Reale Personen als optische Referenz für Charaktere?


17.11.2024, 19:33

Das Prinzip ist z.B.

Ich will einen alten weißen Amerikaner beschreiben.

Ich recherchiere und finde Joe Biden, Josh Bush und John McCain und denke mir im Kopf: Okay, die Frisur von John McCain, das Lächeln von Joe Biden, und der Rest so wie bei Bush. Ich will es mir so erleichtern ein mentales Bild der Figur für mich zu schaffen. Dieses Bild wird dann dem Publikum beschrieben, ohne die Ursprünge zu benennen.

Im Roman würde ich dann natürlich dieses mentale Bild so beschreiben wie jede andere Personenbeschreibung:

Die Person hat weiße Haare, diese und jene Augen usw.

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Nein, ich finde das völlig legitim. Letztlich wird sich jeder Leser die Figur wahrscheinlich sowieso etwas anders vorstellen als du es tust.
Warum sollte man sich denn nicht an solchen Hilfsmitteln bedienen dürfen? Viele Autoren schreiben auch über Dinge, die sie draußen erleben oder übernehmen ganze Konversationen, die sie zufällig aufschnappen. Der Leser erfährt von alledem nur nichts und das ist auch der entscheidende Punkt an der Sache.
Sich an der Realität zu orientieren ist keineswegs verwerflich und ich würde meinen, auch wenn ich es nicht zu 100% weiß, solange es nicht wirklich extrem offensichtlich ist, dass es sich beispielsweise um Arnold Schwarzenegger handelt, sehe ich auch rechtlich keine Probleme. Es gibt ja auch einige Fanfictions, die später zu eigenen Werken umgemodelt wurden. Die Figur hieß dann zwar nicht mehr Harry Styles, sah aber eigentlich immer noch genauso aus. Da gab es ja auch keine rechtlichen Probleme.

Liebe Grüße

Das menschliche Gehirn kann kein komplett neues Gesicht erschaffen. Heißt wenn du z.B. von einer fremden Person träumst hast du dieses Gesicht mit Sicherheit schon mal gesehen (bspw. auf der Straße, im Supermarkt, im Schulflur, usw...)

Dementsprechend finde ich es absolut nicht schlimm, wenn man sich Vorbilder nimmt von denen man sich inspirieren lässt. Das hilft einem beim Schreiben, weil man dann ein besseres Bild im Kopf hat und die Leser*innen werden sowieso eine andere Vorstellung als du im Kopf haben