psychiater unterschied zum psychologen?

3 Antworten

Psychiater, Psychologe, Psychotherapeut - Drei Begriffe, sie sehr oft durcheinandergebracht werden.

Ein Psychiater ist ein Arzt, der Medizin studiert hat, auf psychische Erkrankungen spezialisiert ist und diese (hauptsächlich) mit Medikamenten behandelt. Er betrachtet die psychischen Erkrankungen also primär auf "körperlicher" Ebene, sucht nach möglichen körperlichen Ursachen für die Erkrankung und verschreibt Medikamente, die gegen die jeweiligen Symptome (z.B. Niedergeschlagenheit, Angst, Wahnvorstellungen) helfen.

Ein Psychologe hat Psychologie studiert und arbeitet in verschiedenen Bereichen, in denen es um Psychologie geht, beispielsweise in der Forschung, in der Industrie o.ä.
Wenn er sich auf die klinische Psychologie spezialisiert hat, kann er sich auch mit psychisch erkrankten Menschen beschäftigen, wobei da eher die Diagnose der Erkrankung im Vordergrund steht, nicht so sehr die Behandlung.

Ein Psychotherapeut führt Gesprächstherapien durch, das ist also der klassische "Seelendoktor", mit dem man über seine Probleme spricht und der mit wissenschaftlich anerkannten Methoden der Gesprächstherapie psychische Erkrankungen behandelt.

Wenn jemand mehrere Ausbildungen durchlaufen hat, kann er auch mehrere dieser Funktionen gleichzeitig innehaben, es gibt Psychiater die gleichzeitig auch Psychotherapeuten sind, Psychotherapeuten die auch Psychologie studiert haben, usw., aber so grundsätzlich sind es drei verschiedene Dinge. Die einzige Gemeinsamkeit ist, dass sie alle irgendwas mit der Psyche von Menschen zu tun haben.

Sehr oft wird man bei psychischen Erkrankungen gleichzeitig von einem Psychiater und einem Psychotherapeuten behandelt, weil psychische Erkrankungen meist nicht nur eine einzige Ursache haben, sondern körperliche Dinge und belastende Lebensumstände zusammenwirken. Oft gibt es einerseits ein Problem mit diversen Botenstoffen im Gehirn, die nicht so funktionieren wie sie sollten, und zugleich aber auch belastende Lebensumstände, an denen man etwas ändern muss.
Der Psychiater verschreibt Medikamente, die die Botenstoffe im Gehirn wieder in Ordnung bringen, damit es einem so grundsätzlich einmal besser geht und der Zustand erträglicher wird, und der Psychotherapeut kümmert sich um die Probleme und belastenden Lebensumstände, die mitunter Auslöser der psychischen Erkrankung sind.


Anna137484 
Beitragsersteller
 01.08.2024, 23:55

okay danke, hat ein psychiater schweigepflicht wenn es um nicht akutem sv oder sm geht?

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daedag  02.08.2024, 19:52
@Anna137484

Das ist in deinem Alter ein schwieriges Thema und rechtlich gewissermaßen eine Grauzone. Einerseits ist das Vertrauensverhältnis zwischen dir und dem Psychiater wichtig, andererseits ist es in deinem Alter gerade bei psychischen Erkrankungen auch wichtig und hilfreich, dass die Eltern in die Behandlung mit eingebunden und über deinen Zustand informiert werden.

Wenn du dem Psychiater irgendwelche bestimmten Informationen preisgibst, und ihn darum bittest, dass er das deinen Eltern nicht sagt, wird er diesem Wunsch wohl nachkommen, sofern es nicht etwas ist, dass deine Eltern unbedingt wissen müssen. Über deine Erkrankung im Allgemeinen sowie die entsprechende Therapie wird er aber bestimmt mit den Eltern sprechen.

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Psychiater sind Ärzte und dürfen Medikamente verschreiben. Psychologen sind halt Psychologen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – 15 Jahre im medizinischen Bereich tätig, OP, Kreißsaal

Ein Psychiater ist ein Arzt, der noch ein Psychologiestudium absolviert hat.

Er darf Medikamente verschreiben, was ein Psychologe nicht darf.