Rüde fiept beim Gassi gehen durchgehend?
Hallo Ihr Lieben,
Ich habe Problem mit meinen Labrador (Rüde, 1 jahr und 3 Monate, Unkastriert). Er fiept beim Gassi gehen fast durchgehend. Vorallem dann, wenn mal die Richtung gewechselt wird oder auf dem Feld wo es so toll riecht und ich ihn korrigiere, dass er nicht vor darf. Körperlich ist er gesund (haben wir abchecken lassen). So wie ich es einschätze ist sein verhalten stressbedingt (er hält die Frust nicht aus). Heute habe ich ihn dann mal platz machen lassen auf der wiese damit er sich nun mal ein wenig beruhigt. Er hat 10 Minuten durchgehend gefiept und es wurde immer lauter (dazu stressbedingtes gähnen). Ich habe bisher versucht das verhalten zu korrigieren, bin mir aber nicht sicher ob Ignoranz hier nun besser wäre. Er zeigt das verhalten schon seid Sommerbeginn. Ich dachte es würde nun an einer läufigen Hündin liegen. Das verhalten hat aber nicht aufgehört. Wenn er ruhig ist wird er natürlich belohnt. Heute auf der Wiese hatte er auch extremen Speichelausfluss (was mich nun darauf schließen lässt, dass Hündinnen da waren). Wie würdet ihr sein verhlaten einschätzen? wie würdet ihr reagieren? ist er vielleicht sexuell zu sehr ambitioniert? Es ist wirklich sehr stressig.
3 Antworten
- Macht er es nur bei dieser bestimmten Stelle oder egal wo ihr seid? Das wäre noch wichtig zu wissen.
Ich würde einfach Ablenken, Ablenken, Ablenken und Alternativverhalten fördern. Dummytraining (wenn er durch das Verhalten nicht Abrufbar ist dann eben entsprechend mit Schleppleine) während ihr draussen seid ist für Labradore zb. eine super Lösung. Und einfach nicht zuviel machen - er ist jetzt mitten in der Pubertät. Evtl. ist er auch einfach überfordert und weiss nicht so recht, was du von ihm willst. Klare Strukturen und Tagesabläufe sind hier also auch sehr wichtig.
Was evtl. in Frage käme wenn es durch Alternativverhalten nicht besser wird wäre ein evtl. Kastrationschip. Aber so wie du es beschreibst denke ich nicht, dass es an Läufigen Hündinnen liegt zumal er davor das Verhalten nicht gezeigt hat.
Hmm ich kenne das Verhalten so halbwegs da ich mit meinem manchmal ein ähnliches Problem habe.
Allerdings nur wenn man evtl in eine Richtung geht die weniger interessant ist oder heim geht obwohl er gerne noch weiter möchte. Das ist dann halt so ein bisschen "beschweren".
Wenn das wirklich fast dauerhaft ist würde ich den Hund beim TA mal von oben bis unten durchchecken lassen. Evtl ein Blutbild machen lassen oder so. Einfach mal schauen. Weil das kann natürlich auch ein Hinweis auf Schmerzen sein.
Oder aber der Hund ist dauergestresst beim Gassi Gang. Dann musst du ebenfalls herausfinden weshalb.
Das könnte halt alles mögliche sein. Klar bei läufigen Hündinnen werden die Rüden - selbst unkastriert! Manchmal zu richtigen Jammerlappen 😜 Aber wenn dies nicht der Grund ist gibt es halt wieder massig andere. Das kann man so übers Internet nicht sagen. Mein erster Schritt wäre halt zum TA zu gehen. Und lass dir da keine unnötige Kastration andrehen! Das hat man bei mir auch schon versucht aber ich stell mich da Quer solange es keinen gesundheitlichen Grund gibt.
LG
Eh nein? Definitiv nicht? Ich lasse meinen nicht kastrieren weil ich einen Hund mit Deprivationssydrom und weiteren Verhaltensauffälligkeiten habe. Eine Kastration könnte dies extrem verschlimmern da meiner vorallem auch noch in der Entwicklungsphase ist. Will ich einen bereits schweren HSH mit noch mehr Problemen? Danke aber nein danke. Dazu kommt das mein jüngster Hund generell ziemlich wenig Interesse an läufigen Hündinnen hat. Wie gesagt, jammern ≠ wegen irgend einer läufigen Hündin. Bisschen nachdenken bevor man Vorurteile fällt bitte.
