Schaltung am Fahrrad lässt sich nicht richtig justieren. Sehr hoher Kraftaufwand beim Schalten wegen Spannung auf dem Draht?
Ich wollte heute meine Schaltung neu justieren. Dazu habe ich den Zug sowohl vorne, als auch hinten neu eingestellt. Vorne klappt auch alles soweit, aber hinten bin ich verzweifelt. Entweder das Runterschalten klappt oderdentlich aber das Hochschalten macht Probleme oder umgekehrt. Ich habe bestimmt zwei Stunden rumprobiert, aber es will nicht. An dem Punkt, wo es jetzt halbwegs funktioniert, ist die Spannung auf dem Draht so groß, dass der Kraftaufwand zu hoch ist um mit dem Daumen die Schaltung zu bedienen. Woran kann das liegen?
Zur Info: Ich bin kompletter Neuling bei solchen Sachen. Die Ursache kann also auch was völlig dämliches sein.
5 Antworten
Zur Info: Ich bin kompletter Neuling bei solchen Sachen.
Dann würde ich einfach mal behaupten du drehst an den falschen Schrauben.
Dein Schaltwerk hat insgesamt 3-4 Schrauben zum Einstellen der Schaltung.
Eine Schraube dient dazu den Abstand von Schaltarm zur Kassette einzustellen. Diese Schraube hat nicht jeder Schaltarm und die muss nur einmal Justiert werden wenn man eine größere oder kleinere Kassette montiert.
Dann gibt es zwei Schrauben welche den Bewegungsradius des Schaltarm limitieren. Einmal für das obere und einmal das untere Limit. Auch diese Schrauben müssen nur bei der Initialen Einstellung angefasst werden. Die verhindern das man die Kette versehentlich oben oder unten von der Kassette wirft.
Das einzige was man nachjustieren muss ist die Spannung des Schaltbowdenzug, das ist ein kleiner Barrel Adjuster an der Stelle wo der Bowdenzug mit dem Schaltarm verbunden ist. (Grüner Kringel)
Der rote Kringel zeigt dir untere Limit Schraube, die ist nicht anzufassen.
Die Schrauben für das obere Limit und den Abstand zur Kassette sind in der Perspektive nicht sichtbar
Der Barrel Adjuster (grüner Kringel) ist die Schraube an der du deine Schaltung nachjustieren kannst. Mehr Spannung heißt der Schaltarm bewegt sich weiter Richtung großes Ritzel. Weniger Spannung bewegt den Schaltarm weiter zum kleinen.
- Da du vermutlich jetzt schon an den Limitschrauben herumgespielt hast musst du diese erstmal herausdrehen.
- Danach schaltest du in den ersten Gang
- Jetzt drehst du am Barrel Adjuster bis deine Kette auf das größte Zahnrad klettert
- Jetzt drehst du die Schraube für das obere Limit wieder so weit rein dass sich der Schaltarm nicht mehr weiter nach oben bewegen kann.
- Danach schaltest du runter zum schwersten Gang. Sollten sie Gangwechsel nicht gut gehen reduzierst du die Spannung wieder ein wenig (in ⅛ Umdrehungen)
- Sobald du in schwersten Gang bist justierst du auch die untere Limitschraube so dass der Schaltarm die Kette nicht von der Kassette abwirft.

Die gute Nachricht: Ich war mal Fahrradmechaniker. Ist lange her, aber das Problem kenne ich.
Meistens kamen die Schaltprobleme vom Kettenlager.
Das Kettenlager hat einen speziellen Winkel der nicht synchron zur eigentlichen Kettenhalterung ist. Probleme mit dem Kettenlager entstehen sehr schnell.
Das Metall ist dünn, und der Winkel zu genau um es stabil konstruieren zu können.
Mit dem Fuß dagegen kommen, das Rad fällt um, jemand tritt ausversehen dagegen oder die streifst den Randstein, etc...
Das alles kann bereits eine Winkelveränderung des Kettenlagers verursachen.
Was ist zutun?
Wenn du schon mal einen Vergaser eines Verbrenunngsmotors eingestellt hast, ist es in etwa das. Nur eben in nicht so aufwendig.
Das ist das eigentliche Kettenlager eines üblichen Fahrrads.
Du musst den Winkel ein wenig herumbiegen und dann erneut eine Probefahrt machen.
Aber ACHTUNG!
Wenn du den Winkel noch weiter verschlechterst kannst die Kette sperren und du legst dich übelst hin.
ooooooder noch schlimmer: Das Kettenlager fängt die Speichen und du legst dich hin. Nur das kann die Felge irreparabel vernichten, so wie dein Gesicht wenn dein Rad bei 20 Sachen spontan blockiert.
Der Winkel eines Kettenlagers ist immer von unten weg nach links eingebeugt.
Das Kettenlager selbst ist daher generell schief.
Wir haben es hier mit Verschiebungen von bis zu 9 Milimeter zutun, mehr nicht.
Wenn du zuviel kraft aufwendest, wirst du die Halterung irreparabel verbiegen und ein Radmechaniker muss alles austauschen, was echt nicht billig wird.
Also: Greifzange und ganz leicht den Winkel anpassen.
Danach ausprobieren.
Sollte das Problem danach weiterhin bestehen, kann der Fehler auch am Kettenrad liegen, was in der Regel aber nicht der Fall ist. Das Kettenrad ist das stabilste separat-Teil eines Fahrrads. Ein Schaden daran würde es unmöglich machen zu fahren.

Züge und oder Schalthebel verharzt ,eventuell sogar auch dass schaltwerk selbst , an einer schaltung sollte niemals etwas wirklich schwergänig sein
Normalerweise ist die Ursache Verschleiß. Die Kette hat sich gelängt, die Zähne haben sich abgenutzt. Dann passiert genau das, was du beschreibst.
Was du jetzt aber gemacht hast, dass die Spannung zu hoch ist, weiß ich nicht.
Hallo alles mal komplett ölen, von der Schaltung am Lenkrad angefangen und auch in die Führung der Schaltseile etwas Caramba spritzen