Sauerteig starter?

1 Antwort

Für ein Brot (1300gr) braucht es etwa 100gr Sauerteig. Der Starter, der im Kühlschrank auf seinen nächsten Einsatz wartet (max 4 Wochen) bleibt eine 'flache' Pampe, bis er wieder gefüttert wird (100g Roggenmehl + 100g Wasser)


Mandy137 
Beitragsersteller
 30.01.2025, 08:18

Also ich habe jetzt einen Starter mit insgesamt 200g. Dann nehme ich ja immer die Hälfte weg und mache wieder 50/50 dazu. Wenn ich backen will nehme ich die Hälfte und mache 1:1:1? Und dann den anderen den ich nicht benötige einfach in Kühlschrank oder? Danke 😊

HansWurst45  30.01.2025, 18:50
@Mandy137

Wenn du Brot backen willst, setzt du den Sauerteig mit 100g Roggenmehl und 100g Wasser in einer runden, hohen Tupperdose von etwa 1L Inhalt an. Dann sechs Stunden abgedeckt gehen lassen (Deckel aber nicht luftdicht zudrücken, sonst öffnet der Sauerteig selbsttätig die Dose mit lautem Getöse und verteilt sich in der Küche) , wieder 100g Roggenmehl und 100g Wasser. Wieder 6 Stunden warten, dann noch mal 100g Roggenmehl und 100g Wasser und ein drittes Mal 6 Stunden warten.

Davon nimmst du dann 3 Eßlöffel (ca. 100g) ab, füllst es in ein Schraubdeckelglas, dass du vorher OHNE Spülmittel heiß ausgespült hast und stellst fürs nächste mal in den Kühlschrank.

Dann mischt du in der Rührschüssel trocken 400g Roggenmehl, 200g Dinkelmehl, 100g Sonnenblumenkerne und 35g Salz, fügst den Rest vom angesetzten Sauerteig zu, stellst es in die Küchenmaschine und rührst alles zusammen. Während es rührt (und zu Anfang staubt) lässt du in einem dünnen Faden 330g Wasser in die Rührschüssel laufen. Achte darauf, dass du die 'trockenen Inseln' benetzt, damit der Knethaken am Ende alles mitnimmt. Etwa zehn Minuten Kneten lassen (in der Zeit kannst du schon mal die Schüssel in der der Sauerteig gegangen war spülen)

Den Teig mit einer Teigkarte von der Rührschüssel lösen, in der Mitte zusammenscheiben, mit einem Leinentusch (Trockentuch) abdecken und 30 Minuten gehen lassen.

Mehl auf die Arbeitsplatte stäuben, mit der bemehlten Teigkarte den Teigklumpen aus der Rührschüssel lösen und auf die bemehlte Arbeitsplatte rollen lassen. vorsichtig breit drücken, mit der Teigkarte erst die eine Seite, dann die Andere anheben, umklappen und mit der bemehlten Hand andrücken ohne das die ganze Luft rausgeht und es flach wird. Den Laib in das Gärkörbchen geben und abgedeckt 1 Stunden 30 unter einem Leinentuch gehen lassen (ein Fliegennetzschirm, den man sonst im Sommer über die Torte stülpt hilft).

Den Backofen auf 250 Grad vorheizen, Das Brot auf ein Backblech stürzen (Backpapier!), mit einer Sprühflasche (Blumenspritze) rund rum nass machen und auf der unteren Schiene Backen 10 Minuten bei 250°, dann 20 Minuten bei 200° und weitere 20 Minuten 180°C backen. Brote aus dem Ofen holen und auf einen Rost legen (oder den Brötchenaufsatz vom Toaster :-)

Wenn es abgekühlt ist, kann man es dann auch schneiden :-)

Der Starter im verschlossenen Schraubdeckelglas hält sich im Kühlschrank wochenlang. Es ist sinnvoll, zwei Gläser mit Sauerteig im Kühlschrank zu haben, die man abwechseln benutzt, damit man nicht dumm da steht, wenn mal was schief geht (und man z.B. vergisst was abzufüllen :-).

Mandy137 
Beitragsersteller
 30.01.2025, 19:54
@HansWurst45

Vielen lieben Dank für diese ausführliche Erklärung… das hat mir sehr geholfen.

HansWurst45  30.01.2025, 20:05
@Mandy137

Noch ein Tipp: wegen den vielen Wartezeiten backe ich immer am Wochenende. Ich setze den Sauerteig am Vortag an, bevor ich ins Bett gehe, füttere ihn dann morgens bevor ich aufstehe zum ersten mal und Nachmittags zum zweiten mal. Das Backen passiert dann so ab sieben oder acht Uhr, um zehn oder elf ist das Brot dann fertig. Das die Zeiten dann nicht so genau stimmen ist ok, nur die letzte Wartezeit vor dem Teig rühren sollte nicht weniger als 4 Stunden sein und die Zeit in der Rührschüssel und im Gärkörbchen sollten schon relativ genau sein.