Probleme mit Wickelkind 5+ Jahre?
Meine Tochter ist mittlerweile 5 und wir sind noch nicht bereit den Alltag ohne Windel zu beschreiten. Die Gründe möchte ich hier nicht zu detailliert aufführen, es spielen sowohl körperliche als auch psychische Faktoren eine Rolle. Wir haben jedoch keine konkrete Diagnose, sie ist eben einfach noch nicht sauber.
In der Vergangenheit haben wir schon viel Gegenwind bekommen. Der Kiga möchte sie nicht mehr Wickeln, muss er aber rechtlich zum Glück. Der Kinderarzt drängt auch. Die Verwandten wissen es immer besser.
Auch ganz alltägliche Probleme wir das finden passender Windeln (geht bei uns, sie ist eher klein), Wickelgelegenheiten oder unschöne Kommentare prasseln auf uns ein.
Ziemliche Sorgen macht mir auch der Schuleintritt. Gibt es hier Eltern, die erfolgreich Kids mit Windeln in die Schule schicken?
Redet euch mal von der Seele, welche Stolpersteine ihr mit größeren Windelkids in den Weg gelegt bekommen habt. Und bitte keine Kommentare, dass sie doch endlich trocken werden muss, dass funktioniert für uns aktuell einfach nicht.
Was ist jetzt konkret deine Frage?
Hauptsächlich auf Welche Hindernisse wir uns einstellen müssen, wenn die Windel noch eine Weile bleibt und wie man diese löst.
8 Antworten
Hallo franzikr95,
hat man ein Baby oder Kleinkind noch an-, um- und ausgekleidet, auch noch "gewickelt", so können sich fünfjährige Kinder schon allein an-, um- und auskleiden. Das machen sie auch mit ihrer Unterbekleidung, und somit auch mit solchen Slips für die Wasser, wenn sie die Unterbekleidung, House oder auch Sleep Wear der Wahl vor gesundheitlichem Hintergrund sind.
Ich spreche da bewusst nicht mehr von "Windeln" oder einem "Wickeln", denn das ist mit fünf Jahren vorbei. Es mit einem Kind dennoch machen zu wollen, würde das Kind in diese vergangene Zeit zurückdrängen - sicherlich nicht das, was man möchte oder einem Kind auferlegen mag. Befreit Euch damit auch von so einem Thema "Wickelkind".
Gelegenheit zu Umkleiden sollte schon gegeben sein - und das lässt sich im Kindergarten bewältigen, auch dann in der Schule. Deine Tochter müsste dann vieleicht einen oder zwei solcher Slip mitnehmen, um sich, wenn notwendig, schnell umkleiden zu können.
Ein Problem ist allenfalls eine gesellschaftliche Diskriminierung. Geht jemand mit solcher Thematik umher und trägt solche Kleidung, ist das häufig eine "Steilvorlage", die Person unmittelbar abzuwerten und auszugrenzen. Darin ist - und das darf ich offen sagen - unsere Gesellschaft sehr gut positioniert.
Wichtig ist in dem Moment, das Thema in der Schule vorzutragen, damit man dort schon entsprechend Rücksicht nimmt, insbesondere die Lehrer*innen schon dieser möglichen Diskriminierung und Ausgrenzung entgegenwirken können. Die Schule muss dann zu jeder Zeit ermöglichen, dass Deine Tochter sich umkleiden und auch einen getragenen Slip wegwerfen kann.
Bleibt weiter dran, die Ursache für die Enuresis zu finden. Sprich nicht von einem "Trockensein", denn das spielt diesem gesellschaftlichen Anspruch, der dann auch diskriminiert, in die Hände.
Bei den diskriminierenden Kommentare, die es dann schon gegeben hat, bleibt mit einem Schmunzeln cool. Ihr habt keine Verpflichtung, Euch wegen irgendetwas zu rechtfertigen. Wer mit dem Thema nicht klarkommt hat ein eigenes Problem. Da sagt klar und deutlich, dass die Person ihre Probleme damit nicht auf Deine Tocher oder Dich projizieren und sich somit verabschieden darf, Euch nicht länger belästigt.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Hallo,
ja, diese Sachen kommen mir bekannt vor, zwar nur aus Erzählungen aber immerhin. Ich hatte auch bezüglich meiner sehbeeinträchtigung eine Schulbegleitung. Eine Schulbegleitung richtet sich auf das Kind ein, also auch gelegentlich bzw grundsätzliches Wickeln von Kindern. Ratsam wäre es hier sich an den Verein für Menschen mit Körperbehinderung zu werden.
Bei ihr wäre es vermutlich wirklich nur 1 mal am Tag Wickeln, dafür eine extra Person kommt mir übertrieben vor, aber wenn das der Weg ist ...
