Ruhige Menschen schlecht eingeschätzt?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man ruhigeren Schülern oft weniger zutraut als extrovertierten Selbstdarstellern. Auch bei gleicher Leistung.
Habt ihr auch diese Erfahrungen gemacht?
Das Ergebnis basiert auf 19 Abstimmungen
5 Antworten
Schon mein ganzes Leben habe ich das beobachtet und finde es ziemlich ungerecht.
Wer nicht wie ein Merktschreier auf sich aufmerksam macht, geht in der Masse unter und wird inkompetenter eingeschätzt.
Menschen lassen sich blenden und durch einen vermeintlichen Eindruck dazu verleiten, Falsches anzunehmen und auch falsch zu agieren. Dabei sollte jeder halbwegs intelligente Mensch wissen, wie sehr man sich täuschen kann.
Manche Menschen verstehen es einfach meisterhaft, sich blendend zu verkaufen. Während andere nicht reden, sondern es einfach (teils besser) machen als der, der die Klappe weit aufreisst und nicht abliefert.
Hier trifft das Sprichwort zu:
Stille Wasser sind tief
Das ist leider richtig! Weil sich jene besser ins Licht setzen können, bzw. damit mehr Aufmerksamkeit oder Beachtung finden als jene, dies sich eher ruhig oder zurück halten. Aber letztlich zeigt es sich doch an der erbrachte Leistung oder am Können, wer in Wirklichkeit der Bessere ist.
Es wäre doch für die Zurückhaltenden angebracht ihr Licht nicht unter den Scheffel zu stellen, sondern auch mehr Aktivität zu zeigen.
Richtig! Aber es wäre bestimmt angebracht mehr aus sich selber heraus zu gehen. Und diesen Leuten nicht das Feld zu überlassen!
Das Schulsystem ist auf extrovertierte Menschen zugeschnitten.
Auch im Berufsleben hat man oft das Nachsehen gegenüber Menschen die gut quasseln können.
Bei Berufen, wo man viel mit Menschen zu tun hat, auf jeden Fall. ..
Das sind aber nicht alle. Als Programmierer, Handwerker etc. ist man introvertiert gut aufgestellt. Konzentration, alleine arbeiten können .. gute Arbeitgeber wissen das zu schätzen. Die Schule vermittelt aber etwas anderes: "Nur wenn du laut bist und dich einem Team unterordnest, dann bringst du es." Schade, dass das immer noch so ist.
Ja, das erlebe ich auch von klein auf und dann denke ich für mich:
Große Denker haben für sich gelebt.
Nicht aus Gründen der Arroganz.
Nicht weil sie sich als etwas Besseres fühlten!
Sondern, weil sie sich vom Pöbel unverstanden fühlten.
Das ist heute nicht anders.
Ja, das stimmt. Das Sprichwort "Stille Wasser sind tief" trifft hier besonders zu. Stille Leute geben meist keinen Muks von sich und diese werden dadurch auch unterschätzt.
Ja. Gut reden können ist meiner Meinung nach nur am Anfang vom Vorteil. Früher oder später will jeder auch Leistung sehen.
Und gerade bei den Labertaschen will man dann auch die Leistung sehen, die groß verkündigt wurde.