Schulbusse in Amerika?
Ich bin jetzt für ein jahr in den USA als Austauschjahr (Schüleraustausch). Meine Gastschwester, mein Gastbruder und ich fahren immer mit dem Bus in die Schule. Es sind so typisch amerikanische gelbe Schulbusse. Was ich aber einfach nicht verstehen kann ist warum man sich so heftig anschnallen muss. (Habe auch ein Bild wie das aussieht. Ist zwar aus dem Internet sieht aber genauso aus.) Gibt es dafür irgendeinen bestimmten Grund? Habe das in Deutschland noch nie gesehen.
12 Antworten
Der Grund, warum man sich in Deutschland in Bussen lange Zeit nicht anschnallen musste (und in manchen immer noch nicht muss) ist der, dass der Bus eine große Masse hat und demnach bei Kollision einen starken Impuls abgibt (Impuls = Masse x Geschwindigkeit).
Wenn ein Bus z.b. 20x so schwer ist wie ein PKW, müsste dieser 20x so schnell fahren um eine Kollision zu verursachen, wie bei einem Crash zwischen 2 gleichschnellen PKW.
In aller Regel ist man also relative safe, selbst wenn der Bus innerorts in ein anderes Fahrzeug kracht.
Tatsächlich ist es natürlich trozdem gefährlich. Gerade auf der Autobahn kommen extreme Geschwindigkeitsunterschiede zustande. Auf Überlandfahrten gibt es Abhänge, Bäume usw. Deshalb gibt es auch in Deutschland inzwischen Anschnallpflicht in Reisebussen.
In den USA ist man idR übervorsichtig. Gerade Kinder können sich schneller und ernster verletzen als Erwachsene. Die Logik ist vermutlich: lieber einmal zu viel gesichert als einmal zu wenig.
Bei der Risikobewertung geht es nicht um Fakten, sondern um gefühlte Wahrnehmung. Wenn sich Eltern sicherer fühlen, wenn ihre Kinder fest fixiert sind, dann wird das zur Praxis, selbst wenn der Nutzen nicht bewiesen ist.
Ich habe solche Gurte in den USA übrigens nirgends gesehen. Die Schulbusse werden von jeder Schule selbst eingesetzt - gut möglich, dass der Direktor in dem Fall mit besonderer Sicherheit bei den Eltern punkten wollte. Ist aber alles Spekulation.
Ok alles klar. Verstehen muss man das glaube ich nicht. Ist halt typsich amerika
Angesichts der horrenden Summen, die das Busunternehmen im Falle von Unfällen und dadurch verursachten Verletzungen zahlen muss, ist das alles andere als unverständlich.
In den USA wird viel wert auf Sicherheit gelegt, da man für jeden Mist mit Millionensummen verklagt werden kann. Da ist so ziemlich alles ja auch verboten, schön abgesperrt usw.
Wobei manches dann auch nicht, wenn man sich manche Löcher im Boden anguckt...
Diese Gurte eignen sich für Schüler in ganz verschiedenen Größen, sonst müsste der Bus ja theoretisch für jeden Schüler einen Kindersitz für kleine Kinder und eine Sitzerhöhung für mittel-große Schüler dabei haben, was total unmöglich ist.
In Deutschland wird das Risiko einfach hingenommen, ich bin bei unerwarteten starken Bremsungen außerorts auch schon halb durch den Bus geflogen und auf anderen Schülern gelandet. Das Mädchen ganz unten hat sich ein mal zum Glück nur den Arm gebrochen, hätte auch viel schlimmer ausgehen können. Uns selbst von den sitzenden hatte ein Schüler eine Platzwunde am Kopf durch den Aufschlag auf den Vordersitz. Hier war es ein Fall für die Versicherung und hatte, soweit ich weiß, keine weiteren Auswirkungen. In den USA wären dafür evtl. Millionen geflossen.
Ja danke den sicherheitsaspekt kann man schon verstehen aber dann würden doch ganz normale autogurte reichen. Man sitzt in dem bus so aufrecht und man kann sich kaum richtig bewegen. Aber es ist halt typisch amerika
Der Grund besteht darin, das für Deinen Bezirk in Schulbussen Anschnallpflicht besteht.
In Deutschland besteht diese Vorschift nicht.
Ich vermute mal, dass 3 Punkt Gurte nicht so einfach zum installieren sind (Innere Reihe). 4 Punkt Gurte sind da denk ich einfacher zum einbauen.
Wenn im US-Schulbus für die älteren Schüler ein Rückhaltesystem nachgerüstet wird, dann eins mit normalen 3-Punkt-Gurten.
Das Dargestellte Bild ist ein Gurtsystem speziell für Kindergartenkinder. Ein Highschool-Schüler passt gar nicht in diesen Sitz.
Die Frage stammt aus der Feder unsreres altgedienten Gurt-Helm-Fetisch-Tolls und ist einfach schlecht recherchiert.
Wieso? ist doch "super" recherchiert. Finde erst mal einen Bus mit solchen Gurten....
Und wie man sieht fallen hier viele drauf rein. Gut, übelnehmen kann man das denen nicht, fällt halt nicht jedem auf
Salue
Diese Hosenträgergurten sind eine gescheite Sache. Bei normalen 3-Punktgurten können kleine Kinder nur mit einem speziellen Kindersitz, etwas grössere nur mit einer Sitzerhöhung, gesichert werden, weil sonst der schräge Gurt den Hals berührt.
Mit diesen Hosenträgergurten (wie in Rennwagen) aber sitzen Kinder jeder Grösse gut gesichert.
Wenn man sich die Forderungen ansieht, die die Anwälte in den USA bei Unfällen auf Provisionsbasis fordern, ist dies eine gute Investition des Busbetreibers. Dazu bietet Dir dieses System die grösstmögliche Sicherheit.
Durchaus etwas, wo die Amis voraus sind.
Tellensohn
Ja bei Kleinkindern. Wir sind 15-16 jahre alt. Das blöde ist das aufrechte sitzen. Man sitzt dort richtig L-förmig dort weil die gurte nicht nachgeben. Das ist einfach nur schrecklich und beengend. Ein normaler autogurt würde es doch auch tun oder?
Salue Florian
Ja natürlich, Du bist ja vom Körper her erwachsen. Nur der Bus muss für alle Kinder tauglich sein.
Die Schweizer Taxifahrer ärgern sich schon lange über das Schweizer Gesetz. Kleinkinder müssen immer mit einem Kindersitz, Grössere bis 150 cm Länge mit einer Sitzerhöhung untergebracht werden. So ist der Kofferraum im Taxi mit solchen Teilen belegt, weil man ja nie weiss welche Fahrgäste man hat.
Ich kann Dich, aber auch den Busbetreiber, irgendwie verstehen. Aber setze Dich mal in seine Lage.
So wüsche ich Dir einen guten Aufenthalt in den USA
Tellensohn
In einem Land, dessen Bewohnern man sagen muß, daß Microwellen nicht zum trocknen von Kleintieren taugen... Daß man keine Tiere in Waschmaschinen steckt... Daß ein Tempomat nur die Geschwindigkeit, aber nicht die Spur hält und frisch gebrühter Kaffee heiß ist....
Ja in einem solchen Land, muß man in allem was man tut auf absolute Nr sicher gehen.
Dazu kommt noch das Rechtssystem, in dem Du für einen feuchtwarmen Furz, den der Nachbar gerochen hat, Millionen schwer verklagt werden kannst.
In einem solchen Land, wird der Betreiber eines Schulbus absolut kein Risiko eingehen....
Ok aber würde ein normaler gurt nicht ausreichen?