Pferde fressen nicht gleichzeitig?

6 Antworten

Dominazverhalten. Der Sklave darf immer erst fressen, wenn der König satt ist.


tulipsandroses 
Beitragsersteller
 18.06.2022, 23:35

Ich bin immer davon ausgegangen, dass bei den Pferden die ganze Herde gemeinsam frisst? Konnte das zumindest so auch bei den anderen Herden auf dem Hof beobachten. Zudem ist es nicht so, dass sich da von der Heuraufe weggejagt wir, sie wechseln sich vielmehr ganz sozial und gesittet ab.

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Urlewas  18.06.2022, 23:39
@tulipsandroses

Auf der Weide haben die wesentlich mehr Abstand zueinander. Beste Freunde dürfen etwas näher ran. Das Beanspruchen und Gewähren von Raum und Nähe hat immer etwas mit Respekt zu tun.

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Keks37  19.06.2022, 00:02
@tulipsandroses

Bei einer Herde kommt immer zuerst das ranghöchste Tier, alle anderen müssen warten. Die ranghöchste Stute bei uns lässt nur ihre engsten Freunde, meinen Wallach und seinen Kumpel, der auch mit ihr befreundet und eher rangniedrig ist, gemeinsam mit ihr aus einer Heuraufe fressen. Die anderen müssen an die andere Heuraufe oder warten. Das ist normales Herdenverhalten. Und wenn sie rossig ist, werden sogar ihre Freunde weg geschickt. Auch das ist normal. Und wer nicht spurt, bekommt das eben zu spüren.

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Zanora  19.06.2022, 08:52
@tulipsandroses

Nicht alle Pferde sind gleich, nicht jede Herde harmoniert gleich. Auch passt nicht jedes Pferd in jede Herde. Wäre ja schön wenn es so wäre. Eine gute Gruppe an Pferden in einem Offenstall zusammen zu stellen erweist sich oft zu einem Problem. So einfach ist das nicht.

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tulipsandroses 
Beitragsersteller
 19.06.2022, 09:46
@Zanora

Ich wei, damit musste ich doch auch schon Erfahrungen machen. Aber für mich ist es eben auch dann eine gute Gruppe, wenn der Chef sozial genug ist, andere bei ihm fressen zu lassen.

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Zanora  19.06.2022, 10:06
@tulipsandroses

Ich verstehe Dich da schon. Allerdings sehen wir das als Mensch so. Naja zumindest die meisten. Aber das ist ein ganz natürlicher Prozess in der Welt der Pferde. Erst der Chef, dann die anderen. Der eine Chef ist dominanter und lässt die anderen erstmal gar nicht hin, der andere sieht das alles gelassener. Aber vom Prinzip her, ist es immer das gleiche. Wenn ich z.B. Füttere, lasse ich keine Pferde an mich bzw an das Futter bis ich fertig bin. Erst wenn ich mich umdrehe, dürfen die an das Futter. Kommen sie trotzdem, werden die mit einer Dominanten Geste und lautem Wort weg gewiesen. Denn, ich bin im diesem Moment der Boss und da sollen die weg bleiben. Ich hasse es dazu wenn ich zwischen einer Herde bei der Fütterung stehe. Das kann sehr gefährlich werden. Ich mache das nicht anders, aber das hat auch nichts mit einem Vertrauensbruch zu tun. Die Folgen mir freien willens auf Schritt und Tritt, wenn ich dies dulde. Das ist schlichtweg natürliches Verhalten.

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Wo ist das Problem? Solange beide genug Futter bekommen ist das doch kein Thema. In vielen Herden frisst der Chef bzw. Ranghöhere alleine am Heu oder lasst währenddessen nur bestimmte Pferde dazu. Die anderen müssen warten oder an einen anderen Fressplatz ausweichen.

