Pro und Contra zur Figur Faust?
Worin kann man in ihm ein Vorbild sehen und worin ein negatives Beispiel menschlichen Handelns (abgesehen von seinem Verhalten gegenüber Gretchen)?
4 Antworten
Ich denke, bei Faust als Vorbild, könnte man sagen, dass er immer weiter nach höherem strebt und sich nicht mit seinem wissenschaftlichem Wissen etc. Zufrieden gibt, sondern auch den Sinn des Lebens herausfinden möchte und vieles hinterfragt.
Bei dem negativen Verhalten könnte man sagen, dass er am Anfang versucht sich selbst durch Verzweiflung umzubringen und das ist eben keine Lösung und das wird dann später ja auch deutlich.
Ich weiß nicht, ob das ein Handeln ist, aber 1er merkt ja, dass er ein schlechter Einfluss auf Gretchen ist, aber durch Mephisto kehrt er wieder zurück zu Gretchen quasi, weil er der Begierde nicht widerstehen kann.
Natürlich sonst auch die negativen Handlungen gegenüber Gretchen, aber ich denke die sind offensichtlich.
Mehr fällt mir gerade nicht ein, ich hoffe trdm es hat dir etwas geholfen.
LG
Was soll das heißen: "negatives Beispiel menschlichen Handelns (abgesehen von seinem Verhalten gegenüber Gretchen)"? Hat er sich gegenüber Gretchen korrekt verhalten?
Nein, er hat sich ja keineswegs korrekt gegenüber Gretchen verhalten, da er sie nur als Spielball genutzt hat, um seinen Gelüste zu dienen. Deswegen wollte ich wissen inwiefern er noch negative Charakterzüge aufweist, die vielleicht nichts mit Gretchen zu tun haben.
Ähm... Schwierige Frage. Faust als Charakter ist ein Gewirr aus lebenslangen Erfahrungen Goethes. Es sind sehr viele Aspekte des Jungen Faust vorhanden (Urfaust-> Er war schon immer jung, kein Osterspaziergang, kein Himmelsgesang) und des älteren Faust (Vollendetes Werk->an Goethes Alter und Naturphilosophie angepasst) gleichzeitig. Aus diesem Grund kann man Faust nicht als "einen" Charakter bezeichnen.
Abgesehen davon hat er nicht wirklich viele positiven Eigenschaften. Als Wissenschaftler badete er sich in seinem Selbstmitleid, wollte die Götter selbst von ihren Plätzen herunterreißen und war der Meinung, dass er der einzige wissende Mensch ist. Als er die Menschlichkeit und die Natur erfahren wollte, wollte er nur bumsen, bediente sich mieser Tricks von Mephisto und stieß letztendlich Gretchen ins Unglück. Das hat ihn aber nicht so wirklich interessiert, ihm ging es nur darum wie es ihm selbst ging.
Positiv als Figur ist er eventuell, weil Goethe alles was ihn ihm vorging minuziös reflektierte. Egal was er tat, die Ehrlichkeit Menschlicher Gefühle ist wohl das, was uns noch heute so an der Figur fasziniert.
Da fällt mir auf Anhieb nur eine gewisse Überheblichkeit ein: "Zwar weiß ich viel.. Bin gescheiter als all die..."