Probleme mit meiner Oma?
Hallo, ich habe ein Promblem. Ich habe das Gefühl, dass meine Oma und ich mich voneinander entfernen. Ich mag sie nicht mehr so gerne, wie ich sie im Kindergarten mochte. Mir ist aufgefallen, dass wir sehr unterschiedliche Ansichten haben, vor allem über Tiere und gleichgeschlechtliche Liebe. Irgendwann mal habe ich sie etwas sagen gehört, was ich nicht richtig fand. Ich wollte sie darauf ansprechen, aber mein Vater meinte, ich solle es einfach lassen. Es ging um homosexualität. Sie findet die Vorstellung, dass sich auch Menschen mit dem gleichen Geschlecht lieben nicht gut, ich finde aber, dass das ganze mal ein bisschen normaler gesehen werden sollte. Es gibt ja sogar homosexuelle Hamster! Wieso sollte das also bei Menschen nicht normal sein? Außerdem bin ich Vegetarierin und kann (im wahrsten Sinne des Wortes) keiner Fliege etwas zuleide tun. Sie isst immer gefühlte zwei Packungen Wurst pro Tag. Wir haben mal zusammen gezeltet und es gab viele Mücken. Ich habe versucht, eine von meiner Haut zu schieben (ohne sie zu verletzen!) und meine Schwester hat gefragt, was ich da machen würde. Meine Oma meinte daraufhin spöttisch: "sie streichelt die Mücken" das hat mich echt verletzt, auch wenn es teilweise wahr war. Solche Sachen passieren andauernd, aber ich traue mich nicht, ihr das zu sagen! Damit mache ich das, was uns noch verbindet vielleicht endgültig kaputt und das möchte ich auch nicht. Auch, wenn wir zwei vollkommen unterschiedliche Menschen sind, möchte ich meine Oma mögen! Sie wohnt sehr weit weg, deshalb sehen wir uns auch nur sehr selten, aber bald kommt sie uns besuchen und ich weiß nicht, wie ich das aushalten soll. Sie bekommt mein Zimmer, weshalb ich noch nicht einmal da Privatsphäre haben werde. Außerdem kann ich mich ja nicht einfach immer irgendwo hin verkriechen. Was soll ich tun? Ich bin gerade echt am Ende! Vielen Dank für eure Antworten Naturequeen
Mein Problem besteht nicht darin, dass wir unterschiedliche Ansichten haben, das funktioniert bei meiner Schwester und mir ja auch. Mein Problem ist eher, dass sie andauernd Aussagen trifft, die mich einfach verletzen. Obwohl sie weiß, dass sie mich verletzen können.
7 Antworten
Ich weiß da leider auch nicht weiter... Aber bei mir ist es ähnlich. Ich bin auch nett zu allen Tieren, und ich habe neulich eine Fliege auf meinem Teller sitzen lassen, weil ich dachte, dass sie einfach von meinem Kartoffelsalat mitessen kann, und weil der Essig aber so ätzend war, ist die Fliege innerhalb von 10 Sekunden gestorben. Ich war betroffen und traurig und meine Oma hat gesagt "Tja, so schnell kanns gehen." Ich bin auch Vegetarierin und sie ist eigentlich jeden Tag Fleisch. Alles was ich dir sagen kann, ist die Dinge, in denen man unterschiedlicher Meinung ist zu ignorieren, und die Sachen zu sehen, die man beide mag. Meine Oma und ich lesen zum Beispiel beide sehr gerne und essen gerne zusammen Eis.
Versuche die Zeit mit ihr zu genießen, meine Oma ist jetzt krank, und ich weiß nicht, wie lange sie mir noch bleibt. Ich bin traurig, weil ich die letzten paar Jahre genau wie du gedacht habe, und jetzt mir wünschen würde, dass wir noch länger Zeit hätten um gemeinsam Bücher zu kaufen und Eis zu essen.
Zwischen deiner Oma und dir liegen viele Jahre. In diesen Jahren haben sich Ansichten enorm verändert, u. a. auch, weil man erst nach vielen Jahren die Konsequenzen (Klimawandel) erkannt hat - oder wahrhaben wollte. Deine Oma ist also mit ganz anderen Werten aufgewachsen und so etwas ist sehr tief in Menschen verankert. Solche Glaubenssätze ändern sich nicht mal eben so, da muss innere Erkenntnis reifen.