Stellt eine weitere Heuraufe auf oder Netze dazu. Evtl. wird es mit der Zeit auch besser.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

tulipsandroses 
Beitragsersteller
 19.06.2022, 09:45

Naja, wenn sie es gleichmäßig aufteilen, frisst jeder halt nur 12 Stunden lang und das ist einfach zu wenig.

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HÖHÖHÖHÖ DA IST DAS DAMALIGE PFERDEMÄDCHEN.

Ne spaß. Hab eigentlich keine Ahnung von Pferden aber eventuell kann man das mit einem Hunderudel vergleichen. Da frisst erst der Chef und dann der Rest. Eventuell ist das bei deinen Pferden ja auch so.


Zanora  19.06.2022, 10:21

Da liegst Du mit Deinem eventuell auch richtig ;) Ich kann jetzt aber auch nicht von mir behaupten das ich mich mit Hunden auskenne ....

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Das ist ja ne witzige Vorstellung! ;-) Einer kommt, der andere geht.

Mh, aber ich kann bei unserer Offenstallherde (10 Pferde) beobachten, dass ein Westfahle immer von den zwei Heuraufen immer wegbleibt, sobald er einmal weggeschickt wurde. Vielleicht ist das ja auch bei dem Wallach so, dass die Stute eben dominanter ist als er und sie ihm gezeigt hat, wer der Boss ist? Meine 'Theorie' ist, dass er Respekt vor ihr hat und dass sie eben seinen Kontakt meiden möchte. Allerdings ist es vielleicht auch gut für die beiden Pferde, wenn sie sich mit dem Fressen abwechseln. (Rasse der beiden?)

Ansonsten wäre ein zusätzliches Heunetz irgendwo auf der Koppel sicher kein Schaden.

LG

Woher ich das weiß:Hobby

tulipsandroses 
Beitragsersteller
 18.06.2022, 23:43

Danke für deine Antwort :) Er ist ein Hafi, sie ein AQH, allerdings beide schon mit etwas älteren Baujahren, weshalb Abnehemn nicht unbedingt auf dem Plan steht 😅

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Heuhalm  18.06.2022, 23:51
@tulipsandroses

Unser 22-Jähriger Hafi-Wallach ist jetzt seit Winter am Dauerfressen, da unser Stall verpachtet wurde und sich dort einiges geändert hat. So frisst er jetzt von morgens bis abends (Hafi eben, auch noch ranghoch...) uneingeschränkt. Pferd hat zwischendurch im Ruhezustand angefangen zu Schwitzen. Test gemacht, kein Cushing ect. Ist jetzt wieder weg.

Dann fing das Pferd an zu husten. Und fast alle anderen auch. Aber er hustete so, dass man echt Angst hatte, dass er im nächsten Moment keine Luft mehr bekommt. Tierarzt meint bei allen Allergie... bei allen. Nasses Heu füttern. Unser Pferd bekam auch noch Kortison...

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Heuhalm  18.06.2022, 23:55
@Heuhalm

Dann hat er angefangen zu lahmen. War wohl keine Rehe, sondern nur eine Huflederhautentzündung, weil der Schmied am Tag vorher ein bisschen kurz geschnitten hat. Mittlerweile steht er schon länger auf seinem Paddock und bekommt nasses Heu. Und siehe da: Er hustet nicht mehr!!!

Unser Heu ist aber dieses Jahr nicht so toll... Total staubige Rundballen, die wochenlang in der Raufe liegen und dann ja feucht werden. Trotz dass ihre Stute auch total kollert, haben die Pächter nicht wirklich vor, was zu ändern. Wir haben jetzt vor, den Stall zu wechseln, weil wir auch gar nicht wissen, ob er nochmal trockenes Heu fressen kann, ohne wieder da zu stehen wie vor ein paar Wochen.

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Heuhalm  19.06.2022, 00:00
@Heuhalm

Was ich damit sagen will: Die Dauerfresserei ist nicht so gut für Pferde, vor allem nicht für so leichtfuttrige. Da können auch mal ein zwei Stunden Fresspause zwischen sein, das schadet nicht. Weil wenn unser Pferd nicht den ganzen Tag die Nase im Staub gehabt hätte, hätte er sicherlich nicht so da gestanden!!