Ich möchte keine Welpen und wenn Leute ihre Hunde nicht kastrieren lassen wollen dann hat das nicht immer mit Stolz oder sonst was zu tun. Immer mehr wissen einfach dass Kastration Erziehung nicht ersetzt und dazu kommt dass die wenigstens Rüden dies nötig haben oder eben auch viele aus dem Tierschutz so enorme Verhaltensprobleme haben dass man hinterher einen Totalunfall bei sich Zuhause sitzen hat. Wenn man ein bisschen, aber auch wirklich nur ein bisschen Verantwortungsgefühl hat schafft man es seinen Rüden von läufigen Hündinnen fern zu halten. Wenn man so eine Kleinigkeit nicht hinbekommt dann ist man als Hundehalter echt absolut ungeeignet.
Kastration ist absolut vertretbar aber nur bei Hunden welche mit der Entwicklung wirklich fertig sind und bei denen dies aus gesundheitlichen Gründen wichtig ist. Oder eben bei Straßenhunden um die Vermehrung vorzubeugen da viele Shelter überfüllt sind.
Aber jeden Rüden einfach aus Prinzip unters Messer zu legen ist halt absolut unnötig. Dazu kommt dass es selbst hierbei viel bessere Alternativen gibt und das ist der Chip.
Ein Hund mit wenig Sexualtrieb muss natürlich nicht unbedingt kastriert werden. Ich kann aber auch nicht sagen, dass meine vielen kastrierten Rüden und Hündinnen, die ich in meinem Leben hatte, jemals problematisch waren. Und die meisten waren Streuner oder Vermittlungen aus dem Tierschutz.
Dann freut mich das für dich aber man muss seinen Hund nicht zwangsläufig kastrieren wenn man, zumindest in diesem Fall, nichtmal weiß wieso der Hund jammert. Wenn der Hund tatsächlich wegen Hündinnen die ganze Zeit am jammern ist und evtl auch noch anfängt das Futter zu vermeiden und das somit auf die Gesundheit schlägt - dann ja wäre eine Kastration sinnvoll. Aber wie gesagt. Einfach aus Prinzip bin ich absolut dagegen.
Wie ich an anderer Stelle bereits schrieb, war meine Antwort sehr flapsig ausgefallen. Natürlich muss man nicht zwangsläufig kastrieren. Aber mir ist es lieber, ein Hund wird kastriert, als dass wieder ein abgeschobener Hund im Tierheim landet, weil der Halter nicht damit klar kommt, dass sein Tier eine Sexualität besitzt. Dass der Halter mit einem jungen, aktiven Tier überfordert ist, zeigt ja bereits die Frage und die Tatsache, dass er sich mit dieser Frage an eine nicht einmal fachbezogene Internetcommunity gewendet hat, anstatt z.B. einen fachkundigen Hundetrainer zu konsultieren.
Gut da stimme ich dir zu. Am besten wäre ein Hundetrainer oder ein Hundepsychologe welcher das Verhalten evtl deuten kann.
Dein Hund ist mitten in der Pubertät und in der Zeit ist Umbau im Kopf und ein Hund weiß selber nicht wohin mit sich weil sich soviel verändert. Arbeite an der Frustrationstoleranz und erwarte nicht zuviel von deinem Hund. Das wird besser wenn er durch die Pubertät ist. Wenn er an einem Ort zu sehr aufdreht würde ich ein paar Tage woanders Gassi gehen.
vielen dank so empfinde ich es auch. ich denke er ist mit sich selbst sogar gerade ein wenig überfordert.
Ja, der Stolz (und oft genug auch der Geiz) verbietet es vor allem Männern, ihre Rüden "entmannen" zu lassen. Lieber lässt man das Tier leiden und riskiert ungewollte Trächtigkeiten, als sich mit einem "unvollständigen" Rüden zu zeigen, das kratzt natürlich an der eigenen Sexualität. Aus genau diesem Grund haben wir hier in Südeuropa so viele Streuner und Welpen, die achtlos in den Müll geworfen werden. Hauptsache unkastriert, damit die eigene Vorstellung von Männlichkeit nicht leidet!