Schifffahrt Lichtsignal?

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Kenne ich nur in der Seeschiffahrtsstraßenordnung für die Kennzeichnung schutzbedürftiger Anlagen, sprich Geschwindigkeit beim passieren reduzieren, Sog und Wellenschlag vermeiden.

Tagzeichen roter Zylinder....


Ninjolein 
Beitragsersteller
 23.01.2023, 23:21

Vielen Dank, das war das

Ich wusste nur noch irgendwas an Land und wichtig, bin aber absolut nicht darauf gekommen

Jetzt kann ich beruhigt schlafen 😊

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Das ist ein manövrierbehindertes Fahrzeug. Abstand halten und nur an der Seite vorbei fahren, wo zwei grüne Lichter zu sehen sind.

Kleiner Tipp, wenn du an Bord bist und eine Lichterkombi siehst und nicht zuordnen kannst, nimm' ein Buch dabei. Z.B. das Theoriebuch aus der SBF-See-Ausbildung. Da sind sie alle drin. Man muss nicht alles wissen, aber wissen wo es steht. Und so ein Buch an Bord kann echt helfen.

Kleine Anekdote aus meiner eigenen Erfahrung:
Was ist ein einzelnes blinkendes rotes Licht? .... Nicht mal unser Skipper damals, ein Segellehrer, konnte es einordnen und in den Büchern stand es auch nicht. Wir sind mit äußerster Vorsicht rangefahren. Alle Mann an Deck und Wachstellung. Am Ende war es nur die Reflexion vom Blinklicht eines Windrads in der Scheibe einer Bootskabine. Aber da habe ich gelernt, immer das Buch mit den Lichtsignalen griffbereit haben. Selbst die Profis sind sich unsicher bei manchen Signalen. Denn wir waren schon kurz davor abzudrehen. Es hätte auch einfach ein fehlerhaftes Signal sein können.

Woher ich das weiß:Hobby – Segler mit SKS-Schein und eigenem Boot

Also, ich muss mal korrigieren, sorry. Die wichtigen Signale MUSS man ohne Buch und Unterlagen können. Dazu muss man lernen und üben. Was ist dafür nützlicher als die abendlichen Nachtwachen und Freizeiten, wo man ohne Druck bestimmen und sich selbst überprüfen kann? DANN und nur dann hat man auch Zeit zum Nachschlagen und um aus Fehlern zu lernen. Denn das eine hat man man sehr, sehr selten auf See/auf Wache: ausreichend Zeit.

Wenn die Not groß ist und man unsicher und erste nachschlagen müsste, um ganz sicher zu sein, dann steht man unter enormen Druck, der einen dann auch noch zu oberflächlichen Fehlern führen kann.

Denn in der Not hat man keine Zeit, erst nachzuschlagen, Licht anzumachen und das Signalbuch oder die KVR zu suchen, die entsprechende Seite sofort zu finden und die Zeit rast weiter! Dazu kommt noch: In der Nacht (meist ist es ja nachts immer so, wenn man Lichtsignale sehen kann) und das Licht der Leselampe blendet einen für eine gewisse Zeit, die es braucht, bis die Augen wieder adaptiert sind.

Deshalb: Lernen, lernen und nochmals lernen. Üben, wenn mans eigentlich nicht müsste: in der Freizeit abends oder während der Wache, wenn man nicht unter zeitlichen Druck steht.

Als die wirklich wichtigsten Signale, die man unbedingt kennen und erkennen sollte: "Nicht unter Kommando", "Manövrierbehindert", Fischer, Segler und alle denkbaren Konstellationen normal-maschinenbetriebener Fahrzeuge. Und immer im Hinterkopf haben, dass nicht jeder (Navy meist nicht) mit den KVR freundschaftliche Beziehungen pflegt. Also immer mit dem Trottel auf der anderen Seite rechnen, der vielleicht KEINE Ahnung von der Lichterführung hat.

Diese "Weisheit" ist in meiner 45-jährigen Seefahrt gewachsen. Basiert also auf Erfahrung. Good luck!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung