Scheidung als Sünde?
Die Scheidung ist im Christentum eine Sünde. Bei der kirchlichen Hochzeit allerdings wird gesagt „bis dass der Tod euch scheidet“.
Ist es dann wie eine Sünde, wenn man den anderen verliert? Das kann eigentlich gar nicht sein…
Und wie sieht es dann aus, wenn man nach dem Tod des Ehemanns/der Ehefrau wieder heiratet? Ist es damit dann keine Sünde, weil man sich ja nicht aktiv, sondern eher passiv getrennt hat (durch den Tod).
Wie kann ich diesen Satz verstehen, den man bei der Hochzeit gesagt bekommt?
4 Antworten
Nein. ,,Bis dass der Tod uns scheidet" bedeutet dass nur der Tod einen scheiden kann. Stirbt ein Partner ist das keine Sünde.
Nach dem Tod darf man wieder heiraten.
Die kirchliche Ehe gilt tatsächlich für das ganze Leben. Es gibt keine Scheidung. Sie endet, wenn einer zuerst stirbt. Erst danach darf der andere wieder heiraten. Alles andere ist in der Tat eine Sünde. Sechstes Gebot. Dies ist die Lehre der katholischen Kirche. Ansonsten wird das nicht mehr so gesehen.
Man ist verblüfft und erschreckt, wieviele Leute heute noch fundi-gläubig sind und dass ihnen 2000 Jahre alter Glaubensschmonz wichtiger als ist als die Realität hier und heute, die zu überstehen ist.
Bevor ich frage, was ein Jesaja oder ein Paulus meint, frage ich doch weit eher: Was tue ich, damit ich nicht morgen unter der Brücke schlafen muß und alle Habe in den Container schmeißen muß.
Scheidung ist dringend notwendig, wenn die Ehe überhaupt nicht mehr funktioniert und der Partner bloß noch haufenweise Kosten verursacht.
Zivile Regelung: "Ehegatten sind sich zum Unterhalt verpflichtet".
So sieht es aus (Lk.16,18).