philosophische Anthropologie?! - Vereinfacht erklärt.

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Es ist ein Fehler, wenn man das breite Gebiet der philosophischen Anthropologie für sich sehen will - um dann in der Vielfalt der Interpretationen unterzugehen. An dem Punkt bist Du wohl. Hier ist es hilfreich, die Frage nach dem Menschen in den Rahmen der gesamten Philosophie zu stellen, die ich kurz mit Kant fasse:

1) Was kann ich wissen

2) Was soll ich tun

3) Was darf ich hoffen

4) Was ist der Mensch.

Und siehe da, die Frage nach dem "Was ist der Mensch" steht ganz am Ende.

Wenn jemand auf die Frage (1) die Antwort gibt: Der Mensch hat seine Erkenntnis aus Gott oder aus dem geistigen Wissen seiner Seele (Platon), dann ist seine Antwort auf (4) natürlich, dass der Mensch ein geistiges Wesen ist.

Ist aber die Antwort, dass wir durch Erfahrung,die wir als Inputs reflektierend und handelnd verarbeiten, erkennen, dass wir Teil der Natur und ein Ergebnis der Evolution sind, dann sind wir bei der Antwort zum Menschen bei Schopenhauer, bei Hume, bei Nietzsche und Scheler und Gehlen. Der Mensch ist ein Wesen dieser Welt, das durch Umwelt- und Selbstkonditionierung zu immer komplexeren Systemen der gesellschaftlichen Organisation und Selbsterfahrung kommt. In den Einzelheiten hat dann wieder jeder der genannten und nicht genannte eine etwas andere Perspektive, eine seiner Philosophie gemäße "Duftnote".

Es wäre zu einfach, wenn es alles so klar und rein vorkäme, wie oben aufgezählt. Natürlich gibt es auch Zwischentöne. Kant z.B. kommt erkenntnismäßig von der kritisch behandelten Erfahrung, um bei den Punkten (2) und (3) immer deutlicher der "geistigen" Vernunft eine Vorrangstellung einzuräumen. Was Wunder, dass seine Vorstellung vom Menschen letztlich doch stark vernuftbetont ist.

Die philosophische Anthropologie ist eigentlich immer die Summe der philosophischen Grundeinstellungen der meisten Philosophen. Dabei wird auch manchmal etwas geschummelt. Wenn Gehlen den Menschen als Mängelwesen beschreibt, dann findet man diese Auffassung bereits in einem uralten Prometheus-Mythos, den Platon erzählt. Wenn man von Plessner die Darstellung liest: "Sein Wesen sei unbestimmbar, er sei ins Nichts gestellt und müsse zu sich selber Stellung beziehen. Er ist nach Plessner gesetzt durch seine Körperlichkeit und muss sich selber setzen im Verhältnis zu dem Anderen." (Wikipedia), dann hört man die Existenzphilosphen Heidegger und Jaspers, auch Hannah Arendt und die Vorwegnahme des franz. Existentialismus.

Da sich die Selbsterfahrung des Menschen im Umgang mit den selbstgeschaffenen Gesellschaftssystemen, der eingebundenen Kultur und dem Umgang mit Wissenschaft und ihren Produkten ständig ändert, wird auch die philosophische Anthropologie nie an ein Ende kommen. Eine besondere Herausforderung stellen im Moment Ergebnisse der Hirnforschung dar und die Fähigkeiten der Medizin und Pharmazie, immer heftiger auch in die menschliche Natur einzugreifen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Philosophische_Anthropologie

Die Thematik ist von vielfältig verstiegenen Autoren zu einem unbegreiflichen Meinungsbrei gerührt wurden, aus dem man nichts lernen kann. Daher sich mit eindeutigerem Wissen befassen.


YTVlogRealist 
Beitragsersteller
 09.01.2013, 16:23

Das ist zu unverständlich ausgedrückt, liegt vllt an mangelnder Intelligenz, aber ich blicke da absolut nicht durch.

0
Silke2  09.01.2013, 16:40
@YTVlogRealist

. . . und warum läßt hier die guten Kommentare löschen? Gefallen sie dir nicht :-[

0