Apell an alle, die Pferde halten: FÜTTERT AUF KEINEN FALL RUNDBALLEN!!!! Auf die Dinger reagieren sehr viele Pferde nicht gesund und es kann zu Schädigungen führen. Nehmt lieber diese kleinen Ballen und lasst die nicht wochenlang in der Raufe!! Das Heu mag vielleicht noch gut riechen, aber es werden sich durch die Feuchtigkeit IMMER Schimmelsporen bilden!

Ich selbst werde -wenn ich mal eines bekommen sollte (tue ich bestimmt ;-)) - mein Pferd NIEMALS an Rundballen stellen. Ich will gar nicht wissen, was meine Mutter der Spaß jetzt gekostet hat... (Und sie fährt jetzt zwei mal täglich an den Stall, um das Pferd zu bewegen, zu inhallieren, Heu einweichen, Box machen...)

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Hjalti  19.06.2022, 10:40
@Heuhalm

Schlechtes Heu bleibt schlechtes Heu, egal ob Rundballen oder nicht. Da muss man halt ein paar Euro mehr investieren u. gutes Heu kaufen. Quaderballen in "klein" gibt es ja auch kaum mehr u. können genauso stauben. Wenn 1 Rundballlen zuviel ist u. wochenlang in der Raufe liegt, noch dazu feucht wird (kein Dach drüber...?) dann muss man natürlich was ändern, klar.

Und das Heu as lib nicht für alle Pferde, schon gar nicht leichtfuttrge Rassen geeignet ist, sollte sich ja wohl rum gesprochen haben, dafür kann kein Stallbetreiber was, wenn die Leute ihre Pferde trotzdem so unterbringen.

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Heuhalm  19.06.2022, 11:14
@Hjalti

Nein, vorher war ja alles gut! Wir hatten kleine Ballen und gutes Heu. Da hat nie ein Pferd gehustet. Dann wurde der Stall verpachtet und es kamen diese Rundballen in die Raufe. (Mit Dach, aber die werden trotzdem feucht!!) Meine Mutter unser Pferd nicht so unterbringen, und viele andere jetzt auch nicht mehr. Die ganze Zeit war alles gut, jetzt ist das eben plötzlich so. Es ändert sich wahrscheinlich nix, deshalb wechseln wir wohl jetzt auch Stall.

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Wenn der Chef kommt, haben die anderen zu warten bis der Chef fertig ist oder die anderen zum Heu lässt. Auch wenn es eine relativ große Raufe ist, ist wohl für den Rangnierigen der Abstand zum Chef zu klein. Es gibt Pferde die halten zum Chef mehrere Meter abstand, andere trauen sich näher hin. Manche Rangnierdrigeren versuchen es dann immer wieder an das Heu zu kommen, andere akzeptieren es und stehen still und warten einfach auf Distanz bis sie fressen dürfen.

Vor allem wenn der Chef in einer Herde sehr Dominat ist und es sogar sozialverhaltensprobleme gibt, wäre es wichtig wenn man mehrere Fressstellen in größeren Abständen zur Verfügung stellt. Im allgemeinen ist das gut, aber spätestens bei Deinem Fall muß es gemacht werden. Das jeder die Chance hat in Ruhe zu fressen.

Daher ja, hängt jetzt erstmal mehrere Heunetze an verschiedenen Stellen auf. Der Chef wird den Rangniedrigen wohl immer in gewisser Art zurecht weisen, aber vielleicht beruhigt sich die Sache im Laufe der Zeit das zumindest beide an einer Heuraufe fressen können. Man muß dem ganzen schon Zeit geben. Manchmal dauert es länger.

