Reitbeteiligung, Besitzerin, Stress?

9 Antworten

Du bist an einem kleinen Privatstall gelandet und bekommst Unterricht auf dem Pferd der Stallbesitzerin. Blöde Situation. Sicherlich hält sie sich für eine richtig gute und engagierte Reitlehrerin und will sowohl dir als auch dem Pferd auf ihre Art helfen. Leider ist nicht jeder, der sich berufen fühlt, am Ende auch ein guter Trainer. Entweder, weil ihm das Talent fehlt, Wissen zu vermitteln, auf Schüler einzugehen oder aber, weil das, was er an Weisheit von sich gibt, Mist ist. Was im Falle der Dame in deinem Fall Tatsache ist, kann ich nicht beurteilen. Wohl aber wird deutlich, dass dir auf diese Weise die Freude am Reiten vergeht. Vielleicht ist aber auch alles ein Missverständnis und du nimmst dir viel zu vieles zu sehr zu Herzen, denn ich weiß natürlich auch nicht, welche Sorte Teenager du bist. In meinem Berufsalltag stelle ich immer wieder fest, dass es einige sehr ambitionierte Schüler gibt, die sich unglaublich viel Mühe geben und auch keine Probleme damit haben, wenn man sie fordert und auch was von ihnen erwartet und im Gegenzug auch eine Vielzahl von Kindern/ Jugendlichen, die genau das nicht wollen. Die meisten wollen sich nicht schinden und schon gar nicht in Form von engagiertem Training geschunden werden. Wenn man da mal mit mehr Nachdruck auffordert, sich gerade zu setzen, die Zügel nachzufassen und Körperspannung zu zeigen und eben nicht wie ein Waschlappen auf dem Pferd zu sitzen, hat man es unter Umständen schon mit Tränen zu tun, oder aber mit erbosten Eltern, dass man zu hohe Ansprüche an das arme Kind stellt. Deshalb sehen meine Gruppenstunden auch deutlich anders aus, als die Förderstunden - die sind nämlich nur etwas für diejenigen, die wirklich wollen und die auch Leistung zeigen wollen und sich anstrengen. In den Gruppenstunden mache ich im Prinzip dutzidutzi mit den jungen Reitern, motiviere und lobe. Die Kinder haben Freude, die Eltern auch, doch richtig was gelernt wird erst dann, wenn die Schüler genug Biss haben. Für die Gebisslosen bleiben dann die Gruppenstunden und die anderen, die die wollen, kommen weiter. Reitfehler passieren aber auch den Engagiertesten. Manch ein Fehler auch immer und immer wieder. Und solche Fehler müssen korrigiert werden, immer und immer wieder. Solange bis sie Geschichte sind oder wenigstens so im Kopf des Schülers präsent sind, dass sie selber merken, wenn der Zügel zu lang ist, die Hacke nicht unten, die Hände zu hoch, oder was auch immer und sie das dann auch selbstständig korrigieren. Du musst wissen, welche Sorte Reiter du bist - ambitioniert oder eher gebisslos. Und dann sprich mit deiner Trainerin. Sage ihr, dass du Angst hast, zu schlecht zu sein, es ihr nicht recht machen zu können und du mittlerweile schon total verunsichert bist. Schlechter werden kann es doch nicht - nur besser. Oder aber du beendest das Ganze.

Naja, dir fehlt halt die Rutiene. Du hast mal Angefangen zu reiten als du klein warst, und da konntest du jetzt auch noch nicht soviel. Du fängst halt ziemlich am Anfang an. Und es ist eigentlich gut wenn du immer korrigiert wirst, als wenn nichts gesagt wird.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich reite seit meinem 6.Lebensjahr und habe zwei Pferde

Du hast hier schon viele gute Tipps bekommen.

Der wichtigste ist natürlich: Rede mit der Besitzerin/ Trainerin und erkläre ihr deine Situation.

Ich empfehle euch gemeinsam einen kleinen Plan zu machen, was für dich am wichtigsten zu lernen ist und was das nächste und übernächste Ziel ist usw.

Geht in kleinen Schritten voran

Und

Sprecht immer wieder Mal, wie weit du bist: a) wie DU das fühlst

Und

b) wie sie das sieht.

Das kann man prima beim gemeinsamen misten oder heupacken....

Aber erstmal mind monatlich.

SO erkennt ihr beide, wie gut es voran geht!

Viel Erfolg und Spaß!

Halte durch!!!!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Sprich mit der Besi darüber dass ihr "Unterricht" dich überfordert und du das Gefühl hast dass du das was sie fordert nicht umsetzen kannst. Ich glaube nicht dass es böse Absicht ist oder sie dich absichtlich "runtermachen" will, sondern dass sie vielleicht einfach nicht genau weiß wie sie etwas erklären muss oder aber vielleicht auch einfach zu viel von dir verlangt.

Ich beobachte das leider sehr oft dass Unterricht zwischen RB und Besi nicht funktioniert - zum einen weil die wenigsten Pferdebesitzer ausgebildete Reitlehrer sind und oft einfach nicht richtig vermitteln können was sie gerne wollen und zum anderen auch oftmals die eigentlichen Baustellen der RB gar nicht erkennen, eben weil sie nicht das geschulte Auge eines RL haben und Zusammenhänge nicht erkennen können.

Gibt es vielleicht die Möglichkeit dass du nicht bei der Besi selbst sondern bei einer anderen (richtigen) RL Unterricht nimmst? Natürlich ist es für die Besi blöd, vielleicht sieht sie aber auch einfach ein dass es so nicht weitergeht.

Im blödsten Fall funktioniert die Kombi zwischen euch eben einfach nicht und du wirst nicht drum rum kommen dir etwas anderes zu suchen. Zunächst würde ich es aber wie schon gesagt mit einem klärenden Gespräch versuchen und mal schauen was dabei herauskommt.

Viel Glück!


Horselove07 
Beitragsersteller
 22.10.2019, 14:52

Okay,... Anderen Reitunterricht kann ich leider nicht nehmen, da der Kleine Privatstall ihr gehört 🤷🏼‍♀️

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PeppysGirl  22.10.2019, 14:53
@Horselove07

Dann hilft erstmal nur das offene Gespräch suchen und sehen ob sich dann vielleicht am Unterrichtsstil was ändert.

Andernfalls musst du dir eben überlegen ob du so dann noch Spaß an der RB hast oder ob du Dir lieber etwas anderes suchen willst.

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Das hört sich nicht gut an.

Sprech mit ihr über Deine Gefühle.

Reiten macht nur Sinn,wenn Du frei bist. Pferde spüren oft die Ängste und Befürchtungen des Reiters.

Gute Reiter sind noch lange keine guten Reitlehrer.

Besi sind oft noch etwas besonders. Ja es sind ihre Pferde. Wollen oft genau ihr Ding. So machen sie oft sich,die RB und natürlich das Pferd unglücklich.

Es gilt hier nicht den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden. Nein, es brauch viel Verständnis für verschiedene Möglichkeiten, Ansichten und Umsetzungen.

So kann eine Reitbeteiligung echt was richtig cooles werden. Geteilte Arbeit, geteiltes Leid aber maximierter Spaß und das für alle ,besonders fürs Pferd.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung