Schulpsychologe, muss das sein?
Hallo, ihr Lieben! Mein Mann und ich wurden diese Woche in die Schule gebeten, weil das Verhalten unseres Sohnes (8Jahre) auf dem Schulhof unangemessen wäre und er seiner Klassenlehrerin öfters Antworten gäbe, die nicht in Ordnung sind. Während dieses Gespräches wurden wir höflich gezwungen den Schulpsychologen aufzusuchen, weil die Schule ansonsten andere Maßnahmen ergreifen würde, für die sie unsere Einwilligung nicht bräuchte (O-Ton!!!). Folgendes Problem:Ich kenne meinen Sohn SO NICHT. Er ist in zwei Vereinen, wo es keinerlei Probleme gibt, auch nicht, wenn er zu Freunden zum spielen fährt.In seiner Klasse selbst gibt es ein Leitersystem (oben=super, unten=ganz schlecht).Leon ist entweder oben oder mittig, aber schon eine sehr lange Zeit nicht mehr unten.In der ersten Klasse gab es viele Probleme, aber das hat sich echt gebessert.Natürlich ist er kein Heiliger und wo viele Jungs zusammen sind, gibt es auch Streitereien. Aber gleich ein Schulpsychologe?Dazu muss ich sagen, dass mein Mann die gleiche Schule besucht hat und die jetzige Direktorin seine Klassenlehrerin war.Mein Mann hat auch eher zu der wilden Sorte gehört und war bei ihr eher unbeliebt.Bei der Direktorin hat Leon auch ein Fach und seltsamer Weise hat er sich ihr gegenüber aber noch nie daneben benommen.Er sagt selbst, dass ihm auf dem Schulhof der Kragen platzt, weil immer er es ist, der eine Strafe erhält.
11 Antworten
wenn dein sohn zum schulpsychologen gehen soll, geht das bei uns nur über einen antrag über die schule, wo auch angekreuzt werden muss, ob die schule oder die eltern das wünschen. hier muss auch die problemlage erläutert werden. frag mal nach, ob es das an der grundschule gibt.
normalerweise empfehlen lehrer nur in ausnahmefällen kinder zum schulpsychologen, da diese oft überbelastet sind und es lange dauert, bis man einen termin erhält.
wahrscheinlich sind die lehrer sooo ratlos und wollen es im eigenen interesse abklären, damit sie besser damit umgehen können.
und schule, familie, vereine sind was völlig verschiedenes. schule ist pflicht und ist an anforderungen gebunden, die sich halt die kinder nicht selbst aussuchen können. eltern sind oft erstaunt, wenn kinder in der schule lieber als zu hause sind, aber eben auch umgekehrt :), es sind eben 2 verschiedene paar schuhe.
frag doch mal die kinder in der schule, durch die der konflikt entstanden ist, worum es im streit ging.
denn es ist immer schwer einzuschätzen, was der auslöser war, dass deinem sohnemann dann der kragen platzt. er muss lernen, streit aus dem weg zu gehen, sich nicht provozieren zu lassen...das schafft er aber nur mit hilfe eines erwachsenen. sprich doch mal mit dem trainer. vielleicht kann der mal situationen spielend erschaffen, wo leon lernt, wie er sich verhalten sollte. das wird ein lernprozess sein und kann dauern, aber wenn es automatisiert ist, kann er es bestimmt auch in der schule anwenden.
wenn die schule auf einen schulpsychologen besteht, geht hin. ich meine, dass es nicht wirklich was bringt, zumindestens, was deinen sohn anbetrifft. denn wenn er nur in der schule solch verhalten an den tag legt, was wollen die psychologen da herausbekommen? ADHS-völliger Quatsch.
ihr seid auf dem richtigen weg. ja...und hol dir auch rat beim kinderarzt. allerdings gehe ich nicht 100% mit, wenn es um wutausbrüche geht. kinder sollten sich luft machen, das stimmt schon, aber dann auf einen boxsack oder ähnliches. manche schulen haben das sogar in den schulen. gar keine schlechte sache. denn wenn er älter wird, hat er ja auch mehr kraft und wenn es dann um körperverletzung oder sachbeschädigung geht...das wird dann ein problem. ihr macht das schon. naja...und die lehrerin war vielleicht wirklich hilflos. such weiter das gespräch zu ihr. wenn eltern sich kümmern und was ändern wollen, ziehen lehrer auch mit. wichtig ist, das es keine schuldzuweisungen gibt...beidseitig natürlich. viel erfolg weiterhin.
Ich muss jetzt hier bei der Antwort weitermachen, weil der Platz nicht ausgereicht hat :-) Meine Freundin ist Sozialpädagogin und kennt ihn schon seit dem Kindergarten und selbst für sie ist es total unverständlich, dass er zu einem Schulpsychologen soll. Und sie hat mir auch total davon abgeraten! Was soll ich jetzt machen? Ich möchte ja nur das Beste für ihn und dass es ihm auch in der Schule so gut wie möglich ergeht. Wir haben auch die Klassenlehrerin angesprochen, dass sie, wenn er frech zu ihr ist, einfach besser durchgreifen soll bei ihm. Aber ehrlich gesagt, habe ich da das Gefühl, dass es ihr eigentlich egal ist und sie hinter der Direktorin steht und einfach nur Ja und Amen sagt.
Darf ein Kind nicht einfach nur ein Kind sein und auch einmal wütend werden? Ich hab echt das Gefühl, die wollen nur die ruhige Sorte und sind sie nicht ruhig, haben sie halt ADHS! Dann kriegen sie Tabletten und werden ruhig gestellt! Das wird bei mir auf gar keinen Fall passieren, soviel ist sicher!
Ich wäre euch echt für eine Antwort dankbar.
Dann geh mit ihm zu einem neutralen Kinderpsychologen und erkläre diesem den Sachverhalt. Da kannst Du dann sicher sein, dass Du eine wertfreie Antwort bekommst.
hi zwuckelle :) grüß dich
... nicht immer. vorsicht! nicht alle freischaffenden psychologen sind zu empfehlen. manche sind sehr am umsatz interessiert. ich kenne sehr gute psychologen, aber eben auch die anderen.
Vll stellt er sich beim "coolsein" (in dem Alter müssen sich ja alle Jungs beweisen) einfach am ungeschicktesten an und wird öfter erwischt als die anderen...
Ich denke hingehen und sehen, was der Psychologe zu sagen hat kann man ja. Er wird ja schnell merken, wie Ihr Sohn tickt. Er wird sicher schon einige Erfahrungen gemacht haben mit verschiedensten Typen und sieht wo Stärken/Schwächen Ihres Sohnes liegen.
Ist zwar immer eine unangenehme Sache, aber man muss es ja auch nicht gleich herausposaunen, sondern kann hingehen, gucken und dann abwarten was passiert. Die anderen Schüler und Eltern müssen davon ja nichts erfahren.
Vielleicht hilft es ja auch.
Mit dem nicht erfahren, ist das so eine Sache. Der Schulpsychologe kommt ja auch in die Klasse und schaut sich das Verhalten an. Und ich will einfach nicht, dass er danach total abgestempelt ist :-(
Vielleiht kommte beim Schulpsychologen was total überraschendes raus (harmlos). Vielleicht will Leon cool sein und lässt sich von anderen zu Mutproben schicken, oder irgendwas anderes wo man als Elternteil nicht unbedingt dran denkt. Geht möglichst unvoreingenommen dorthin und hängt es nicht an die große Glocke.
Ich kenne meinen Sohn SO NICHT.
Meisten kennen wir unsere Kinder wirklich nicht, sie benehmen sich außerhalb der Familie meist anders als wir sie kennen.
Frag mal ein paar Freunde von ihm, wie er so ist.
Dann redet mit dem Schulpsychologen, mal sehen was der sagt.
Genau da liegt der Hase ja im Pfeffer. Egal wo er ist, Freunde oder Vereine, ganz egal. Die kennen ihn auch nicht so. Im Gegenteil, sie haben sogar gemeint, er wäre für sein Alter echt sehr verantwortungsbewusst und reif.
Ganz lieben Dank für deine Antwort. Dass er lernen muss, Konflikten aus dem Weg zu gehen, da gebe ich dir zu 100 Prozent Recht. Und da sind wir auch zu Hause dran am arbeiten. Ich war heute nochmal in seinem ehemaligen Kindergarten (so lange ist es ja noch nicht her ;-) ) und hab dort mal nachgefragt. Sie haben mir ihn aus pädagogischer Sicht so beschrieben: Er hat sich am fürsorglichsten von allen großen Kindern um die Kleinen gekümmert, war immer hilfsbereit und man konnte immer mit ihm reden. NUR....wenn er sich ungerecht behandelt gefühlt hat, dann ist er wütend geworden und O-Ton der Kindergärtnerin: Warum sollte ein Kind nicht wütend werden dürfen??? Geb ich ihr auch zu 100 Prozent Recht, wieso soll er seine Wut unterdrücken? Ich spreche jetzt am Freitag zuerst einmal mit seiner Kinderärztin und nächste Woche nochmal mit seiner Lehrerin, die, mit Verlaub gesagt, ganz schön den Schwanz eingekniffen hat, als die Direktorin dabei saß. Sowas kann ich nun gar nicht gut ab. Warten wir mal ab, was dabei rauskommt. LG
P.S.: Er geht sogar sehr gerne in die Schule :-)