Schlechte Behandlung in Krankenhäusern?
Würdet ihr sagen das die Dienste, Behandlungen und Fürsorge schlechter geworden ist in den Krankenhäusern Deutschlands über die letzen 20 Jahre ? Meine 89 Jährige Oma z.B. ist heute Morgen von der Treppe gestürzt und hat eine 6cm große Platzwunde am Hinterkopf. Im KH angekommen wurde die nur eben schnell vernäht und verbunden. Anstatt aber eine Frau in dem Alter die womöglich innere Blutungen haben könnte zur Überwachung da zu behalten gab man uns die Pflicht die nächsten 24 Stunden bei ihr sein zu müssen für Notfälle. Das aber nur jetzt als Beispiel. Ich selbst bin zum Glück nicht oft im KH aber ich habe auch das Gefühl das früher ( vor ca. 10 Jahren ) man noch weit aus besser behandelt wurde und sich wirklich Zeit für die Patienten genommen wurde.
Da will man am liebsten hoffen das einem nie wieder heutzutage etwas zustoßt.
4 Antworten
Ein Krankenhausaufenthalt ist für eine Dame von 89 eine ziemliche Belastung. In ihrer Wohnung geht es ihr tatsächlich schnell besser. Ob sie andere Verletzung hatte, wird geprüft. Die Überwachung dient nur zur Abklärung einer Gehirnerschütterung.
Kann man auch anders sehen, aber in der Vergangenheit wurden eher zu viele Menschen stationär aufgenommen. Deutschland hat nach Korea und Japan die dritthöchste Zahl an Krankenhausbetten.
Dann ist der Krankenhausaufenthalt noch verwirrender für sie. Allerdings solltet ihr sie in ein Heim bringen. Wenn sie das nicht zahlen kann, übernimmt dies die Sozialhilfe. Kinder sind nicht unterhaltsverpflichtet.
Das mag ja sein das man in der eigenen Wohnung besser heilt aber sie wohnt eben alleine und wir haben nicht die Zeit um ständig für sie da zu sein. Leider sind wir auch die einzigen Bezugspersonen zu ihr weil sie wegen ihrer Demenz und ihrer unfreundlichen Art alle ihre Freunde verloren hat. Der Staat zahlt und jediglich einen Dienst der ein mal pro Woche zu ihr kommt. Für Sozialhilfe müsste sie die dritte Demenzstufe haben und angeblich wär sie laut den Ärzten noch nicht so weit. Selbst wenn wir das Geld hätten würden wir keinen Platz für sie in einem Altenheim bekommen weil diese alle voll sind. Da gäbe es dann eine Warteliste. Deswegen finde ich die Entscheidung des Krankenhauses sie nach Hause zu schicken in diesem Alter und mit einer derart großen Platzwunde äußerst fahrlässig. Mag auch sein das KH Aufenthalte für alte Leute eine Belastung sind aber da müssen sie eben durch. So viele alte Menschen müssen im Krankenhaus ünernachten weil sie z.B eine neue Hüfte bekommen.
Ja die Qualität hat abgenommen in DE was die Gesundheitsvorsorge betrifft aber die Qualität reicht aus um versorgt zu werden aber nicht mehr als das.
Liegt am Personalmangel in Krankenhäusern (Viel Stress und schlechte Bezahlung)
Und daran dass auch Personal bewusst eingespart wird und das ist wiederum grobe Fahrlaessigkeit
Nein, das finde ich nicht. Gerade im Operationsbereich wurden erhebliche Fortschritte gemacht. Minimal invasives Arbeiten minimiert die Operationsrisiken und die Fortschritte im onkologischen Bereich sind immens.
Schwieriger ist es - und da bin ich bei dir - bei allgemeinen internistischen und chirurgischen Notfällen, vor allem bei sehr alten Leuten. Hier macht sich nämlich das größte Defizit des Klinikbetriebs bemerkbar, der akute Mangel an Pflegekräften und die allgemeine Kostenexplosion im Gesundheitswesen.
Da zaudert auch der Arzt in der Ambulanz schon mal mit einer Klinikeinweisung.
Und warum vor allem bei alten Leuten? WO ist da bitte der unterschied?
Alte Menschen erleiden oft Stürze oder Kollapse, deren Ursache nun eben in ihrem Alter und in ihrem Allgemeinzustand liegen. Solche unklaren Befunde sind weitaus schwieriger zu behandeln als Fälle, in denen eine klare Ursache zu erkennen ist, die zielgerichtet behandelt werden kann.
Menschen in ihrem letzten Lebensjahr verursachen einen riesigen Anteil an den Klinikkosten; sie werden, wenn sie sich nicht gerade was gebrochen haben, meist ein paar Tage aufgepäppelt, bevor sie wieder nach Hause oder zurück ins Heim geschickt werden. Nach ein paar Tagen oder ein paar Wochen liegen sie wieder in der Klinik. Sie benötigen weniger medizinische als pflegerische Hilfe.
Und genau hier liegt doch vieles im Argen. Und seien es Pflegekräfte oder Ärzte, die sie nicht verstehen.
Das liegt an Karl Lauterbach und seinen gefailten Reformen
Aha, diese Probleme haben wir also erst seit 3 Jahren?
Das Gesundheitswesen läuft seit 20 Jahren vor die Wand und keiner der letzten Gesundheitsminister/innen hat es geschafft, daran grundsätzlich etwas zu ändern. Solange in diesem Markt unter sich verschlechternden Rahmenbedingungen Geld verdient wird (und verdienst werden muss), wird sich auch an der gesamten Misere nichts ändern. Daran wird sich auch der nächste Gesundheitsminister die Zähne ausbeißen.
Der war auch früher schon am Rumgemache beteiligt und hat alles möglich vermurkst
Ich hab vergessen zu Erwähnen das meine Oma Demenz hat und noch allein in einer Wohnung wohnt und nicht zurechnungsfähig ist. Und wir haben nicht das Geld für eine 24/7 Betreuung und auch selber nicht die Zeit um sie 24/7 zu überwachen so wie im Krankenhaus.