Schließt Religion den Fortschritt aus?

11 Antworten

Im Gegenteil.

Im Christentum kennt man die historisch-kritische Betrachtung der Bibeltexte.

Miniuziös wurde jeder einzelne Vers überprüft. Nach Autoren gesucht. Veränderungen verglichen.

Privat hatte ich einen Bibelkurs über 1 1/2 Jahre. Ein wesentlicher Teil befasste sich mit diesen Studien.

Vor allem gläubige Christen hatten mit dieser Betrachtung recht Mühe. Vieles konnte ich nachvollziehen.

Die Aufklärung und die Reformation in Europa brachten fundamentale Veränderungen im Christentum.

In den evangelischen Kirchen können Frauen alle Aemter übernehmen. Sogar das der Pfarrperson.

 Zurzeit sind im Probedienst 49 Prozent Frauen. Im Vikariat mit 58 Prozent und unter den Studierenden der Theologie mit ebenfalls 58 Prozent sind die Frauen in der Mehrheit.
https://www.kirche-koeln.de/statistiken-der-ekir-zahl-der-pfarrerinnen-steigt-zahl-studierender-geht-zurueck-und-weniger-mitglieder-in-gemeinden-aber-mehr-menschen-im-gottesdienst/

In Bezug auf die gesellschaftlichen Veränderungen haben die Kirchen, zum Leidwesen mancher Gläubiger, vieles, wenn auch zeitlich verzögert, übernommen.

Man kann sich auch als gläubiger Mensch mit Naturwissenschaften beschäftigen. Glaube und Wissenschaft müssen sich nicht immer widersprechen. So hat zum Beispiel Mendel, ein katholischer Mönch, wichtige Entdeckungen bei der Genetik gemacht. Der Mensch, der die Urknalltheorie aufgestellt hat, war katholischer Priester.

Laut der katholischen Kirche ist die Evolutionstheorie mit dem Glauben vereinbar. Laut vielen evangelischen Kirchen auch.

Nein, absolut nicht. Ganz im Gegenteil. Die wissenschaftliche Methode wurde aus dem biblischen Buch Hiob von Sir Francis Bacon hergeleitet und jeder Bereich der Wissenschaft wurde von schöpfungsgläubigen Theisten und Deisten etabliert. Wenn eine Religion die Wissenschaft behindert, dann der evolutionsgläubige Naturalismus.

Nun - "Fortschritt" hat sich mit Religion gestaltet. Natürlich müßte man zuordnen was eigentlich (wirklicher) Fortschritt ist.

Religion: sehr gut möglich.

Gott und der Glaube an ihn: nein, nicht im Geringsten