Riese & Müller Birdy Langzeiterfahrung?
Guten Abend liebe Community,
Ich überlege mir ein gebrauchtes Faltrad Namens Birdy der Marke Riese & Müller zu kaufen.
Es hat aber nicht wie die neuen Varianten hydraulische Scheibenbremsen, sondern (hydraulische) Felgenbremsen.
Ich las mal auf YouTube, dass jemand früher sein Birdy täglich im Zug gefaltet hat und ihm nach Monaten durch das Falten die Felgenbremse gebrochen ist
Hat da jemand ähnliche Erfahrungen bei einem Birdy mit Felgenbremse oder allgemein Langzeiterfahrung mit einem Birdy und kann berichten, wie es ist?
Mit freundlichen Grüßen
2 Antworten
Ich las mal auf YouTube
Das solltest Du unterlassen.
Was ich von R&M "gelesen" habe, ist auch nicht relevant. Aber vom Falten selber bricht selbst bei R&M keine Bremse ab.
Von der unsachgemäßen Behandlung hingegen schon.
Mir wären die für den Preis alle zu schwer - egal welche Marken.
Die Sache mit den Bremsen, die nicht mehr dicht sind, liegt an der Hydraulik.
Das wäre der erste Punkt, wenn ich Bedarf hätte - Hydraulische Bremsen (egal ob Felgen oder Scheiben) sind hier fehl am Platze. Eine gute Felgenbremse / V-Brake mit Bremszug reicht völlig aus.
20" Räder fände ich besser, als 18" oder gar 16".
Wenn es schon kein wirklich leichtes Faltrad unter 10 kg gibt und ich es lediglich nutze, wie Du vorhast, dann sollte es wenigstens preiswert sein.
Ich habe nur kurz recherchiert. Es gibt Falträder unter 500 €, die sind i.d.R.s sehr schwer und ich fürchte, die Qualität bleibt da auf der Strecke.
Das Tern Link D8 wäre ein Kompromiss, hat zwar eine Kettenschaltung - was grundsätzlich gut ist, aber für Deine Anwendung wäre eine Nabenschaltung angebrachter.
Das Tern Link D8 wiegt 13,8 kg und wird für 840 € angeboten.
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Dies stellt keine Empfehlung von mir dar, es ist lediglich aufgrund kurzer Recherche aufgeploppt.
Mehr kann ich Dir aus Mangel an eigener Erfahrung zu Falträdern nicht mitgeben.
Ich bin bereit z.B. das doppelte zu zahlen, wenn das Faltrad dafür auch mindestens doppelt so lange hält und dazu weitere Vorteile bietet, z.B. Gewicht, Geschwindigkeit, Fahreigenschaften, Wartungsarmut oder Ausstattung.
Bei Tern habe ich das Tern Verge S8i im Blick. Voll ausgestattet und mit einer Kombination aus hochwertiger Nabenschaltung und dem Carbonriemen ist es sehr wartungsarm. Die hydraulischen Scheibenbremsen sind an sich auch wartungsärmer und bei nassem Wetter zuverlässiger, als mechanische Bremsen, aber wenn eine Wartung erforderlich ist, ist sie komplizierter. Es ist durch die ganze Ausstattung aber auch relativ schwer mit 14,3kg, wobei dies in Anbetracht der Ausstattung und Radgröße eigentlich sehr gut ist. Ohne Gepäckträger sind es 13,3kg-13,4 kg. Man kommt auf ca.12,6kg, wenn man zusätzlich den Nabendynamo entfernt und die Lichter mit Akkubetriebenem Licht austauscht.
Ich bin mir nur beim Rahmenmaterial unsicher, ob ich eins aus Aluminium (ein Tern) oder (pulverbeschichteten) Chromoly-Stahl nehme z.B.Vello oder das neue 20-Zoll Brompton.
Wenn Stahl nicht rostet, ist er an sich haltbarer. Braucht aber entsprechende Pflege und Aufmerksamkeit.
Aluminium ist pflegeleichter, aber kann bei wiederholt hoher Belastung irgendwann brechen. Ich denke, gut verarbeitetes Aluminium sollte bei meinem Gewicht und meinem Gepäck keine hohen Belastungen erfahren, da ich und schweres Gepäck nicht mal 80 kg erreichen würden und.z.B. das S8i darf mit maximal 105kg beladen werden (Fahrer+Gepäck).
Ich dachte aber auch wie du, vielleicht doch weniger zu zahlen. Das gebrauchte Birdy wäre nämlich nur 500€ gewesen und wiegt zwischen 11-13kg, aber das hat sich jetzt ein anderer schon geschnappt.
Hast du zufällig Erfahrung mit den verschiedenen Rahmenmaterialien?
Das ist die Krux, die auch ich beim Neukauf eines Rades (Rennrad / Gravel-Bike) habe... Die "Krux", das Marketing.
Ohne hydraulische Scheibenbremsen kann man kaum etwas verkaufen. Die Kunden "wissen" es inzwischen hydraulische Scheibenbremsen ist das Beste.
