Pflege Motocross?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

wie du eine maschine wartest erfährst du aus der bedienungsanleitung der jeweiligen maschine- da heißt es zum anfang einfach- wartungsplan ausdrucken und jedesmal schrit für schritt abarbeiten. wenn du mal bei einer wartung etwas vergisst wirst du schnell merken das du es besser nicht vergessen hättest- da die folgeschäden hoch sein können oder die maschine ausfällt wenn du mal fahren willst. 

kleines beispiel: in der wartung stand radlager echeln, du schaust nach und hälst es noch für gut. jetzt zum nächsten wochenende , machst du deine sachen fertig, lädst ales auf einen anhänger fährst 1 stunde zum nächsten trainingsplatz, lädst alles aus. jetzt hast du schon mindestns 3 stunden mit alles gebraucht und zeit investiert- nun fährst du 15 min und genau da verschiedet sich das rad lager- da man sowas nicht immer dabei hat, heißt es nun wieder alles zusammen packen und ab nach hause. fazit du hast einen ganzen tag nichts gemacht für ein teil was in der wartung stand und nur 7 euro kostet. als faustregel kann man sagen- 1 stunde fahren heißt 1 stunde für die wartung danach investieren.

nun zu den Wartungsintervallen: die sind deswegen so hoch- weil die motoren in sachen material so ausgelegt sind das soviel gewicht wie möglich gespart wird und so viel leistung wie möglich herausgeholt wird. Daraus ergibt sich, das das material dünner ist und besonders leichtes material eingebaut wird und die toleranzen zwischen den teilen so gering wie möglich ist. Das bezieht sich auch auf die anderen teile einer motocrossmaschine.. 

beispiel: der motor eines Ferrari formel 1 fahrzeug hält im schnitt 2000 km, danach ist er reif fürs verschrotten- bei einem strassenfahrzeug  werden andere materialen genommen, damit er seine 150.000 km hält( können auch 100.00 oder 200.000km sein). es ist also ein großer unterschied ob für sport oder alltag gebaut wird, egal bei welchen teilen, motor, fahrwerk,antrieb u.s.w.

jetzt zu diesen Supermotoumabuten: wer eine wettbewerbsenduro zu einer supermoto umbaut- hat einfach keine ahnung. für die motoren ist es sogar noch schädlicher. da die wettbewerbsmotoren als beispiel so ausgelegt sind das sie für ein paar sekunden im oberen drehzahl bereich arbeiten und dann für sekunden wieder weiter unten ( motocross: grade 100m,kurve,grade 50m,kurve , grade 70m). wenn die deppen das auf der strasse fahren wollen, fahren sie ja mal 1-4 km auf der graden und wahrscheinlich im oberen drehzahlbereich. der motor weiß ja nicht wo er fährt- das material nutzt sich also so oder so ab- also ist die wartung gleich oder sogar höher.. 


Apado99 
Fragesteller
 13.09.2017, 22:18

Vielen Dank für diese ausführliche Antwort! Ich würde dir gerne den Stern geben, aber irgendwie geht das nicht vom Handy aus... :/

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Geländebetrieb geht immer mit erhöhtem Verschleiß einher, weil dort ständig höhere Last anliegt, denn der Matsch bremst schließlich und dieser zusätzliche Widerstand bedeutet, dass man dauernd mehr Leistung abfragt. Dazu kommt der Schmutz.

Ein weiterer Grund ist, dass es Rennmaschinen sind, und da stehen geringe Wartungsintervalle bei der konstruktiven Ausleguing nicht im Vordergrund. Das Wichtigste ist vielmehr eine möglichst gute technische Basis, um Rennen zu gewinnen, will sagen das Motorrad soll auf den relevanten Strecken unter den relevanten Bedingungen möglichst schnell sein. Es reicht, wenn das Motorrad das Rennen durchsteht.

Im Sport ist es eh üblich, es nach jedem Rennwochenende quasi zu zerlegen und gründlich zu warten - einmal im Ziel, hat man ja alle Zeit der Welt. Also passt da nur so viel Öl rein wie unbedingt nötig. Statt Ölfilter gern nur ein Metallsieb => geringes Gewicht UND geringer Strömungswiderstand => Ölpumpe frisst weniger Motorleistung. Früher die Husqvarnas hatten GAR keine Ölpumpe, da wurde die Nockenwelle nur mit Schleuderöl von der Steuerkette geschmiert. Die waren nicht mal vollgasfest, war im Motocross-Betrieb auch unnötig. Man musste halt dran denken, nie länger am Stück Vollgas zu geben, als man Luft anhalten kann. Dann kam eh wieder eine Kurve.

Und so weiter und so fort. 

(Ist dann nur doof, wenn so was dann auf Supermoto umgebaut und im Straßenverkehr bewegt wird und der Vollpfosten im Sattel das nicht weiß und das arme Ding auf der Landstraße kaputt heizt.) (Aber ich schweife ab.)

Jedenfalls:

Es macht bei jedem Bauteil vielleicht nur wenig aus, summiert sich aber bei vielleicht 1.500 bis 2.000 Bauteilen ganz schön.

Learning by doing. Die Wartung ist höher da die Belastung entsprechend ist. Schmutz und Staub im Luftfilter zbsp. aber alle 2 Stunden wäre extrem.


Apado99 
Fragesteller
 13.09.2017, 19:31

Wahrscheinlich sind dann eher Wettkampfumstände gemeint..

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flylux  13.09.2017, 19:33
@Apado99

Naja mit Training und Qualifying und Rennen könnte etwas Wartung schon drin sein. Ein Bekannter fuhr Motocross vor Jahren, glaub der wechselte 1 mal im Jahr den Kolben und Kette, war aber schon hohes Niveau der war mehrmals Luxemburgischer Meister.

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matrix791  13.09.2017, 19:50
@flylux

einmal im jahr kolben und kette ist unmöglich- das war dann wohl nur die 2 trainingsmaschine und eine 4 takter. 

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Grob gesagt: Wenig Gewicht viel Leistung, aber unteranderem dann auch auf Haltbarkeit des Motor's, deswegen die kurzen Wartungsintervalle