Preiskalkulation? Textilware aus Indien?
Hallo liebe Freunde,
Ich möchte gerne Verkaufspreise kalkulieren und wollte mal fragen ob ich auf dem richtigen Weg bin.
Ausgangssituation:
Ich importiere 2 mal im Jahr Kleidung aus Indien.
Warenwert: 15.000 €
Verzollung: 3.000 €
Frachtkosten: 2.000 €
Verpackungskosten: 1000 €
Flugticket: 1000 € ich flog dahin um die richtigen Kleidungsstücke auszusuchen
Mit diesen Werten habe ich meine Bezugskosten berechnet indem ich gesagt habe 7.000 €(Exportkosten = Verzollung, Facht, Verpackungskosten und Flugticket) durch 15.000 € (Warenwert) * 100 = 46 % = Bezugskosten
Nun habe ich die Allgemeinen Geschäftskosten berechnet:
Ich hab folgende Ausgaben pro Jahr :
Nun rechne ich die Gemeinkosten 34.785 € durch Ware (inkl. Ex-/Importkosten) die ich im Jahr erwarte zu importieren (1. Mal = 22.000€, 2. Mal 15.000 € = 37.000€)
34.785€ durch 45.000€ * 100 = 94 %
Sagen wir mal ein Kleidungsstück kostet jetzt umgerechnet 10 €
muss ich doch jetzt 10 + 10 * ,94 + 10 * ,46 = 24 € netto = Selbstkosten
dann Gewinnzuschlag von 100 %
24 + 24 * 1= 48 €
MwSt.
48 * 1,19 = 57,12 € Verkaufspreis
Der Verkaufspreis erscheint mir etwas hoch. Hab ich den Bezugspreis und die Gemeinkosten richtig berechnet?
Gewinn schlägt man auf die Selbstkosten drauf richtig?
Was ist so die Gewinnmarge bei Kleidungen allgemein?
Vielen Dank für eure Hilfe.
3 Antworten
Ich hatte bis zur Pensionierung auch einen eigenen Betrieb wir haben Software für eine grosse IT-Firma entwickelt.
Meine Ansicht ist, dass der hohe Kostenblockvon 34.875.- Euro im Verhältnis zu dem kleinen Warenumschlag von 37.000.- oder 45.000.- Euro und eine Gewinnmarge von 100 % auf die Selbstkosten nicht zusammen passen.
Ich hätte mit solch einem Preisgefüge keine Chance gehabt, meine Kunden hätten mir sofort die rote Karte gezeigt.
Also wenn du bei dieser Kalkulation die Klamotten um den Preis von 57.12 Euro an den Mann oder an die Frau bringst, kann man dir nur gratulieren.
Ich denke doch schon, dass du die Zahlen richtig zusammengestellt hast,
wir sehen ja nur das was du uns präsentiert hast.
das ist auch alles, achja AVA wie bringe ich das rein?
Sicher meinst du AfA? Abschreibung auf Maschinen oder Ausstattung, gehören auch zu den Gemeinkosten.
wie berücksichtige ich das bei einem Lieferwagen: Nettokaufpreis : 26200
1.8.15 gekauft
Nutzungsdauer 6 Jahre oder 72 Monate = 26.200.- / 72 = 364.- pro Monat, also für 5 Monate = 364 * 5 = 1.820.00.- Euro in 2016 = 4.367.-, in 2017 = 4.367.- in 2018 4.367, in 2019 = 4367.- in 2020 = 4367.- , in 2021 = 4.367.- in 2022 =2.545.-, dann ist der Wagen abgeschrieben.
Und wie muss ich das in meine Kosten mir berücksichtigen, wie und wo muss ich das dazu addieren?
Ok danke. Also sind meine Gemeinkosten nochmal 4.367 € teurer
Von wieviel Prozent Gewinn kann man eigtl. gut überleben? Ich meine man bekommt doch nur die allgemeinen Geschäftskosten in die and, wenn man alles verkauft ja oder?
Das ist abhängig - was der Markt hergibt - welchen tatsächlichen Gewinn man erwirtschaft - und welche Ansprüche man hat, einen idealen Prozentsatz gibt es deshalb nicht.
In manchen Umsatzstarken Branchen liegt die Gewinnmarge bei 5 - 10 %, in der Industrie ist man mit 10 % mehr als zufrieden.
Bitte mal hier nachlesen:
https://www.gevestor.de/details/software-und-it-hohe-ebit-margen-im-branchenvergleich-753237.html
Ach noch eine Frage. Kosten die ich in den Bezugskosten habe, gehören die kosten auch noch mal in die Gemeinkosten bzw. bei der Auflistung aller kosten?
Also Kosten sollten generell nur 1 x kalkuliert werden bzw in der Kalkulation auftauchen.
Sind in den Löhnen wirkliche alle Kosten enthalten?
Das wären pro Monat gerade mal 567,-€ und ich kann mir nicht vorstellen, dass dort die Kosten für den Geschäftsinhaber enthalten sind.
Auch wenn man als Geschäftsinhaber aus liquiditätsgründen auf Gehalt verzichtet muss dieser in der Kalkulation enthalten sein. Sonst explodiert der Verkaufspreis wenn man anfängt das Geschäftsführergehalt in die Kalkulation aufnimmt.
Hey es handelt sich hier nur um ein Nebengeschäft/ Teilzeitjob als 1-Mann betrieb auf 450 € Basis. Und ab und zu sind andere Kreäfte kurzzeitig zum helfen da.
Warum ausgerechnet 450,00€ Basis? Möchte man, selbst wenn es nur Nebengewerbe ist, nicht möglichst viel Gewinn erziehlen?
Nein, da hast Du mich falsch verstanden. Dein Kosten als Chef gehören da auf jeden Fall mit rein.
Ich verstehe nur nicht, warum man für sich nur mit 450,00€ an Gehalt rechnet. Natürlich ist es ein Nebengewerbe und man muss da etwas vorsichtig sein wegen Arbeitszeit in der Woche etc. Aber wenn Du irgendwann mal von dem Textilhandel leben willst sind 450,00€ deutlich zu wenig und Deine ganze Preiskalkulation muss überholt werden. Es sei denn Du sagst Du willst eh nicht größer werden und Dir reichen monatlichen 450 "Flocken" als Nebenverdienst.
Zum Glück muss ich mir über so etwas wenig Gedanken machen, ich als Buchhalter (Buchführungshelfer) rechne nach einer Gebührenverordnung ab. Kosten- Leistungsrechnung war im Bilanzbuchhalterkurs nicht ganz mein Gebiet und ich bin froh, dass es in der schriftlichen Prüfung nur sehr schnall gefragt wurde :-)
100% Gewinn ist schon extrem viel.
Ich kennendes vielen Branchen so um die 20% Gewinn mal mehr mal weniger aber 100% ist übertrieben
Warum sollte der Textilhandel mehr Gewinn machen als andere Branchen?
Risiko, kosten etc. Werden vorher eingerechnet, Gewinn ist das reine + am Ende ohne Abzüge.
Risiko, das die Kleidungsstücke nicht verkauft werden können aufgrund von Mode Wechsel ist nicht berücksichtig, welchen Zuschlag muss ich da rücksichtigen oder annehmen
was empfiehlst du denn, wie würdest du da ran gehen. Ich sage mal so bei einigen geht das locker, bei den etwas teuren Produkten was schon mal 40 € EK kostet ist das iwie zu hoch. Sind die Bezugskosten und die Gemeinkosten richtig berechnet?