schulwechsel von waldorfschule zur staatlichen schule

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Mein Tipp: Versuch doch einmal, ob Du an einem Gymnasium 1 Woche probehalber teilnehmen kannst. Ich habe beide Schulsysteme kennen gelernt und war dann von der staatlichen sehr enttäuscht, stellte es mir anders vor. Aber wie gesagt, selbst ausprobieren.

Übrigens, ab der 10. Klasse wird an der Waldorfschule sowieso inhaltlich sehr angezogen und auf das Abitur vorbereitet. Letztere machen ja immerhin doppelt so viele an Waldorfschulen das Abitur, als an Regelschulen. Andererseits, bist Du in einem Gymnasium integriert, ist das Abitur sehr viel einfacher, als an Waldorfschulen.-

Ein Mädchen aus dem Jahrgang meiner Schwester ist im ungefähr selben Alter wie du von der Waldorfschule aufs Gymnasium gewechselt. Was für Fächer wichtig waren, weiß ich leider nicht, jedoch hat sie dieses Jahr Abitur geschrieben und tut sich heute noch schwer mit der Rechtschreibung und Zeichensetzung, da sie das auf der Waldorfschule überhaupt nicht richtig gelernt hat. Für sie war es anfangs auch eine sehr große Umstellung und sie hat sich sehr schwer getan, aber heute sagt sie, war das die beste Entscheidung ihres Lebens bisher. Und so weit ich weiß gehört sie sogar zu den besten Schülern im Jahrgang.

Von dem her kann ich dir den Wechsel nur empfehlen, und bei dir scheint man auch Rechtschreibung und Zeichensetzung zu lernen :)

Bei uns wechseln gelegentlich Schüler auf ein nahegelegenes Gymnasium mit einem starken musischen Bereich, das scheint relativ reibungslos zu funktionieren. Es ist aber immer dasselbe Gymnasium, von daher sind die eingespielt.
Wenn Du Dich an einer Schule bewirbst, wo man Waldorfschüler nur aus Vorurteilen und unlustigen Sprüchen kennt, wirst Du vermutlich Probleme kriegen.

Erkundige Dich am besten an Deiner Schule. Du wirst ja nicht der Erste sein, der wechselt. Wohin sind die anderen gegangen?

Notfalls: Demnächst sind die Abiturprüfungen, dafür kommen Gymnasiallehrer in die Waldorfschulen und nehmen die Prüfungen ab. Die kennen Waldorfschüler und wissen, was die können und was nicht: Frag die, an welcher Schule Du Dich bewerben sollst.

Womit Du aber auch rechnen musst: Ein sehr guter Schüler bei uns wollte "mehr Leistungsdruck" und wechselte deshalb auf ein naturwissenschaftlich orientiertes Gymnasium. Sehr schnell machte man ihm dort klar, dass seine Haut eine Spur dunkler ist als die seiner Mitschüler (seine Mutter stammt aus Mittelamerika) und er deshalb ein "N e g e r" ist. Darauf hatte er keine Lust: Er wollte ja in der Schule lernen und nicht über Hautfarben diskutieren. Nach einen halben Jahr war er also wieder zurück - nun muss es eben ohne Leistungsdruck gehen bzw. er muss sich den Druck selber machen.