Stell dir vor wie es wohl sein wird, wenn du in 50 Jahren mit deinem Enkel diskutierst und du vertrittst dann noch genauso deine Überzeugungen, wie du sie jetzt hast. Was werden dann deine Enkel von dir sagen?
Wobei meine Oma mit 96 deutlich weiter wird. Alter ist keine Entschuldigung, mit seinen Ansichten stehen zu bleiben.
Dann sag ihr das und sag ihr auch, dass sie damit die Liebe in dir zerstört.
So geht halt Toleranz: die Oma ertragen, auch wenn sie anders über Homosexualität und vegane Ernährung denkt. Kannst dabei was lernen. Toleranz besteht nicht darin, zu erwarten oder gar darauf zu bestehen, daß der andere ist wie Du. Du machst Deine Sachen, hast Deine Ansichten und sie macht ihre Sachen und hat ihre Ansichten. Kann wunderbar nebeneinander existieren.
Na ja... die Oma könnte auch toleranter werden. Und wenn sie jemanden ablehnt, weil sie homosexuell ist, muss man dafür auch keine Toleranz aufbringen. Und wo erwartet die Person bitte, dass die Oma lebt wie sie? Sie erwartet nur, dass sie so akzeptiert wird. Das ist auch nicht anders, als wenn die Oma die Hautfarbe nicht tolerieren würde.
Sie toleriert meine Ansichtennicht und verletzt mich mit ihren Aussagen.
Ich verstehe, sie kann sich nicht zurück halten. Ändert aber nichts daran, daß Du Deinen Weg gehst und dabei zulässt, dass sie den ihren geht.
Liebe Naturequeen.
Dein Problem kann ich gut verstehen........aber vergiss nicht, es ist deine Oma, und Blut ist dicker als Wasser. Das nur zur Einleitung.
Wenn euch deine Oma besuchen kommt, dann schnapp sie dir einfach mal, und mach mit ihr einen Spaziergang.
Du kannst ihr, auf liebe Art und Weise, erklären, dass du ihre Meinung akzeptierst, aber sie möge auch deine Meinung akzeptieren. Auch möge sie doch ihre Spitzfindigkeiten, wie z.B. Mücke streicheln, unterlassen, denn das würde dich ärgern.
Wenn deine Oma noch richtig fit ist, dann wird sie das verstehen. Sie muss die gleichgeschlechtliche Liebe ja nicht mögen, aber sie sollte sie akzeptieren.
Solltet ihr wirklich auf keinen Nenner kommen, dann kannst du bei der nächsten Gelegenheit, die sich bietet, auch mal einen Konter starten:
Das Beispiel mit der Fliege, die du gestreichelt hast: Da muss kommen: Ja, Oma, ich hoffe, die Fliege kommt noch mal zurück, denn sie braucht noch ein paar Streicheleinheiten von mir........
Irgendwann hat deine Oma verstanden, dass auch du deine Sprüche loswerden kannst.......
Ich bin überzeugt, ihr kommt auf einen Nenner.😊😊😊
Mit lieben Grüßen, Renate.
Älter werden heißt auch reifer werden. Menschen zu akzeptieren, wie sie sind. Das solltest du auch bei deiner Oma tun. Sie hat ihre Meinung und gut ist. Wir sind nicht dazu geboren eine Einheitsmeinung zu haben und andere von unserer Meinung zu überzeugen.
Als du klein warst, hast du noch nicht gewußt, was du heute weißt und deshalb war da alles anders. Akzeptiere sie, wie sie ist. Unterhaltet euch, sag ihr auch, dass du bei gewissen Dingen eine andere Meinung hast und dann muss es gut sein.
Auch Omas sollten reifer werden, nicht nur Enkelkinder. Bzw. Omas sollten bedeutend reifer geworden sein als die Jüngeren. Schließlich haben sie ja auch länger gelebt.
Schönen Gruß von einer Oma. 😊
Mein Problem sind ja nicht die Unterschiede, sondern, dass sie mich die ganze Zeit auf die Unterschiede aufmerksam macht!