Pferd einschläfern wegen gebrochnen Bein?
Hallo, Also folgendes: Meine Freundin war gestern reiten und dann kam es zu einen kleinen Unfall. Ihr selbst ist nichts passiert. Das Pferd hat sich ein Bein gebrochen und nun hat sie natürlich Angst um ihr Pferd. Irgendwer meinte zu ihr das man ein Pferd deswegen einschläfern müsste. Da ich selber nie geritten bin habe ich davon leider keine Ahnung und Frage hier nach. Hatte jemand schon einmal die gleiche Situation und könnte mir die Frage beantworten?
12 Antworten
Es kommt auf die Art des Bruches an und auf das finanzielle Polster der Pferdebesitzer.
Es gibt Brüche, die können operiert werden. Das Griffelbein eines Pferdes kann man zum Beispiel rausnehmen lassen, wenn es gebrochen ist, weil das Pferd auch ohne zurecht kommt. Aber da entstehen schon recht hohe Klinikkosten.
Dann gibt es Brüche, die kann man, ähnlich wie beim Menschen eingipsen, den Pferd Boxenruhe verordnen und hoffen, dass alles heilt.
Dann gibt es recht aufwendige Verfahren, wo man ein Pferd, das das gebrochene Bein nicht belasten darf, in eine Hängevorrichtung hängt, das Bein schient und alles tut. um die Heilung zu fördern. Das bedeutet aber auch fast Dauersedierung und extreme Kosten bei mitunter sehr schlechten Aussichten. Man kann einem Pferd intellektuell nicht begreifbar machen, dass es strenge "Bettruhe" halten muss. Wie soll es begreifen, was da mit ihm passiert?
Es kommt immer auf die Art des Bruches an und auch auf die Stelle, an der ein Bein gebrochen ist. Aber generell ist es schon ein echtes Desaster und mitunter muss auch pro Pferd entschieden werden, so weh wie das dem Besitzer auch erscheint und dem Pferd langes Leiden, das es nicht versteht, erspart werden.
Hier habe ich einen ganz guten Artikel gefunden:
http://www.heim-und-haustiere.de/einhufer/pferde-beinbruch.htm
Und in diesem hier geht es darum, dass ein Beinbruch nicht unbedingt ein Todesurteil sei muss und warum:
http://www.barnboox.de/pferdewissen/gesundheit/krankheiten/knochenbruch-kein-todesurteil/
Ich drücke Deiner Freundin und ihrem armem Pferd einfach mal ganz feste die Daumen!
Danke jetzt steige ich da so langsam auch etwas durch ich werde jz mal die Links lesen .
Ein Griffelbeinbruch kann man locker operieren.
Der Rest...es kommt auf den Bruch an und auf die Kosten.
Mein Tierarzt hat in seiner Klinik viele Rennpferde mit gebrochenen Beinen operiert. Eines davon, der Hengst Germany, ist mit sieben Nägeln im Röhrbein dritter im großen Preis von Europa geworden.
Die OP kostete damals an die 50.000 Euro. (oder waren es noch DM?)
WEr kann das bezahlen? Germany gehörte einem Scheich, der die 50.000 mal eben vom Klimpergeld genommen hatte.
Ich liebe meine Stute über alles, aber ich glaube, bei einem Beinbruch - wenn es nicht der Griffelbeinbruch wäre - würde ich sie einschläfern lassen. 1/2 Jahr Boxenruhe - mindestens - ist auch kein Zuckerschlecken.
Wie hier schon gesagt wurde, kommt es auf die Art des Bruchs u. auf die Stelle an. Klar gibt es Möglichkeiten wie OP, Ruhigstellen im Gips, “Aufhängen“, in der Schweiz gibt es sogar eine Klinik, da werden die Pferde auf/im Wasser gelagert, um den Bruch zu entlasten u. ruhig zu stellen.
Nur - was ist hinterher? Inwieweit kann das Pferd ein pferdegerechtes Leben (weiter)führen? Kann es zB nach wie vor auf die Koppel u. Kontakt mit Artgenossen haben? Oder muss es eingesperrt werden u. bleiben, weil ständig die Gefahr eines erneuten Bruches droht? Oft nehmen die Pferde auch eine Schonhaltung ein u. überlasten damit Gelenke, Sehnen der eigentlich gesunden Beine. Was, wenn ein solches Bein der Belastung nicht mehr standhält?
