Passiert es oft das man während der Geburt ein Geschäft machen muss?

3 Antworten

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In der Pressphase kommt es relativ häufig zum Absetzen von Stuhl. Enddarm und Scheide liegen nebeneinander. Tritt der kindliche Kopf tiefer, quetscht er gegenenenfalls Kot aus dem Nachbarorgan nach außen.

Der Hebamme ist das völlig egal - wir kommen mit sämtlichen Ausscheidungen in Berührung; Blut, Schweiß, Tränen, Fruchtwasser, Urin, Kot, Erbrochenes...

Der Gebärenden ist es mitunter peinlich - muss es aber nicht, merkt es gar nicht oder empfindet sogar eine gewisse Entlastung. Die Hebamme wischt es dezent weg und gut ist.

Urinieren ist eher seltener. Die Hebammen achten darauf, dass Frauen unter der Geburt regelmäßig zur Toilette gehen - eine volle Blase ist eine Wehenbremse!

Unabhängig davon ist nicht jede werdende Mutter frisch geduscht, wohlduftend und gut gepflegt.

Vor über 30 Jahren zur Zeit meiner Ausbildung wurde noch routinemäßig jeder Kreißenden ein Einlauf verpasst (ich kenne es noch mit wiederverwendbaren Darmrohren und selbstgeschlagener Seife). Unter anderem auch zur Wehenanregung.

Uterus- und Darmmuskulatur sind sich sehr ähnlich. So können Kontraktionen der Gebärmutter auf die Peristaltik des Darms "überspringen" und umgekehrt. Oft kommt es also vor oder unter der Geburt zu Durchfall - die Natur hilft sich selbst und schafft Platz rund um den Geburtsweg.

Heute bieten wir nur dann einen Einlauf an, wenn wir bei der vaginalen Untersuchung einen vollen Darm tasten und die Kreißende in den letzten Tagen Probleme bei der Verdauung angibt. Oder natürlich auch auf Wunsch der werdenden Mutter.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme

putzfee1  29.03.2020, 19:02

Danke... nun bin ich wieder auf dem neuesten Stand.

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Ja, du kannst nicht pressen, wenn du gleichzeitig irgendwas zurückhalten musst. Das Personal ist professionell, sie werden es diskret entfernen.

Das kann durchaus passieren, ist aber nicht schlimm oder peinlich.