Geowissenschaften oder Physik studieren?
Hey Leute,
Ich habe gerade mein Abitur gemacht und stehe nun vor der Studienwahl. An sich interessiere ich mich v. a. für Mathematik, sowie Naturwissenschaften (insbesondere Physik). Daher überlege ich auch seit langem, ob ich Physik studieren soll.
Nun bin ich aber vor Kurzem auch auf den Studiengang Geowissenschaften gestoßen. Hier kann man sich z. B. an der TUM ab dem ersten Semester auf Geophysik spezialisieren. Somit müsste ich nicht einmal auf grundlegende Inhalte aus der Physik verzichten. Da auch Geographie in der Schule zu meinen Lieblingsfächern gehörte und die restlichen Inhalte auch sehr interessant wirken, klingt dieses Studium auch nach einer Option für mich.
Nun zu meiner Frage: Welches Fach lohnt sich eurer Ansicht nach am meisten/würdet ihr empfehlen? Man könnte vermutlich auch erst im Master in Richtung Geophysik gehen und davor allgemein Physik studieren. Zudem verunsichern mich auch die beruflichen Perspektiven etwas.
Vielen Dank schon mal im Voraus!
2 Antworten
Man könnte vermutlich auch erst im Master in Richtung Geophysik gehen und davor allgemein Physik studieren
Exakt, und umgekehrt Geowissenschaften studieren und dann (aus welchen Gründen auch immer) Master Physik studieren geht nämlich nicht (so einfach). Ich selbst habe Geographie studiert, was mit Geowissenschaften nicht 100 % übereinstimmt, aber ich bin mir sicher, dass auch in Geowissenschaften maximal sehr rudimentär Physik behandelt wird (und dann auch nur für Geologie etc. relevante Themen wie zum Beispiel Thermophysik).
Zudem verunsichern mich auch die beruflichen Perspektiven etwas.
Wobei sich da allerdings beide Studiengänge insofern nichts nehmen, als dass man für beide mindestens einen Master braucht, um was vernünftiges damit machen zu können. Physik eröffnet ein breiteres Feld an beruflichen Einsatzmöglichkeiten, andererseits kann die fehlende Spezialisierung für bestimmte Möglichkeiten auch wieder nachteilig sein.
Und deshalb würde ich empfehlen, wirklich danach zu gehen, was dich (im Studium) mehr interessiert. Theoretische, aber umfassende und tiefgehende Physik, oder eher anwendungsbezogene, aber kontextspezifische und oberflächliche Geophysik. Auch empfehle ich immer, sich im Voraus mal in Vorlesungen der Studiengänge zu setzen. „War irgendwie doch anders, als ich mir das vorgestellt hatte“ ist der häufigste Abbruchgrund an Universitäten.
Grundsätzlich würde ich eher empfehlen, mit einem allgemeineren Studiengang anzufangen und sich dann zu spezialisieren, wenn man die entsprechenden (Einführungs-)Module an der Uni gehört hat und weiß, was einen auf Uni-Niveau ganz speziell interessiert.
Ich habe ein Semester Geophysik studiert, bin dann aber zum zweiten Semester zu Physik gewechselt, einerseits, weil mich das Theoretische und Mathematische dann doch um ein Vielfaches mehr gepackt hat, als das Angewandte und andererseits, weil man dann erstmal die ganzen physikalischen Grundlagen lernt und sich am Ende des Bachelors in eine Richtung spezialisieren kann.
Von Physik aus in Richtung Geophysik/Geowissenschaften zu gehen, ist in den allermeisten Fällen sicher leichter, als den Weg andersherum zu gehen.