Philosophie gassendi und descartes?

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Pierre Gassendi (1592-1655) war epikureischer Empiriker, der als erster in christlicher Zeit Epikur übersetzt und allen zugänglich gemacht hat. Er hat das Verdienst, über den Kontakt mit Thomas Hobbes den Empirismus nach England verstärkt zu haben.

Wikipedia:

"Ludwig Feuerbach erkannte, dass Gassendi mehr war als nur Kritiker von Aristoteles und Descartes. Sein Versuch, gemäßigten Skeptizismus,
antiken Atomismus, christlichen Glauben und die mechanistische Physik
seiner Zeit zu vereinigen, war eine herausragende Einzelleistung."

"Gassendi unterhielt eine ausgedehnte Korrespondenz mit Marin Mersenne, Giovanni Domenico Cassini, Galileo Galilei, Johannes Kepler, Johannes Hevelius, Christoph Scheiner, Descartes, Christina von Schweden, Thomas Hobbes und anderen."

Als Empiriker war er metaphysich gegensätzlicher Einstellung wie der Dualist Descartes, den aber sein wissenschaftliches Interesse mit den Arbeiten von Gassendi verband, denn Gassendi war auch ein seinerzeit bekannter Mathematiker und Physiker. Wie Kant hat bereits Gassendi den Descartes darauf aufmerksam gemacht, dass sein Gottesbeweis eine "Schwindel" ist, ein Zirkelschluss. Denn man könne nicht etwas, was erst zu beweisen sei, als voraussetzende Eigenschaft behaupten. Wenn man wie Descartes die Existenz Gottes beweisen will, kann man sie nicht als wichtigste Eigenschaft dazu als gegeben betrachten. Ich selbst glaube aber, dass Descartes mit seinem getürkten Gottesbeweis nur seine kirchlichen Verfolger in die Irre führen wollte, was ihm aber nicht gelungen ist. Er war immer auf der Flucht.