Philo- Hausaufgabe Kant?
Ich muss für das Schulfach Philosophie einen Aufsatz schreiben.
Nun muss ich ein Beispiel aus dem Alltag finden, welches laut der Lügenregel (Moraltheorie) von Immanuel Kant nicht(!) zu entscheiden ist. Leider fällt mir dort überhaupt nichts ein, auch nicht nach langer Überlegung.
Nun ist meine Frage an euch, ob ihr mir dort vllt helfen könnt?
Die Lügenregel Kants besagt, dass
- man nie lügen darf, ganz egal ob man einen Vor- oder Nachteil daraus zieht
-wenn man lügt, hilft man damit, dass allen Menschen nicht mehr geglaubt wird
- dann gelten irgendwann alle Verträge und Gesetze etc. nicht mehr
Über Anregungen, Beispiele etc würde ich mich sehr freuen!
P.s. Natürlich werde ich hier genannte Beispiele nicht 1:1 übernehmen, es soll nur eine Idee sein, wie ich das machen kann.
3 Antworten
Interessante Frage.
Bei dieser Problematik musst Du zwei Dinge beachten:
- Nicht jede unwahre Aussage ist eine Lüge. Die Antwort auf eine Floskel wie: ,,wie geht es?" beeinflusst den Fragesteller nicht, und ist deshalb irrelevant.
- Es gibt Situationen, wo ,,lügen" weniger Schaden anrichtet als ,,nicht-lügen". Wenn der Vater eines Schülers Alkoholiker ist oder im Gefängnis war, und ein Mitschüler fragt ihn danach, kann es angebracht sein, dieses wahrheitswidrig zu verneinen, wenn bekannt ist, das der Mitschüler diese Tatsache nicht für sich behalten kann. Eine Antwort wie ,,kein Kommentar" oder ,,Es geht dich nichts an" wird nämlich als eine Bejahung aufgefasst.
Kant hat mit seinen allgemeinen Aussagen solche Situationen nicht berücksichtigt. (Gilt auch für den sogenannten kategorischen Imperativ. auch dort gibt es Ausnahmen)
Das ist sehr fundamental.
Das trifft allenfalls auf Kinder zu.
Schon im Alter von etwa 13 Jahren ist das Bewusstsein eine Größe.
Ab diesem Alter in etwa,unterscheidet man in eine bewusste Lüge,nicht die gesamte Wahrheit zu sagen,was man als Lüge oder auch nicht bewerten kann.
Die Graustufen werden mit zunehmendem Alter ein Thema.
Eine Notlüge,um jemand anderes nicht zu schockieren,aber auch nicht um einen persönlichen Vorteil zu realisieren,kann im Einzelfall moralischer sein,als eine wahrheitsgemäße Tatsachenschilderung.
Sorry,das kommt also eher als Antithese rüber.Vielleicht bekommst Du eine andere Meinung,die eher der Aufgabenstellung entspricht.
Dann könntest Du mein Beispiel mit hineinnehmen.So merkt der Lehrer auch,das Du Dir nichts "vorbeten" lässt.^^
Alternative Antwort: man muss als Schüler ziemlich oft lügen, weil man Dinge gefragt wird, die andere rein gar nichts angehen.
Wenn dich jemand um der Höflichkeit willen oder um ein Gespräch anzufangen fragt: "Wie geht´s?", erwarten die meisten sowieso keine ehrliche Antwort. Es wäre also eine konventionelle Lüge, einfach "Danke, gut." zu sagen.
Oder wenn dich jemand fragt, ob du am Abend schon was vorhast, oder ob du mit jemandem "gehen" willst, und du willst nicht, traust dich aber nicht, nein zusagen, bringst du Ausreden. Das schadet niemandem, da du ja sowieso Nein sagen wolltest, aber nicht mutig genug warst.
Oder dich fragt jemand nach persönlichen Infos oder du meldest dich bei gf an, weil du peinliche Fragen stellen willst. Viele machen sich einen Fake-Account. Allzu schlimm ist das nicht. Interessiert eigentlich nur bei Verbrechen, und da kommen sie eh mit anderen Methoden drauf, also auch egal.