Plattenspieler Auflagekraft?
Ich habe einen Schllplattenspieler geschenkt bekommen, bin auch eig sehr begeistert von platten und fange auch schon an mir mehrere platten zuzulegen!
jetzt erfahre ich im inet, dass die auflagekraft meines plattenspielers nicht geändert werden kann und dass diese 4g beträgt. auf mehreren seiten habe ich gelesen, dass dies zu schwer sei und die platten dadurch viel schneller verschleist würden. ich benötige nicht die besten hifi bestandteile für den besten sound, aber ein plattenspieler, der die platten auf dauer schneller kaputt macht ist doch mehr als blöd!
Nun meine Frage:
Sind 4gramm wirklich viel zu viel?
8 Antworten
Hallo,
also die vier Gramm an sich machen das Gerät sicher nicht per se zur Plattenfräse. Klar für HiFi ist das relativ viel. Aber ich kenne so viele Leute die ihre Platten auf einem Ortofon Concord System hören und die wollen auch gerne mal um die 3-4 Gramm Auflagekraft - Das kann man auch über Jahre machen ohne das die Platten wahrnehmbar verschleißen. Ich spiele auch regelmäßig Platten von mir mit dem Concorde Pro-S bei 3 Gramm und die klingen noch gut.
Wenn ich mir anschaue, dass die Shure-Tonabnehmer auf vielen alten Dual-Plattenspielern auch gerne mal etwas mehr Auflagekraft haben wollen, würde ich das jetzt nicht so überkritisch sehen. Es soll ja durchaus Platten geben die jahrzehntelang so abgespielt wurden und immer noch klingen.
Ich meine klar; bei einem ganz einfachen System mit Kristalltonabnehmer und krassem Skating hätte ich auch nicht so Lust da eine Platte aufzulegen.
Von solchen Plattenspielern wo man nicht das Auflagegewicht einstellen kann sollte man die Finger lassen weil das die reinste Folter für Schallplatten ist. Ein Plattenspieler sollte folgende Ausstattung haben:
- Tonarm mit einstellbarem Auflagegewicht und eine Antiskatingeinrichtung
- Tonabnehmer lässt sich justieren
- die Geschwindigkeiten 33 und 45
- Pitch control für Feineinstellung der Geschwindigkeit
- Stroboskop zur Kontrolle der eingestellten Geschwindigkeit
Ich würde diesen nehmen: http://www.mediamarkt.de/de/product/_dual-dtj-301-1-2281235.html?uympq=vpqr&rbtc=%7C%7C%7C%7Cp%7CTV%20%2B%20Audio%20%3E%20HiFi%20Komponenten%20%2B%20Anlagen%20%3E%20Plattenspieler%20%2B%20Tonabnehmersysteme%7C&gclid=EAIaIQobChMI3MeuhtXH3AIVyTobCh1qCwzhEAkYAyABEgKX__D_BwE&gclsrc=aw.ds&dclid=CNbc_qDVx9wCFdiRGwodfToOEg Er hat diese Ausstattung. In der mitgelieferten Anleitung steht drin welches Auflagegewicht und Antiskating man einstellen muss und wie man den Tonabnehmer justiert.
Ja, das stimmt. Wobei eine elliptische Nadel weniger Auflagegewicht benötigt, man ihr aber einen etwas höheren Plattenverschleiß nachsagt. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass das Auflagegewicht ein Faktor von vielen ist, der einen Plattenspieler aber nicht per se zur Plattenfräse macht.
Wer keinen Verschleiß bei Schallplatten haben möchte, keine Kosten scheut und ein absoluter HiFi-Enthusiast ist der sollte sich einen Laserplattenspieler zulegen. Hier ein Artikel dazu: https://www.wiwo.de/technologie/digitale-welt/der-test-plattenspieler-mit-laserabtastung/5351890.html
Der DTJ 301.1 ist ein Plattenspieler der gerne mal empfohlen wird und ich wüsste auch nicht was für den Preis dagegen spricht. Aber weil es hier ja um die Auflagekraft des Tonabnehmers geht: Dual gibt >2,5g an und Audio Technica empfiehlt für den verbauten AT3600L 3,5g; bzw. 3g-4g.
Tatsächlich findet sich aber niemand der die recht hohe Auflagekraft bei diesem Plattenspieler kritisiert.
Wenn Du es halbwegs professionell machen willst, musst Du den Player mit der Wasserwaage ausrichten und das System mit einer Test- /Messschallplatte einrichten (Auflagekraft, Antiskating usw.), das wird aber wohl bei Deinem Player nicht möglich sein.
Das gewicht wird der Nadel und dem Tonarm angepasst um eben nicht zu viel abnutzung zu verursachen.
Analoge Technik hat den Nachteill, dass sie teuer ist...
Mit 4 g wird man jetzt nicht gerade die Rillen aus der Platte fräsen, aber es kann das Rumpeln unangenehm erhöhen. Mein (zugegeben billiger) Plattenspieler BJ 1982 kommt mit einer Auflagekraft von 1,5 p aus (1,5 p = 0,01471 N = 1,471 g). Entsprechend wird das Antiscating eingestellt, damit die Fliehkraft die Nadel nicht aus der Rille schmeißt.
Einen Plattenspieler ohne irgendeine Einstellmöglichkeit würde ich aber nicht betreiben, auch keinen mit Keramiksystem. Da kann man auch gleich ein Grammophon aufstellen.
Das Auflagegewicht hängt auch vom Nadelschliff ab