Sanitärarbeit. Stehendes Wasser-Rohr 15 cm ein Problem?
Hallo zusammen,
ich habe da eine Frage: Ich hatte Sanitärarbeiten in meinem Bad. Es gab eine Wanne und eine Dusche. Da ich die Wanne nicht benötige, habe ich diesen ausgebaut um mehr Platz zu schaffen. Den Kaltwasserzufluss brauche ich für meine Waschmaschine. Den Warmwasserzufluss brauche ich aber nicht mehr. Deswegen hat der Sanitär das Warmwasser quasi abgeschnitten. Das muss ja auch so sein, da sich sonst bei stehendem Wasser Keime bilden können.
Das Warmwasser kommt vom Wasserzähler und verteilt sich wie ein T-Stück Richtung Wanne und Dusche. Jetzt hat der Sanitär das Warmwasser-Rohr nicht vollständig entfernt, sondern nur verkürzt. Das Rohr war ca. 1,5 Meter lang bis zur Wanne. Jetzt hat er aber geschätzt 15 cm noch da gelassen. Er hat sich die Arbeit quasi vereinfacht. Anstatt das Hauptrohr von zwei Seiten abzuschneiden, um den Zufluss richtig Wanne vollständig verschwinden zu lassen, hat er einfach das Rohr in Richtung Wanne verkürzt. Weniger Arbeit und weniger Material.
Dadurch habe ich doch trotzdem 15 cm stehendes Wasser. Kann das ein Problem werden? Können sich auch hier Keime bilden? Laut dem Sanitär ist das kein Problem, aber ich bin mir da nicht sicher und wollte mal eure Meinungen einholen. Ich bedanke mich im Voraus für eure Hilfe. Habe unten noch eine Skizze hinzugefügt, für das bessere Verständnis.
5 Antworten
Gerade das von dir beschriebene "tote Leitungsstück" beim Abzweig der Leitung ist der kritische Bereich hinsichtlich z.B. Legionellenvermehrung. Da das Wasser dort am Ende der Stichleitung (die abgeschnitten wurde) immer Stagniert, kann sich "schön" ein Biofilm bilden in dem Mikroorganismen ideale Lebensbedingungen vorfinden können. Legionellen vermehren sich in diesem Biofilm wenn noch dazu die Temperaturen im Bereich zwischen 25 - 50 Grad C liegen, sprich Raumtemperatur im Sommer und warme Leitungen bei und nach Warmwasserentnahme.
Jedesmal wenn du dann die Dusche verwendest, werden Teile des stagnierenden Wassers aus dem Leitungsstück "ausgespült" (durch Injektion...) und direkt zur Dusche bzw. zum Duschkopf geführt.
Beachte dabei folgendes: Legionellen sind immer im Wasser, es kommt auf die Anzahl an. Trinken kann man mit Legionellen verkeimtes Wasser trotzdem (aufgrund andere Mikroorganismen die sich parallel oder in Symbiose vermehren ist aber auch davon abzuratten), aber das einatmen der selben via Aerosole (die beim Duschen entstehen durch den Wassernebel) kann zur Legionärskrankheit (u.a. schwere Lungenentzündung, kann zum Tod führen) führen.
Das Risiko musst du für dich abschätzen, ich würde den Abzweig auf jeden Fall komplett entfernen lassen.
Gruss und bleib gesund
PS: Wenn du Kunststoffleitungen hast, dann begünstigt das die Biofilmbildung gegenüber z.B. Edelstahlleitungen, was ein zusätzlicher Faktor ist.
Kann das ein Problem werden? Können sich auch hier Keime bilden?
....ich würde das weder ausschließen noch als unbedenklich einstufen....
Weniger Arbeit und weniger Material.
...wir reden hier über maximal zwei Muffen, ein Stückchen Rohr von vielleicht 15 cm und ein bisschen Rohrdämmung sowie einem zusätzlichem Arbeitsaufwand von (ganz grob gerechnet) 0,5 h.....ob es nötig ist, ist gar nicht die Frage! Es ist problemlos möglich, ohne Deine Kosten in die Höhe und den Feierabend des Monteurs in weite Ferne zu treiben. Und das Problem wäre definitiv aus der Welt! Für solche "Kollegen" fehlt mir jegliches Verständnis.
Diese Frage kann wirklich nur beantworte werden wenn man die Rohrberhältnisse vor Ort gesehen hat, aber ich halte das auch für unbedenklich und ist auch nach Vorschrift erlaubt wenn das Rohr einen Durchmesser von 15mm hat. Der 10fache Rohrdurchmesser darf als tote Leitung maximal stehen bleiben. Möglicherweise ist in deinem Boden das Rohr, ich vermute sei ist hier Kupferrohr deformiert und nicht so einfach eine Totraumfreie Verbindung herzustellen. Wenn einen das stört muss man sich nur mal vor Augen halten was passiert wenn man zwei Wochen in Urlaub fährt und in dies r Zeit nirgends Wassergezapft wird. Da hast du dann eventuell mehrere hundert Meter Leitung mit stehendem Wasser gehabt für diese Zeit. Deshalb empfehle ich jedem Kunden wenn das Wasser zwei bis drei Tage oder länger nicht gezapft würde alle Warmwasserhähne aufzudrehen und die Leitungen durchzuspülen, alle Fenster öffnen und für Durchzug zu sorgen damit der Wasserdampf eintweichen kann. Das selbige gilt auch für die Urlaubsdomizile oder Hotelaufendhalte,weil du auch nicht weißt wann zuletzt Wasser gezapft wurde.
Viele Grüße, Markus
Hallo,
stehendes Wasser hast du auch, wenn du die Dusche abdrehst !
So gesehen machen auch die 15 cm nichts aus, zumal dieses ja pulsiert, wenn du wieder den WW Hahn aufmachst.
Liebe Grüße Rodium
Richtig ist das es wenn er es komplett zurück baut. In Krankenhaus oder ähnliches muss es weg. Da passiert nix bei dir. Er darf glaub auch eine länge von dreimal den rohrdurchmesser lassen. Das wird eh alles etwas zu sehr hochgeschaukelt alles. Früher hat es auch funktioniert.