Pferd gestorben wie damit umgehen?

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Aufheitern funzt nicht. Aber für sie da zu sein, das ist auf jeden Fall gut. Zuhören, in den Arm nehmen, Tempos reichen und einfach Stütze sein. 

Ein Trauerall ist immer schlimm, erst recht wenn ein Mensch stirbt, aber eben auch schon, wenn ein geliebtes Tier gestorben ist. Da ist eine schmerzliche Lücke und etwas ist unwiederbringlich vorbei und kommt auch nicht wieder. Und genau das weiß man in dem Moment nur zu genau und das tut einfach weh.

Jeder Mensch geht mit Trauer anders um. Einige sind unglaublich still, andere wahnsinnig emotional. Der eine wird zum Wasserfall und redet sich alles von der Seele und der andere kann nicht sprechen und nicht in Worte fassen und Trauer nicht ausdrücken. 

Lass es auf Dich zukommen. Sei da und reagiere intuitiv. Meist ist das genau das Richtige. Nur eins kommt meist in dem Moment gar nicht gut an - der Satz: "Du kannst Dir ja ein neues Pferd kaufen."

Denn etwas einfach so zu ersetzen, das erscheint einem in dem Moment undenkbar. Selbst wenn man tief in sich drin weiß, dass man nicht mit dem Reiten aufhören will und dass man dafür wohl sehr wahrscheinlich ein neues Pferd brauchen wird. Aber wenn ein anderer das sagt, dann wirkt das mitunter grausam, weil man nicht ertragen kann, dass ein geliebtes Tier einfach so ersetzt werden soll - selbst wenn es ein paar Wochen oder Monate später so sein wird.


Sallyvita  20.06.2017, 21:06

Vielen Dank und alles Liebe für Dich

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Ohje, Deine arme Freundin, tut mir leid für sie :( als ich mein Pferd einschläfern lassen mußte war das ganz schlimm für mich. Kann sie da voll verstehen und mitfühlen.

Ich sehe heute noch das Bild als mein Pferd zusammengebrochen ist, ich war bis zum Schluß dabei weil mir das sehr wichtig war. Er war ein treuer Gefährte und das war ich ihm schuldig!

Ich weis jetzt nicht was Deiner Freundin lieber ist, aber ich war mehr der Typ wo erstmal seine Ruhe haben wollte. Zum richtig ausweinen. Das wusste mein Mann deswegen hat er das auch akzeptiert und hat mich in Ruhe gelassen.

Als ich dann wieder aus meinem "Loch" raus kam, fragte er mich wie es mir geht und nahm mich in den arm. Er tröstete mich indem er mir immer sagte das es Erlösung für das Pferd war und wir alles getan hätten das es evtl dem Pferd wieder besser geht.
Ich brauch mir also keine Vorwürfe machen. Es war besser so. Dann hatte ich die Momente vor mir wo es ihm wirklich ganz schlecht ging. Wo er auf dem Op Tisch lag usw!
So kamen wir dann auch ins Gespräch.

Wo das Pferd abgeholt wurde, das hat alles mein Mann für mich übernommen.

Mein Mann kennt mich und weis wie er mit mir umgehen muß um mich zu trösten.
Schau mal wie Deine Freundin reagiert wenn Du Ihr gegenüber stehst.
Es ist immer schwer zu sagen wie bzw was man da sagen kann, da jeder unterschiedlich damit umgeht.
Aber schau auf alle Fälle das Du Gefühl und Verständnis für sie hast.
Und spar Dir bitte den Satz " es war doch nur ein Pferd "

Ich wünsche Deiner Freundin alles gute!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reite seid über 30 Jahren, bin selbst Pferdebesitzer

Sacul1997 
Beitragsersteller
 20.06.2017, 20:24

Dankeschön, es geht ihr schon besser

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Kommt darauf an wie sie trauert. Manche wollen ihre Ruhe, andere reden.

Nimm sie einfach in den Arm und sag ihr du bist für sie da. Das jetzt muß sie mit sich ausmachen.

Es gibt Trauerphasen die man durchmachen sollte. So verarbeitet man.

Weint sie nimm sie in den Arm und sag gar nichts. Sie wird reden wenn sie soweit ist.

Alles Gute

Die Situation hatte ich 2015 auch. Ich war gerad mit meinem Freund sein Zimmer renovieren, als mein Vater mir schrieb, dass der TA es versaut hat, da er nicht richtig hingeguckt hatte.

Mein Freund hat mich kurz in den Arm genommen und gesagt, dass er nur kurz das fertig macht, woran er gerade arbeitete, und ich dann den Rest des Tages bestimmen darf.
Ich kauerte mich dann in mein Bett, hat leider ne ganze Weile gedauert bis mein Freund dann zum trösten kam. Allerdings gabs dann nur kuscheln und die typischen Aufheiter-Sprüche.. So von wegen irgendwann hast du ein neues eigenes Pferd usw.

Ob das geholfen hat, keine Ahnung.. Bis dahin waren meine Tränen schon ausgeheult. Trösten ist keine leichte Aufgabe, und je nach Charakter eines Menschen ist das auch immer anders ob man alleine verarbeitet oder nicht etc

Dank seines anderen Humors hat er sich aber dann nochmal sehr unbeliebt gemacht. Denn als das Zimmer fertig war und ein Kumpel vorbeikam, gab er ja damit an das alles selbst gemacht zu haben und ich ja als letztes zu heulend im Bett lag, weil das Pferd krippiert ist.

Ich rate dir, darüber nie Scherze zu machen o.Ä. Mein Freund hat striktes Verbot über mein totes Pferd irgendwas "lustiges" zu sagen.


Sacul1997 
Beitragsersteller
 20.06.2017, 20:25

Dankeschön

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Nimm sie in den arm..... außerdem könntet ihr spazieren gehen, aber nicht in stallnähe.... Und dabei könntest du ihr vorschlagen, eine scjöne virtuelle Gedenkstätte für ihr Pferd einzurichten....Mir hat das sehr geholfen.! Naja , nimm auch noch ein extra Päckchen tempos mit, denn tränen fließen unausweichlich, das gehört dazu....Laß sie erzählen, höre selbst mehr zu . ... Zum abschluß kocht Euch vielleicht einen kräutertee..... sei einfach für sie da...Alles gute!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reiten-Haltung-Zucht-Ausbildung n.LTJ u.ä.