Beobachte mal das ganze auf Distanz ein Weilchen und achte vermehrt und konzentriert auf die Körpersprache/Mimiken der Pferde. Dann dürftest Du beobachten das es nicht daran liegt das der eine nicht fressen möchte, sondern eine angespannte Lage ist. Was man aber durch mehrere Fressstellen in größerer Dinstanz gut in Griff bekommen kann.

Ich hoffe jetzt nur das euer Offenstall auch groß genug ist. Für zwei Pferde braucht ihr "mindestens" 150qm Offenstall. Was meiner Meinung nach immernoch zu klein ist. Vor allem bei dominanten Pferden muß mehr Platz vorhanden sein. Die meisten Offenställe sind von der Anzahl der Pferde zu klein und wenn Du selbst schreibst "kleinen Offenstall" gehe ich ganz stark davon aus das dieser zu klein ist. Mein Offenstall hat für 3-4 Pferde ca.900qm. Der Unterstand selbst hat schon ca150qm (ist eine ehemalige Maschinenhalle) dort habe ich absolut keine Probleme trotz einer dominanten Anführerin. Alle haben die Chance sich relativ großflächig aus dem Weg zu gehen. Das brauche ich auch, sonst hätte ich die gleichen Probleme. Meine Pferde haben eine überdachte Heuraufe draußen und in der Halle hängt ein großes Heunetz an der Wand und drei kleine verteilt.

Somit überdenkt mal eure Haltungsweise, das was bei euch vorgeht, entspricht nunmal schlichtweg der Natur. Erst der Boss, dann die anderen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reite seid über 30 Jahren, bin selbst Pferdebesitzer

tulipsandroses 
Beitragsersteller
 19.06.2022, 09:51

Der Stall hat 150-200 m^2. (Ist nicht wirklich schön rechtwinklig, daher ist das etwas schwer zu ermitteln.) Zusätzlich haben sie noch eine Koppel. Es ist auch nicht so, dass sie sich rumjagen, das konnte ich noch nie beobachten.

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Zanora  19.06.2022, 10:18
@tulipsandroses

Während der Fütterungszeit kommt es so gut wie nie vor das sich Pferde rumjagen. Den der Chef möchte fressen. Das sind dann eher nur Zeichen direkt am Futterplatz das der andere da weg bleiben soll. Die Verständigung zwischen den Pferden basiert auf Kleinigkeiten die oft gar nicht von uns wahr genommen werden und wenn es nur eine Haltung den anderen gegenüber ist. Auch wenn jedes Pferd nur dran steht, hat es nichts zu sagen ob da gerade Spannung herrscht oder nicht. Da muß schon genau beobachtet werden. 150-200qm sind zwar akzeptabel aber gerade bei solchen Verhältnissen zu wenig. Selbst bei guten Verhältnissen finde ich das schon recht mini. Probiere es mal mit mehreren Fütterstellen und das in dem größten Abstand wie Du kannst. Aber nicht in Ecken oder schmalen Stellen, sondern da wo wirklich Platz zum weichen ist wenn der Boss kommt. Dazu spricht man bei zwei Pferden noch nicht von einer Herde. Von einer Herde spricht man erst ab drei Pferden.

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tulipsandroses 
Beitragsersteller
 19.06.2022, 11:04
@Zanora

Es ist bicht nur während der Fütterungszeit so, sondern wie ich geschrieben habe, jagen sie sich nie rum. Dehslb brauchen sie die Fläche nicht unbedingt zum "aus dem Weg gehen". Natürlich ist mir klar, dass mehr Fläche für Pferde immere besser ist aber dazu hat eben nicht jeder die Möglichkeit. Einzige Alternative wäre einer der unzähligen Boxenställe in der Umgebung, da kann ich sie natürlich auch gerne einsperren.

Auch kann ich mich nicht erinnern, die beiden Pferde jemals als "Herde" bezeichnet zu haben? Und selbst wenn, dann war es wohl einfach der Bequemlichkeit wegen, ich bin da nicht so kleinlich.

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