psychische belastbarkeit mann oder frau?

8 Antworten

Die Frage fordert naturgemäß dazu auf, zunächst etwas zur psychischen Belastbarkeit zu sagen.

Im Regelfall meint man wohl mit dieser Fähigkeit, sich mit widrigen Umständen arrangieren zu können. Dazu wären zu rechnen, mit Enttäuschungen so umgehen zu können, dass man nicht in Verbitterung gerät, keine Hass- oder Rachegefühle entwickelt, sondern konstruktiv auf die veränderte Situation reagiert. Auch das Erfahren von Leid, z.B. den Tod von geliebten Menschen gehört zu den psychischen Belastungen. Ferner kann man massive wirtschaftliche Verluste, Zurücksetzungen im beruflichen Feld, Demütigungen durch Widersacher, Konkurrenten oder Neider zu den Belastungen rechnen. Ganz besonders sind aber die vielfältigen Kränkungen zu erwähnen, denen wir fast täglich ausgesetzt sind, indem wir unsere Meinung nicht sagen dürfen, Kritik von wichtigen oder auch weniger wichtigen Leuten aushalten müssen, wo wir uns übervorteilt oder ausgebeutet fühlen und wo wir nicht das bekommen, von dem wir meinen, dass es uns legitimerweise zusteht.

Auf all diese Belastungssituationen kann der Mensch nun recht unterschiedlich reagieren, und es ist sehr uneindeutig, wann man davon sprechen darf, dass eine Person die Belastung angemessen verarbeitet hat, oder wann sie daran gescheitert ist. 

Ein guter Umgang mit psychischen Belastungen liegt z.B. dann vor, wenn die Person ein ganzes Repertoire von Reaktionsweisen zur Verfügung hat, auf die sie frei zugreifen kann, d.h., wenn sie nicht immer in gleicher Weise demütig und akzeptierend sich einfügt oder unterordnet, sondern auch mal Widerstand zeigt, wenn dieser Aussicht auf Erfolg bietet. Diese Form des Umgangs mit Belastungen findet sich nach meiner Einschätzung bei Frauen häufiger.

Männer fühlen sich viel eher zum aktiven Widerstand herausgefordert, wenn sie mit den im zweiten Abschnitt aufgeführten Belastungen konfrontiert werden. Wenn sie nun bei ihrem Protest scheitern, ist das Leidensmoment nochmals deutlich größer. Gefühle des Versagthabens oder von Ohnmacht, häufig auch quälende Rachephantasien stellen sich  ein, so dass man insgesamt von einer weniger ausgeprägten psychischen Belastbarkeit sprechen kann.

Wenn wir diese Fragestellung hier mal beenden, können wir zunächst bilanzieren, dass Frauen (rein statistisch) wohl besser mit psychischen Belastungen umgehen können. Wichtig ist es jedoch hervorzuheben, dass das bewusstes Training auf diesem Gebiet einen erheblichen Gewinn zur Bewältigung der Alltagsbelastungen bieten kann, und sich dem Einüben von Strategien zum Umgang mit psychischen Belastungen auszusetzen, kann zweifellos für Männer und Frauen in gleicher Weise "Überlebensvorteile" bringen.

Ich glaube nicht, dass man das vergleichen kann.

Jeder Mensch ist individuell. Und die Geschlechter haben andere Methoden mit Stress umzugehen. Da gibt es kein Besser und kein Schlechter.

Ich glaube kaum, dass man das einem Geschlecht eindeutig zuordnen kann. Aber nach meiner Erfahrung halten Frauen psychisch mehr aus. Ich arbeite in der stationären Jugendhilfe, die Frauen halten das durch, die Männer geben meist nach kurzer Zeit wieder auf weil es ihnen zu heftig ist.

Ich denke es kommt einfach auf die Person an sich an und nicht auf das Geschlecht. Aber ich könnte mir vorstellen das Männer "belasterbarer" sind, da der Umgang unter Männern und auch Vater zu Sohn etwas rauer ist. Natürlich nicht in jedenfall.

Das hängt sehr von der Person ab, so generell kann man das nicht sagen