Nicht, dass sie per se schlecht sind, aber sie sind in vielen Fällen gar nicht notwendig. Zumal das Mehrgewicht mit Mehrpreis einhergeht.
Falträder werden sicher bald auch elektronische Funk-Schaltungen haben "müssen".
Mitnichten, weder Funk-Schaltung noch Scheibenbremsen sind ein Muss, aber High-End verkauft sich gut.
Nichts ist gegen einen Stahlrahmen zu sagen. Carbon und Alu verkauft sich heute besser.
Meine drei Rennräder von 1993 bis 2020 waren aus Stahl. Für mich gibt es nichts besseres. Jetzt fahre ich Carbon - mehr oder weniger gezwungenermaßen (Marketing).
Nabenschaltung und Carbonriemen ist für Dein Zwecke sich eine gute Option, schade, dass das S8i so schwer ist.
Tut mir leid, dass ich keine schnelle Hilfestellung war. Das verpasste Schnäppchen hätte aber noch in die Werkstatt gemusst.
@Hayns, habe mir jetzt ein Gebrauchtes Tern BYB P8 geholt. Zwar kein Stahlrahmen, aber es reicht mehr als aus.
Hätte bei noch teurerem Faltrad dann doch zu viei Sorge vor einem Diebstahl, während es auf Arbeit auf dem Betriebsgelände steht.
Mich stört nur die Kette etwas. Sie streift immer das nächstgrößere Ritzel, kurz bevor es sie das Ritzel verlässt. Vielleicht hilft es die verbaute KMC Kette gegen eine Shimano 8-fach Kette zu wechseln, wenn diese schlanker ist
KMC ist der Marktführer. Die Shimano-Ketten werden auch dort hergestellt (wenn es stimmt, was ich im Internet gefunden habe). Bei den Maßen gibt es keine Unterschiede. KMC bietet allerdings unterschiedliche Pinlängen für die 5- bis 8-fach-Ketten an, 7,1 und 7,3 Millimeter. Shimano-Ketten kommen außerdem mit einem Nietstift, die KMCs mit einem Kettenschlösschen, dem ich persönlich den Vorzug gebe.
Dann wäre in diesem Falle ja die 7,3 mm (von Shimano?) ein Nachteil - also kein Grund auf Shimano zu wechseln.
Du bist mir fachlich voraus, dennoch favorisiere, die Umschlingung zu überprüfen.
Knackxus´ Beschreibung passt zu einem Problem wie ich es hatte, da war die B-Schraube die Lösung.
Aber diese "Zehntel" zu finden, die ein Schalt-/ oder Schleifgeräusch verursachen ist Detektivarbeit.
Meiner Erfahrung nach ist es ziemlich egal, welche Breite die Kette nun genau hat. Die 7,1 funktioniert auf 6-fach, die 7,3 auf 8-fach. Der jeweilige Zustand der Kette ist da von größerem Interesse. In beiden Fällen tendiere ich aber zu der schmaleren Version.
Ja, das wollte ich damit sagen. Es gibt keinen Grund auf Shimano zu wechseln.
Bei Knacksus' Problem würde ich auch zuerst die Feineinstellung überprüfen. Die Feineinstellmutter minimal reindrehen vielleicht, um dem Zug etwas Spannung zu nehmen. Und ja, dann kommt die B-Schraube dran.
Lieben Dank euch beiden. Eigentlich dachte ich dass die Kette am Nachbarritzel beim normalen pedalieren reibt, ohne a Gangwechsel etwas zu betätigen, aber da ist jetzt alles gut. Tatsächlich hat die Kette bei zwei Ritzel beim Gangschalten geratzernt und etwas verzögert den Gang gewechselt. Mit der B-Schraube würde dies behoben. Man soll die B-Shraube ja so weit wie möglich rausdrehen. Habe die Schraube nach paar Tagen ganz rausgenommen und die Schaltung funktioniert noch Super. Das Schaltröllchen ist au maximaler höhe. Wahrscheinlich könnte es sogar noch höher eingestellt werden, ohne Probleme zu bekommen.
Mit freundlichen Grüßen
@Hayns, habe mich da wohl etwas zu kurz gefasst. Ich meine ,man soll das Schaltröllchen ja so weit wie möglich an die Ritzel ran bringen, aber so niedrig wie nötig halten, also die B-Schraube herausdrehen, damit das Schaltröllchen nah an die Ritzel kommt.
Ich habe selbst ein (anderes) R&M Pedelec und muss sagen, dass ich nicht von Preis und Leistung der Marke überzeugt bin. Ich würde daher diese Marke nicht mehr kaufen und würde eher zu einer anderen Marke wie z.B. Brompten greifen. Ich weiß allerdings nicht ob deren Qualität besser ist.
@tommgrinn welche Qualitätsmängel sind die denn aufgefallen?
Der Lack ist hyper empfindlich. Hatte das schon gehört aber nie wirklich gedacht wie krass sensibel der wirklich ist. Nach einem Jahr sieht man bereits wo am Rahmen man meisten das stoffummantelte Schloss angelegt wurde und dabei bin ich da extra immer sehr vorsichtig damit umgegangen.