Ich kenne das nur von mir selber. Ich hatte in der grundschule selber noch windeln. Habe sie tagsüber bis 7 und nachts bis 9 gebraucht. Was es genau so für probleme gab weiß ich selber nicht, aber es hat wohl aufjedenfall geklappt mit den windeln in der schule
Ihr könntet versuchen, einen Schulbegleiter zu bekommen. Sucht euch eine Grundschule, die auf Integration spezialisiert ist.
Fangt jetzt schon damit an, euch verschiedene Schulen anzusehen und vorallem mit der jeweiligen Schulleitung das Gespräch zu suchen.
Eure zuständige Grundschule muss dem Wechsel zustimmen, also ist das eure erste Anlaufstelle. Die Leitung dürfte auch die anderen Grundschulen in eurer Gegend kennen und euch da vielleicht beraten können.
Ist deine Tochter ein I-Kind? Oder werdet ihr durch die Frühförderung begleitet?
Eigentlich wäre es gut, wenn ihr den Kindergarten wechseln könntet. Frsgt sich nur, ob das so einfach ist.
Das kommt auf die Schule an. Einige Schulen haben ein Pool von Schulhelfer, von denen zwischen 7 und 16 Uhr immer ein paar da sind.
das gibt es wihl nur in Schulen in denen mehrere "Betreuungsfälle" sind ... laut FS ist das Kind auch nicht irgendwie behindert, also würde auch keine Stelle einen solchen Helfer zahlen
Danke für deine umfassende Antwort!
Sie ist kein I-Kind und außer den Windeln ziemlich normal mit dabei. Vielleicht auf der Kindischeren Seite, aber unauffällig. Sie hat ja wirklich keine harte Diagnose, sondern möchte einfach ihre Windel noch nicht hergeben. Sie fühlt sich damit sicherer. Sie ist auch selten lange trocken, müsste also sonst auch sehr oft. Ich habe als Kind selber relativ lange gebraucht und möchte ihr sie ungern entreißen. Unser Kiga gefällt uns ziemlich gut.
Was gefällt euch an dem Kindergarten?
Wie unterstützen sie deine Tochter und dich in Bezug aufs trocken werden?
Sie hat dort eine richtig gute Freundin und auch sonst ist der ganz gut ausgestattet.
Zum Trockenwerden: Sie würden bestimmt mit ihr auf Toilette gehen. Sie möchte ja aber selber nicht. Wir machen deswegen wie gesagt keinen Stress. Durch ihre kleine Schwester habe ich sowieso immer eine Wickeltasche dabei, sie darf sich die Zeit nehmen, die sie braucht.
Die Frage war eher, wie der Kindergarten damit umgeht und ihr hilft.
Oder ob die Erzieher Druck ausüben.
Eine Weile lange haben sie sie wohl etwas penetrant alle paar Minuten gefragt, ob sie auf Toilette müsse. Das hat sich aber gegeben. Mir haben sie ein paar mal ans Herz gelegt, sie mal ohne Windel zu lassen, damit sie die Nässe spürt. Das hat sich glücklicherweise auch gegeben.
Hallo, ich kann dich verstehen, mein Sohn ist zwar erst 3 , aber er spricht dafür sehr viel weniger als andere Kinder. Da kann man sich auch schonmal blöde Kommentare anhören. Ich habe mir auch Sorgen gemacht, aber es gibt keine Ursache die auf eine Krankheit ect hindeutet. Das hatte mich sehr beruhigt und heute sage ich " jedes Kind hat sein eigenes tempo"
Trainiert ihr denn denn Alltag mal ohne Windel? Meldet sie sich wenn sie muss? Es kann vielerlei Gründe haben.
Der Sohn meiner besten Freundin war ein ähnlicher Fall. Er trug bis 4 Monate vor dem schuleintritt auch noch Windeln. Bei ihm war es der Fall, weil er trennungsängste hatte, das hatte zumindest ein Psychologe diagnostiziert.
Meine Freundin führte dann mehere ruhige Gespräche mit ihm und gab ihm irgendwann zu verstehen, daß die anderen Kinder ihn ärgern würden , wenn er mit Windel in die Schule geht.
Das hatte wohl einen Schalter bei ihm umgelegt.
Ob das jetzt pädagogisch wertvoll war oder nicht, aber es funktionierte.
Die Erzieher möchten natürlich so wenig Arbeit wie möglich haben, das kenne ich auch. Man wird ja schon teilweise doof angeguckt, wenn sie einem 3 jährigen noch die Windel wechseln müssen.
Auf das Umfeld würde ich pfeifen.
Jedes Kind ist in einem Bereich schneller und im anderen wieder langsamer.
für Schulbegleitung müssen m.E. anerkannte Behinderungen des Kindes vorliegen - ein Nichtsauberwerden reicht dafür vermutlich nicht aus ... außerdem stehen die Helfer auch nir mit einem bestimmten Stundenkontingent zur Verfügung, also krass gesagt, vielleicht nicht immer gerade dann, wenn die Hosen voll sind ...