, ob es wirklich einen Unterschied gibt, was das Töten angeht.

Einem Schwein z.B. wird demnach in manchen Religionen mehr Lebensrecht zugesprochen, als z.B. einem Rind oder einem Huhn, denn es darf nicht getötet/geschlachtet werden.

Mir ist klar, dass diese Darlegung ungewöhnlich ist. Aber ist sie falsch?

Wenn nicht, kann dann eine religiöse Begründung, dass ein Rind getötet werden darf, ethisch genauso relevant sein?


SilverMoon2024  12.09.2024, 21:27

Ich finde aus ethischer Sicht zu schauen immer schwierig. Es gibt viele Raubtiere und nur weil sie andere Tiere töten, um sich ernähren so können, sind sie nicht schlecht.

Sorry, dass ich Menschen gerade unter den Begriff Tiere stecke, aber biologisch gesehen sind wir Teil der Säugetiere und damit mehr oder weniger auch ein Raubtier, auch wenn wir nicht unsere Zähne benutzen, um ein Tier zu töten. Klar, wir sind definitiv nicht mit anderen Tieren vergleichbar, aber das ist meiner Meinung nach der Weg der Natur. Man frisst und wird gefressen. Nach dem Motto der Nahrungskette halt.

Goldlaub  13.09.2024, 01:27
@SilverMoon2024

Ich verstehe sehr gut, was du meinst, ohne dem vorbehaltlos zuzustimmen. Bist du dabei konsequent?

Dann dürfte ja auch das Töten der eigenen Nachfahren, das Töten (Krieg, Verbrechen), Töten aufgrund Futterneid, viele Tiere töten andere aus Rivalitätsgründen. Das sollte dann auch in deine Begründung mit einfließen. Manche Religionen schreiben das sogar vor.

Jetzt aber eine vielleicht von dir noch nicht durchdachte Tatsache: Nicht alle Tiere sind Raubtiere. Zweifellos leben Raubtiere von anderen. Aber nicht alle Tiere töten, weil sie keine Tiere zur Nahrung brauchen. Das sollte ebenso als Tatsache nicht ausgegrenzt werden, genauso wie das daraus Folgende, wenn deine Begründung gelten soll:

a) wenn der Mensch Raubtier ist, dann muss jeder Mensch ja ebenso wie ein Raubtier quasi nicht "umkehrbar" sein. Wie mein ich das? Ein Raubtier wird seinen Hungertod nicht alternativ mit vegetarischer Nahrung aufhalten. Es verhungert! Auch das ist Tatsache!

b) der Mensch hat aber nicht nur die Wahl, sondern auch die Freiheit, sich nicht unumkehrbar als Raubtier zu geben.

Wenn ein Mensch deshalb so handelt - ist er dann noch das Raubtier, das gar nicht anders kann, als zu töten?

Ich denke nicht. Daraus muss geschlossen werden, dass der Mensch sich - aus welchen Gründen auch immer, Einsicht, Demut, Intelligenz, genetische Präposition - selbst von der Eigenschaft des Raubtieres entledigen kann. Das kann ein Raubtier nicht.

Um diese Ebene zu ergänzen:

So genannte Gras fressende Beutetiere sind untereinander keine Bedrohung im Sinne, dass das eine vom anderen als Fressbeute getötet wird. Wenn du schon des Menschen tierischen Ursprung erwähnst, was ja korrekt ist, dann sollte es genau definiert sein: Der Mensch kann sowohl Raubtier, als auch vegetarische Beute verwerten. Er ist nicht genötigt, nur Raubtier zu sein.

Auch hier mache ich aber einen Unterschied zu pflanzenfressenden Tieren. Die sind nicht aus empathischen oder einsichtigen Gründen (weil auch Raubtiere leben wollen) Vegetarier. Aber der Mensch hat diese Gabe, die weder Raubtiere noch Beutetiere haben.

Ich bin der Meinung, DAS macht den Menschen aus!! Weil diese Eigenschaft oder geistige Gabe explizit human (im Menschen ) ist! kein Tier hat diese humane Möglichkeit.

Zum Schluss noch die ethische Ebene:

Für mich degradiert sich der Mensch selbst, wenn er diese Möglichkeit zugunsten des raubtierischen Handlungsbogens hinten anstellt. Quasi so, wie wenn ein intelligenter Mensch seine Intelligenz zu Gunsten von Dummheit aufgibt.

Ich bezweifle somit nicht deine allgemeine und standardisierte Aussage, denn sie wird ja gern verwendet. Ich bezweifle nur, dass der Mensch sich genauso "determiniert" wie Raubtiere zu verhalten hat; oder gar die tierische Möglichkeit lieber der humanen vorziehen muss. Diese Wahlmöglichkeit ist zutiefst menschliches Denken, Empfinden und Einsichtigkeit. Und ich behaupte, wer sich auf die Wahlmöglichkeit beruft, ich kann ein Raubtier sein, deshalb ist es OK., entscheidet sich gegen das, was explizit dem Raubtier gar nicht zur Verfügung steht! Außer, der Mensch "schaltet" diese gemeinte menschliche Komponente wie aufgezeigt aus. Dann ist er kein Mensch (mehr), sondern tatsächlich das der Wahl nicht mächtiges Raubtier.

Was bedeutet das in der Tiefe?

Nicht allein die Wahlmöglichkeit macht den Mensch aus, auch wenn er sich für das Raubtier entscheidet. Sondern allein die definitive Wahl, Mensch zu sein, also kein Raubtier!

Ich behaupte nicht, dass das jeder versteht und den Willen dazu hat.

Aber es gilt für alle Menschen, egal welcher Religion sie angehören. Ich denke sogar, bei denen sollte das bejahende Verständnis für das, was ich aufzeige, Usus sein. Behaupten doch vor allem Fromme jeglicher Religionen, eben keine Tiere mehr zu sein.

Bitte nachdenken. ;-)