Schlechter Physiker?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
will unbedingt einen Job haben in dem ich mein erlerntes Wissen praktisch einsetzen kann.

das sollte mit numerischen simulationen - im gegensatz zu vielen anderen gebieten der physik - auch gut möglich sein.

sind mir die meisten Anforderungen komplett fern. (Zb. Irgendwelche Programme, bzw. Sehr gute Kenntnisse in unterschiedlichsten Programmiersprachen oder elektrotechnisches wissen).

vergiss die konrekten anforderungen. einfach bewerben. die firmen schreiben immer irgendwas rein, aber den kandidaten auf den das alles zutrifft gibt es gar nicht.

Außerdem gibt es recht wenige Stellen.

bisher haben alle meine ex-kollegen ohne allzu große schwierigkeiten einen job gefunden (und die kamen aus einem gebiet das viel weiter weg ist von jeder praktischen anwendung als das was du machen willst).

Bin ich einfach ein schlechter Physiker?

wie kommst du darauf?

Oder drückt meine Universität einfach jeden Joe durch

das physikstudium hat für gewöhnlich eine sehr hohe abbruchrate. das hast du doch sicher auch gemerkt.


isohypse  03.09.2024, 10:01
vergiss die konrekten anforderungen. einfach bewerben. die firmen schreiben immer irgendwas rein, aber den kandidaten auf den das alles zutrifft gibt es gar nicht.

Kann ich bestätigen: Von all jemem was jemals in einer Stellenauschreibung stand, hab ich tatsächlich nie was gebraucht

Als Physiker hast du nach dem studium zwei Möglichkeiten:

  1. du strebst eine Uni Karriere an. Das bedeutet aber, dass du schon überdurchschnittlich gut sein musst, zeitlich und örtlich flexibel bist und viele viele Veröffentlichungen machen musst.
  2. du geht in die Privatwirtschaft. Mit etwas Glück bekommst du dort eine Aufgabe, die ein wenig mit Physik zu tun hat. I.A. ist es das aber nicht und du landest in einer Entwicklungsabteilung für technische Dinge (Elektrotechnik, Software, ...). Es heißt aber nicht, dass dies schlecht wäre - nur eben anders. Physiker brauchen sich jobmäßig keine großen Gedanken machen - alle die ich kenne, haben einen überdurchschnittlich dotierten Job gefunden.

Ich hatte damals die Wahl zwischen 1 und 2, hab mich aber aufgrund meiner finaziellen Situation und meiner familiären Pläne am Ende doch für 2 entschieden. Mein professor war diesbezüglich etwas unglücklich, da er mich halten wollte, nur hätte dies einen sehr steinigen und vor allem unsicheren Weg für mich bedeutet. Ich hätte mich damals zwar wissensmäßig als leicht überdurchschniuttlich eingeschätzt, aber nicht als "Top", was auch mit ein Grund war, 1 bleiben zu lassen.

Und als Tipp: Programmieren zu lernen ist immer gut.

Ich kann mir ganz gut vorstellen, dass das Missmatch von Studiumsinhalten und Jobs der Realität entspricht...

Es wird nur wenige Stellen in der Forschung geben und es werden bei weitem nicht alle in der Lage sein, an komplexen Forschungsthemen zu arbeiten.

Die wenigsten Menschen machen übrigens genau das in ihrem Job weiter, was sie an der Uni mal konkret studiert/vertieft haben. Das Studium dient eher als Grundausbildung: Grundlagen, Verständnis, abrr auch Ausbau der Fähigkeit, sich Wissen anzueignen.

Als Physiker solltest du (neben physikalischem) ein gutes mathematisches Verständnis haben und ein Verständnis für Abstraktion/Modellierung. Das ist, was dich auszeichnet... und wo du schauen kannst, in welchen Jobs es gebraucht wird. Viele Physiker arbeiten fachfremd. Wenn du aber fachlich weiterarbeiten möchtest: Programme kann man auch im Job kennen lernen und wenn du sonst überzeugst, wird das auch für den Arbeitgeber kein Problem sein... Und man wächst an seinen Aufgaben, du wirst noch merken, was du dir zutraust, Zuletzt in der Masterarbeit.

Was ich - auch durch mein Elektrotechnik-Studium- kenne ist, dass viele Studenten sich privat mit Programmieren oder praktischen Inhalten (wie Elektronik) beschäftigen... Daher gibt es dann durchaus Absolventen, die auch Inhalte können, die nicht direkt in dieser Tiefe im Studium behandelt wurden. Ich kenne auch Physiker, die als Programmierer arbeiten, ihnen kommt halt das logische/abstrakte Denken zugute. Programmieren haben sie sich auch privat beigebracht... übrigens haben sich viele Programmierer auch privat damit beschäftigt.

Mir fällt nur ein, dass Du vielleicht Lehrer werden solltest.


hamiltonop 
Beitragsersteller
 03.09.2024, 02:50

Ne ich will in der Forschung bzw Industrie arbeiten. Unterrichten kann ich überhaupt nicht xD

voyage  03.09.2024, 02:56
@hamiltonop

Bei so schwierigen Entscheidungen hilft mir immer einfach mal alles aufzuschreiben. Welche Berufe gibt es, pro und contra, welche Kompromisse kannst Du eingehen, was ist der Weg zum Ziel z B.