Folgen für Fohlen wenn die Mutter stirbt?

6 Antworten

Eine Traumatisierung ist durchaus auch bei Pferden möglich, wie tief und nachhaltig das ist und vor allem, was ihr noch zugestoßen ist kann man aber schier nicht beantworten.

Das Kreise ziehen (Boxenrennen) ist ein Zeichen von Unwohlsein, fehlender sozialer Kontakte oder einfach auch zu wenig geistiger und körperlicher Auslastung.

Andere Pferde prinzipiell wegzubeißen kann ein Anzeichen fehlender Sozialfähigkeit sein, da Pferde eigentlich Herdentiere sind und quasi den Schutz der Herde suchen. Kann also gut an der fehlenden Mutter liegen, die ihr Fohlen ja schließlich erzieht.

Gesteigerte Aggressivität (ständiges Ohren anlegen, Futterneid, gegen die Boxenwand treten etc) reflektiert meiner Erfahrung nach auch eher schlechte Erfahrungen, was die Haltung angeht.

Es ist aber nicht eindeutig zu sagen, ob das am frühen Tod der Mutterstute liegt oder ob nicht auch in der weiteren Aufzucht und Haltung graviere Fehler gemacht wurden oder ob nicht beides deine Stute negativ beeinflusst hat.

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Mit traumatisierten (nicht psychisch kranken!) Pferden ist das so eine Gratwanderung: Man kann einiges erreichen, man kann Vertrauen auf- und ausbauen, aber ausmerzen kann man so etwas nicht komplett und vor allem nimmt alles 20x so viel Zeit in Anspruch, wie bei einem "normalen" Pferd. Solche Kandidaten sind dann meist (sofern man das Eis brechen konnte) extrem auf 'ihren' Menschen fixiert.

Vielleicht hast du vor Ort einen guten Reitlehrer/Bereiter/Pferdemenschen, der sich dem Thema annimmt und mit dem du das mal besprechen kannst?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Dressur bis Klasse S*, über 30 Jahre Erfahrung

Wenn keine Ammenstute gefunden wird und das Fohlen per Hand aufgezogen wird, kann es vorkommen, dass das Sozialverhalten gestört ist. Das kann auch passieren, wenn es nicht mit anderen Pferden aufwächst, die zumindest annähernd das gleiche Alter haben und als Spielgefährten dienen können.

Das kann durchaus sein, hängt aber ja auch noch davon ab wie alt sie zu dem Zeitpunkt war, ob sie danach bei einer Ammenstute aufgewachsen ist, per Hand gesäugt wurde oder man sie direkt in eine Absetzerherde gesteckt hat.

Ich denke zum Beispiel dass wenn ein sehr junges Fohlen, sagen wir mal ein, zwei Wochen, seine Mutter verliert, aber schnell mit einer Ammenstute zusammengebracht wird, weniger "Schaden" davon trägt, als ein z.b. 4 oder 5 Monate altes Fohlen, das psychisch eigentlich noch nicht bereit zum Absetzen gewesen wäre, aber dann eben zwangsweise ohne (Ersatz-)Mama weiter machen muss. Das ist beides nicht grade das Optimum ist, ist natürlich klar.

Ihr Verhalten kann natürlich auch ganz wo anders begründet sein- grade wenn sie schon 15 ist hatte sie ja genug Zeit um vieles zu erleben- auch wenn du sie schon 8 Jahre hast, das ein Pferd anfangs in einer neuen Umgebung nervös ist , ist ja schließlich ganz normal.

Natürlich ist das möglich. Genauso wie es möglich ist, das jede andere Sekunde ihres Lebens sie geprägt und zu dem gemacht hat, was sie ist.

Es ist schon bei einem Menschen schwierig, treffischer zu ermitteln, warum er so ist wie er ist, bei einem Tier doch dann erst Recht. ;)

Ist meiner Meinung nach aber auch eher nebensächlich. Dieses Wissen verändert lediglich deine Sicht auf die Dinge.

Dieses Verhalten deutet auf eine ungenügende sozialisierung im fohlenalter und auch nicht danach so recht und/oder langjähriger NICHT artgerechter Haltung.

Ich hatte auch eine ähnliche asoziale Stute, die sich in ihrem 30jährigen Leben auch nur schwer an neue Pferde gewöhnen konnte.

Sie hatte nur eine wirklich richtige Freundin für einige Jahre.

Durch die 25Jahre bei mir in einer Herde mit viel Kontinuität ist sie zugänglicher geworden,

Aber stets war sie hauptsächlich auf mich fixiert, stets loyal und dienstgeil.....

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reiten-Haltung-Zucht-Ausbildung n.LTJ u.ä.