Schülerpraktikum Verlag?

2 Antworten

Der Beruf des Lektors ist kein standardisierter Ausbildungsberuf. Der Lektor eines Verlagshauses hat im Grundsatz die Aufgabe, Manuskripte, die zur Veröffentlichung bestimmt sind, zu korrigieren und zu redigieren.

Das bedeutet im Umkehrschluss: In vielen Fällen sind Lektoren studierte Germanisten, die somit in der Lage sind, Texte unter rein sprachlichen Gesichtspunkten korrekturlesen zu können. Diese Fachkräfte sind im Regelfall im belletristischen Bereich im Einsatz, wo es also in erster Linie um die sprachliche Korrektur von Romantexten geht. Allerdings ist der Lektor auch fachlich gefragt, denn er muss die Texte auch in Hinblick auf logische Fehler hin überprüfen. Klare Sache: Liegt ein Westernroman zur Korrektur vor, und der Cowboy zäumt sein Pferd mit Kandare auf, muss er hier gleichermaßen korrigieren, auch wenn sprachlich keine Fehler vorliegen mögen.

Dann gibt es schließlich noch Fachbuch-Verlage. Hier steht der Lektor immer vor zwei Herausforderungen, nämlich zum einen die sprachliche und weiterhin auch die fachliche Korrektur. Wer zum Beispiel als Lektor in einem Verlag mit Spezialisierung auf Fachbücher zu Do-It-Yourself-Autoreparaturen tätig ist, sollte beispielsweise Kfz.-Meister oder Ingenieur sein, dazu eben noch die Sprache Deutsch einwandfrei beherrschen. Oftmals werden die Aufgabengebiete auch geteilt: Ein Lektor ist für die fachlichen Aspekte zuständig, der andere ausschließlich für Sprache. Das passiert aber naturgemäß nur in sehr großen Verlagshäusern.

Good Luck weiterhin!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausgebildeter Verlagskaufmann, Sachbuchautor

Asparaa 
Beitragsersteller
 03.09.2024, 13:31

Danke!

Mir ging es zwar nicht Hauptsächlich darum als Lektor mein Praktikum zu machen (was die machen weiß auch). Ich würde halt nur gerne generell mal in einen Verlag reinschnuppern, wie es dort ist und was ich da für für Möglichkeiten hätte.

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Petekramer  03.09.2024, 14:12
@Asparaa

Im Verlag gibt es zahlreiche und sehr unterschiedliche Arbeitsbereiche:

Da hätten wir zunächst den rein kaufmännischen Bereich, also den Vertrieb und ggf. auch die Abteilung für Anzeigen und Anzeigenkunden. Hier wird das wirkliche Geld verdient.

Dann verfügt jedes größere Unternehmen über eine eigene Buchhaltung. Hier laufen die Zahlen zusammen: Was kommt an Talern rein - was geht raus (vereinfacht gesagt).

Dann die Redaktion (vorwiegend in Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen), wo die "Schreiberlinge", Fotografen und Lektoren sitzen.

Dann kommt der Bereich Produktion, also die Herstellung der jeweiligen Presseerzeugnisse. Hier wird es also technisch. Da werden Texte am Computer umbrochen, Bilder bearbeitet und eingefügt usw.

In manchen Verlagen gibt es zudem hauseigene Druckereien, oft ist diese Dienstleistung aber ausgelagert und an ein anderes Lohndruckunternehmen vergeben.

Zuletzt gibt es den Bereich des Versands, der sich um die Logistik und die Auslieferung der fertigen Druckerzeugnisse zu kümmern hat, teils mit eigenem Fuhrpark.

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Jeder Verlag arbeitet anders. Daher können wir nicht sagen welche Aufgaben du machen darfst etc. Wenn du dort anrufst, und nach dem Schüler-Praktikum fragst, wirst du sicherlich schon ein kurzes Gespräch haben. Dann sagen sie dir bestimmt, was auf dich zukommt.

Schülerpraktika sind nicht mit anderen Praktika vergleichbar, es gibt Auflagen wegen Jugendarbeitsschutz und den Vorgaben der Schule. Dazu geben dir sicherlich deine Lehrer Auskunft.