Welches Buch von Kant lesen?
Moin,
ich möchte mich gerne auf den Philosophie Unterricht in der 11. Klasse auf dem Gymnasium (Niedersachen) vorbereiten und habe generell Interesse dahingehend.
Deshalb: Welches Buch von Immanuel Kant ist empfehlenswert hinsichtlich Philosophie?
5 Antworten
Meine Vorredner haben ja schon auf Sekundärliteratur verwiesen.
Ein Standardwerk der Sekundärliteratur, das ich recht hilfreich fand und das gebraucht extrem preiswert zu haben ist: "Geschichte der Philosophie" von Johannes Hirschberger. Es enthält ein umfangreiches Kapitel zu Kant. Auch wird dort einiges hinterfragt bzw. in einen Zusammenhang zu anderen (zeitgenössischen) Denkern gebracht.
Wen Du ein erstes Original von Kant lesen willst, um Dich mit seiner Denkweise aus erster Hand auseinanderzusetzen, empfehle ich seine "Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können."
Es handelt sich dabei um eine gute Einführung.
Anstrengend ja, aber gleichzeitig von einer enormen sprachlichen Präzision und Exaktheit. Ich habe seine saubere Sprache sehr genossen. Wie alle großen Philosophen baut er zunächst ein umfangreiches begriffliches System auf, das ihm dann als stabile Basis für seine Schlüsse dient.
Du wirst hinterher sicherlich besser zwischen echten Gedankenketten und bloßem Dahergerede unterscheiden können.
Wenn du dich auf den Philosophieunterricht in der Klasse 11 schon mal etwas vorbereiten willst, dann ist eine Kantlektüre völlig ungeeignet. Mit "Kant" wird dir das Fach Philosophie eher verleidet, weil er primär Themen bearbeitet, die für unser heutiges Leben kaum eine Relevanz haben. Auch der berühmte "kategorische Imperativ" ist eher ein Kaulauer von Leuten, die meinen "sich philosophisch äußern zu müssen".
Ich würde eher zu den gut lesbaren Büchern von Richard David Precht raten. Der schreibt wirklich verständlich in einer Sprache, die heute gesprochen wird. Und er behandelt die Probleme, die wirklich relevant sind. Klar, dass sog. "Fachphilosophen" bei Precht ein wenig die Nase rümpfen, doch das ist völlig unbegründet. Precht kann es einfach! Das muss man ganz neidlos anerkennen. Schon sein Buch. "Wer bin ich und wenn ja, wie viele?" ist sehr lesenswert.
Bilanz: Wenn man sich ein neues Gebiet wirklich zugänglich machen möchte, muss man Themen und Werke wählen, die die Motivation stärken und Lust auf "mehr!" machen, und da ist Precht weit eher geeignet als der "alte Kant".
Es ist für den Einstieg nicht zu empfehlen einzelne Werke zu lesen sondern zunächst Sekundärliteratur, welche die Werke erläutern bzw. die einen an die Thematiken heranführt (Leseeinführungen).
Da gibt es z. B. eine Reihe "Kant für Anfänger"...
Die "Grundlegung zur Metaphysik der Sitten" ist ein guter Start in das Werk von Kant. Unter anderem wird da der "Kategorische Imperativ" behandelt, für den Kant wohl am meisten bekannt ist.
Aber es ist natürlich auch sein Hauptwerk "Kritik der reinen Vernunft", sehr zu empfehlen.
Hallo,
eigentlich "Kritik der reinen Vernunft".
Aber ohne humanistische philosophische Vorarbeit,
wird das sehr schwer.
Lieber vorher die Rezessionen rein ziehen.
Ich empfehle für Anfänger:
"Ethik für Dummies".
Und dann:
Hansi