Wenn es nur ums Reiten geht, wäre mir persönlich das egal. Wird eben nicht mehr geritten, soll das Pferd mit den anderen mitlaufen. Wenn es aber darum geht, dass das Pferd eigentlich keine zwei Schritte mehr alleine machen darf u. es absolut unnatürlich gehalten werden muss, dann würde ich denke ich, natürlich auch abhängig von Typ u. Alter des Pferdes, mir diese Entscheidung sehr genau überlegen.
Leider “durfte“ ich das Drama eines gebrochenen Beines bereits miterleben - einer meiner Wallache erlitt mit 7 durch einen Tritt von einem anderen Pferd einen offenen Spiralbruch. Da gibt/gab es dann natürlich nichts mehr zu überlegen :(
Kann mir sehr gut vorstellen, dass es sehr schwer für deine Freundin ist! Sie steht bestimmt unter Schock u. ist in der Situation überfordert, zumal als junges Mädel, u. will es vllt auch nicht wahrhaben. Trotzdem muss sie sich überwinden u. den TA anrufen - sie muss doch wissen, was mit ihrem Pferd ist! Kann mir auch gar nicht vorstellen, dass der TA ihr nichts gesagt bzw. sich nicht bei ihr gemeldet hat - oder ist es gar nicht ihr Pferd?
Früher war ein Beinbruch meist ein Todesurteil für ein Pferd. Heute kann man viele Brüche operieren und es kommt darauf an, wie kompliziert der Bruch ist und wie der allgemeine Gesundheitszustand des Pferdes ist. Meine Fee musste ich 1999 wegen einem offenen Unterschenkelbruch einschläfern lassen, sie war zu dem Zeitpunkt aber auch schon ca. 28 Jahre alt.
Wenn das Pferd sich gestern das Bein gebrochen hat, dann war doch sicher auch gestern der Tierarzt da, welcher dann auch geröntgt und die Diagnose gestellt hat. Also sollte auch der Tierarzt entscheiden, ob das Tier von seinem Leiden erlöst wird oder ob man das ganze behandeln kann.
Oft ist es tatsächlich so, dass ein Beinbruch beim Pferd das Todesurteil ist. Wenn du als Mensch dir was brichst, musst du 6 Wochen Gips tragen und darfst du Knochen (also das Bein) nicht belasten, damit der Knochen heilen kann. Einem Pferd kann man das ja schlecht erklären, dass es nur auf drei Beinen stehen/laufen darf. Und wenn es das Bein versucht zu belasten, kann der Knochen nicht heilen.
Ich habe allerdings mal von einem Pferd gelesen, dass man bei einem Beinbruch quasi aufgehängt hat. Gurt unterm Bauch durch und den an der Decke befestigt. Dadurch wurde das Bein entlastet. Aber in meinen Augen ist auch das Tierquälerei. Pferde sind Fluchttiere. Die kann man nicht einfach wochenlang "ruhigstellen"
Also sollte auch der Tierarzt entscheiden, ob das Tier von seinem Leiden erlöst wird oder ob man das ganze behandeln kann.
Das darf ein TA nicht. Er darf es dem Besitzer von sich aus nicht mal anraten. Er darf nicht sagen: "Ich emfehle Ihnen, das Tier einzuschläfern."
Natürlich hat er Möglichkeiten, es dem Besitzer indirekt dann doch zu raten, aber er darf es nicht offen aussprechen. Wenn der Besitzer dann fragt: "Meinen Sie es ist besser, das Tier einzuschläfern?" dann kann er sagen: "Ja, das meine ich,"
Aber nicht von sich aus!!!
Ja der Tierarzt war da, aber meine Freundin war total durch einander und hat vergessen zu fragen und jetzt traut sie sich nicht dort anzurufen.
Wenn es die Notwendigkeit der Tötung gestern gegeben hätte, hätte der Tierarzt Deiner Freundin genau das gesagt und geraten. Vermutlich ist es ein Bruch, der therapierbar ist. Wie gesagt: ich drücke die Daumen.
dem Pferd geht es soweit ganz gut war wohl kein so komplizierter Bruch. Sie lassen es jetzt verheilen :)