Mein Räder hatten bei Auslieferung hinten und vorne Schlag. Vorn nur optisch aber dennoch nervig weil immer im Blickfeld und hinten erst ab ca. 25 km/h bemerkbar aber sollte eigentlich dennoch nicht vorkommen.
Kabel einer Bremse verläuft genau vor dem Frontlicht und wirft da einen schönen Schatten.
Der Gepäckträger sitzt außer Mitte auch beim R&M Bike meiner Freundin. Selbst bei verrosteten Fahrrädern an diversen Laternenmasten sind diese schön in der Mitte. Wir dachten schon der Rahmen wäre verzogen oder so aber nein Entwarnung, es sind nur Fertigungstoleranzen (von ca. 2 bis 4 cm außer Mitte!).
Die Griffe sind nicht verschraubt sondern haften nur am Lenker. Schon mehrmals korrigieren lassen aber mit der Zeit verschieben die sich dennoch.
Bei meiner Freundin hat der Riemen am Motorgehäuse geschliffen. Nicht viel aber man hat es halt gehört. Kam heraus, dass R&M nur die Billig Gates-Riemen verbaut hat und die halt Franzen haben können die dann (weil designtechnisch so doof gelöst) am Gehäuse streifen können - man muss halt damit leben.
Die Pedale waren auch schon nach einem Jahr stark abgenutzt und wir fahren nur in der Stadt.
Meine Frontbremse hatte sich schon nach einem halben Jahr festgesetzt. Nach Gangbarmachung hat sie inzwischen 1,5 Jahre ohne Probleme funktioniert - hat also bei Auslieferung schon Fett oder irgendwas gefehlt. Gleiches Spiel bei meiner Freundin ihrem Fahrrad.
Meine Fahrradsitz hat sich ständig verstellt obwohl schon mit höchstem erlaubten Drehmoment angezogen. Irgendwann hat die Werkstatt dann mit irgend einer Reibpaste nachgeholfen.
Gefederte Sattelstütze (simple Version) musste nach einem halben Jahr auf Garantie ausgetauscht werden, weil die Dichtungen kaputt waren. Die meiner Freundin rattert wenn ich mich drauf setze und einfedere, weil deutliche Drehriefen am Schaft. Da die Federung bei dem leichten Gewicht meiner Freundin eh nicht einfedert, will meine Freundin den Aufwand zum Tauschen nicht betreiben.
Die Rahmenöffnung/Rahmenschloss (für den Riemen) ist nicht mittig ausgelegt. Darum ist auch das Rad beim Reifenwechsel nur schwer zu entnehmen. Ist mein nächster Riemen ein wenig kleiner (gibt ja immer Fertigungstoleranzen), werde ich ihn nicht montieren können. Die Garantie ist dann aber eh schon längst vorbei und jetzt funktioniert es ja gerade noch so.
Sattel-/Schlosstaschen gehen ständig auf, wenn man wirklich versucht das Schloss da wieder rein zu fummeln. Bei meiner Freundin ist es die Satteltasche eh nicht nutzbar, weil sie mit dem Gepäckträger kollidiert.
Die Rahmen-Akkutasche die beim Fahrrad dazu war ist bei mir auseinander gefallen obwohl ich sie super selten genutzt habe. Wurde aber auf Garantie getauscht.
Fazit: Ich hätte nie gedacht wie viel an einem Fahrrad verbockt werden kann und das bei Preisen über 4.200 €. Ich kann noch nicht einmal "Ein Montags-Fahrrad" sagen - waren ja sogar zwei.
Wow, das ist ja eine riesige Menge. Ich wusste nicht, dass Gates eine billige Riemenvariante hat und hätte auch nicht erwartet, dass ein Hersteller diesen einbaut und sich als Qualitätsbewusst darstellt.
Vielen vielen Dank für's teilen.
Ja wusste ich auch nicht. Es gibt den CTX Riemen und Ritzel was selbst in den günstigen Cube Bikes verbaut ist und dann noch die Billig-Variante CDC (Commute). Die hält auch weniger Nm aus.
War auch sehr enttäuscht. Wir brauchten halt schnell verlässliche EBikes als wir überraschend schnell umziehen konnten. Hatte mich zu sehr auf den angeblich guten Ruf verlassen. Für ca. 800 € günstiger hätte ich ein Cube bike mit sogar besseren Komponenten bekommen. Im Nachhinein ist man immer schlauer.
Vielen Dank für deine Antwort Hayns,
Ich habe den Erfahrungsbericht auf YouTube eben wieder gefunden. Ich habe anscheinend in meiner Erinnerung etwas vermischt.
Gebrochen ist die Ummantelung der Bremsschläuche, nicht die Bremse an sich, und die Bremsen haben kaum noch gebremst und waren kaum dicht zu bekommen.
Was meinst du mit zu schwer für den Preis? Vom Gewicht oder einfach zu teuer?